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Holidays on Ice

Holidays on Ice

Titel: Holidays on Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Sedaris
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Prinzessin von Rongowien? Der Weihnachtsmann hat gesagt, es komme ihn eine wunderschöne Prinzessin besuchen. Er hat gesagt, sie hätte ein rotes Kleid an und sei zwar sehr hübsch, aber überhaupt nicht zickig oder verlogen. Das bist du doch, stimmt's?« Ich trage dick auf, und die Eltern bewegen stumm die Lippen zu den Worten »Danke schön« und »Gut gemacht«.
    Zu einem Kind habe ich mal gesagt: »Du bist doch bestimmt ein Model?« Das Mädchen war vielleicht sechs Jahre alt und sagte: »Ja, ich arbeite als Model, aber ich schauspielere auch. Ich hab gerade den zweiten Anschlussauftrag für einen Fisher-Price-Werbespot gekriegt.« Die Mutter des Mädchens sagte: »Vielleicht erkennen Sie Katelyn von der Mein erster Sony -Kampagne wieder. Sie ist auf der Verpackung.« Ich sagte, klar, sowieso.
    Ich bin ausschlie ßlich mit Lügen beschäftigt, und das hat mich gegen Komplimente immunisiert.
    Seit neuestem f ühle ich mich ein bisschen trollig und habe meinen Zwergennamen von Moppel zu Bläschen umgewandelt. Bläschen – Also, mir gefällt's. Heute hat ein kleiner Junge zum Weihnachtsmann Ken gesagt, er w ünscht sich seinen toten Vater zurück und einen Satz Teenage Mutant Ninja Turtles. Alle wollen sie diese Schildkröten.
    Letztes Jahr entschied eine Frau, dass sie ein Foto von ihrer Katze auf dem Scho ß des Weihnachtsmanns haben muss, und schmuggelte sie in einem Matchbeutel bei Macy's ein. Die Katze saß fünf Minuten lang auf dem Schoß des Weihnachtsmanns, dann schoss sie durch die Tür davon, und sechs Zwerge brauchten fünfundvierzig Minuten, bis sie sie in der Küche der Angestelltenkantine fanden.
    Heute Morgen kam ein Kind zum Weihnachtsmann, und seine Mutter sagte: »Also los, Jason. Sag dem Weihnachtsmann, was du dir wünschst. Sag ihm, was du dir wünschst.«
    Jason sagte: »Ich wünsche mir ... Ich wünsche mir... dass Prokton und... Gamble... Gamble mit... mit den Tierversuchen aufhören.«
    Die Mutter sagte: »Procter, Jason, Procter and Gamble heißt das. Und was machen sie mit den Tieren? Foltern sie die Tiere, Jason? Ist es das, was sie mit den Tieren machen?«
    Jason sagte, ja, sie foltern sie. Er war wahrscheinlich sechs Jahre alt.
    In dieser Woche ist mein absoluter Nichtlieblingszwerg ein Typ aus Florida, den ich »Das Walross« nenne. Das Walross hat einen Schnauzbart, kein Kinn und einen Hals vom Umfang meiner H üfte. In der Garderobe gesteht er, er habe »einen ziemlichen Schlag bei Weibern«.
    Das Walross benimmt sich, als w äre das Weihnachtsland eine Kontaktbar. Es ist peinlich, mit ihm zu arbeiten. Wenn wir beim Zauberfenster eingeteilt sind, zieht er Frauen beiseite, legt ihnen den Arm um die Schulter und sagt: »Ich weiß, dass Sie sich vom Weihnachtsmann kein gutes Aussehen wünschen werden. Das haben Sie nämlich schon, hübsche Dame. Aber holla, massenhaft.«
    Er stellt sich vor, die Frauen seien v öllig verzaubert, benommen von seinen Aufmerksamkeiten.
    Ich nehme ihn mir vor und sage: »Das war eben eine Mutter, der du das angetan hast, eine verheiratete Frau mit drei Kindern.«
    Er sagt: »Ich hab aber keinen Ring gesehen.« Dann dreht er sich zur nächsten erreichbaren Frau um und pfeift: »Der Weihnachtsmann ist verheiratet, aber ich nicht. He, hübsche Dame, ich hab noch viel Platz auf dem Knie.«
    Ich habe den ganzen Tag f ür verschiedene Weihnachtsmänner fotogezwergt, und plötzlich ist mir klargeworden, dass viele Eltern ihren Kindern nicht erlauben, überhaupt zu sprechen. Ein Kind sitzt beim Weihnachtsmann auf dem Schoß, und die Eltern sagen: »Also los, Amber, sag dem Weihnachtsmann, was du dir wünschst. Sag ihm, dass du dir ein Quietschebaby und die Ballett-Barbie und den Wintermantel aus dem Katalog wünschst.« Die Eltern nennen die Geschenke, die sie bereits gekauft haben. Das Wort »Pony« oder »Fernseher« wollen sie nicht hören, deshalb quatschen sie während der gesamten Visite und legen dem Kind Wörter in den Mund. Wenn das Kind vom Schoß herunter hüpft, sagen die Eltern jedes einzelne liebe Mal: »Und was sagt man zum Weihnachtsmann?«
    Das Kind sagt: »Danke, lieber Weihnachtsmann.«
    Das ist traurig, weil es einem doch lieber w äre, wenn jeder Mensch verschieden wäre, und dann enttäuschen sie einen jedes Mal, indem sie haargenau dasselbe sagen, sich die gleichen Sachen wünschen und genau denselben Text sprechen, als hätte man ihnen ein Drehbuch gegeben.
    Alle Erwachsenen w ünschen sich eine Gold Card oder einen BMW, und dann schütten

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