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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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vor der Auslage stehen und inspizieren das Kleid, das ich bewundert habe.
    »Sieh doch, Mom«, sagt die jüngere Frau. »Genau das Kleid, das ich mir wünsche.«
    »Davon kannst du nur träumen«, erwidert die Mutter. »Weil ein solches Kleid zwanzigtausend Dollar kostet. Hast du irgendwo überflüssige zwanzigtausend herumliegen?«
    »Das ist nicht fair!« Zornig stampft das Mädchen mit ihrer Steve-Madden-Sandalette auf. »Warum bekomme ich nicht, was ich will? Nur dieses eine Mal?«
    »Du kriegst es, wenn du in den nächsten dreißig Jahren deine Schulden bei uns abbezahlen willst. Möchtest du deine Ehe auf diese Weise beginnen?«
    »Nein«, murmelt die Braut. So, wie das klingt, scheint sie einen Schmollmund zu ziehen.
    »Das dachte ich mir. Also vergiss es, wir sehen uns mal bei Kleinfeld’s um.«
    »O Gott«, stöhnt die Braut, während die Mutter sie von dem Schaufenster wegzerrt. »Wie gemein du bist! Wenn’s nach dir ginge, würden wir mein Brautkleid bei Geck’s kaufen.«
    Mutter und Tochter entfernen sich. Verblüfft schaue ich ihnen nach. In meinem Körper prickelt jeder einzelne Nerv, so als hätte ich soeben Feuer gefangen.

    Ein Laden mit schönen, bezahlbaren Brautkleidern für die Mädchen von nebenan …
    »O mein Gott, Chaz, hast du das gehört?«
    »Was?« Inzwischen hat er seinen Arm um meine Taille gelegt. »Geht’s um die Ganzkörpermassage?«
    »Nein, um die beiden …« Ich öffne meine Handtasche und suche mein Handy. »Hast du gehört, was sie sagten?«
    »Dass sie irgendwas bei Kleinfeld’s kaufen wollen? Ja. Hey, vielleicht solltest du dich dort um einen Job bewerben. Da kaufen viele Leute ihre Brautkleider. Meine Schwester war auch da. Nicht, dass es was genützt hätte. Sie sah trotzdem aus wie ich. In einem Brautkleid. Armes Kind. Obwohl sie ihr Bestes getan und ihre Beine sogar mit Wachs enthaart hat.«
    »Nein«, erwidere ich und wähle eine Nummer. »Das meine ich nicht.«
    Geh ran, bete ich. Melde dich, melde dich …
    Ein paar Sekunden später zirpt eine Stimme: »Hallo?«
    »Ich bin’s. Bitte, leg nicht auf. Ich weiß, du hasst mich. Aber ich möchte dir einen geschäftlichen Vorschlag machen. Ich muss unbedingt mit dir reden. Es ist sehr wichtig. Und du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir. Wo bist du?«
    »Ich?« Ihre Stimme klingt leicht verwirrt. »Auf der Hunderennbahn. Warum?«
    »Bleib dort. Rühr dich nicht von der Stelle. Ich bin gleich bei dir.«

EINE KURZE GESCHICHTE DER EHE
    Die Tradition, derzufolge der Bräutigam die Braut über seine Schwelle trägt, rührt von der alten Sitte her, künftige Ehefrauen aus feindlichen Dörfern oder Stammesgebieten zu entführen. Außerdem sollten – auch auf diese Weise – alle bösen Geister vertrieben werden, die vielleicht im neuen Heim des jungen Paares lauerten.
     
    Heutzutage finden die Bräute diesen Brauch sexistisch – oder sogar gefährlich, denn der Bräutigam könnte sich, falls man den Statistiken einiger Krankenversicherungen glauben darf, dabei das Rückgrat brechen.
     
    Aus diesen Gründen sollte man eine Tradition, die ohnehin nicht mehr allzu populär ist, vergessen und lieber einen guten Küchenherd ins Haus tragen.

    WIE MAN KATASTROPHEN AM HOCHZEITSTAG VERMEIDET
    Einem Gerücht zufolge sollte das Geschenk eines Hochzeitsgastes etwa so viel kosten wie die Speisen und Getränke, die beim Empfang serviert werden. Das ist lächerlich. Wählen Sie ein geschmackvolles Geschenk – es muss nicht unbedingt eines von der Hochzeitsliste sein. Auf keinen Fall sind Sie verpflichtet, dem Brautpaar etwas zu schenken, das den Kosten Ihres Konsums während des Festes entspricht. Jede Braut, die etwas anderes fordert, verdient als Geschenk den Holzlöffel, den Sie auf ihre Kehrseite schlagen.
     
     
    LIZZIE NICHOLS DESIGN ®

21
    Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern.
     
    ARISTOTELES, (384 V. CHR. – 322 V. CHR.),
GRIECHISCHER PHILOSOPH
    »Brautkleider?«, wiederholt Ava und zieht ihre sorgsam gezupften Brauen hoch. »Bei Geck’s?«
    »Warum nicht?« Ich sitze neben ihr auf der Kante einer Parkbank an der Rennbahn für kleine Hunde im Carl Schurz Park. Genau genommen ist diese Rennbahn eine eingezäunte Bühne neben der Promenade am East River. Da können die Spaziergänger stehen bleiben und beobachten, wie die winzigen Hunde hinter den Tennisbällen herlaufen, die ihre Besitzer auf die Bahn werfen. Vor allem die Kleinkinder scheinen sich für dieses Spektakel zu begeistern. Sie werden von

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