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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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Ethan hatte ein glückliches Leben verdient, aber alle ließen nur ihren Frust an ihm aus.
    Obwohl Tucker ihn sehr lieb hatte, war er derjenige, der ihn besonders mies behandelt hatte, und das wollte und musste er jetzt wiedergutmachen. Er musste den Jungen ein für alle Mal in Sicherheit bringen.
    Es gibt immer Möglichkeiten, einen jämmerlichen Menschen zu kontrollieren. Vlad lachte selbstgefällig. Ich finde schon einen Weg.
    Das stimmte. Allerdings war Tucker genau genommen kein Mensch. „Ich will niemandem mehr wehtun.“ Er wollte seine … Freunde nicht töten. Auch wenn sie ihn wahrscheinlich eher für einen Feind hielten. Im Gegenzug würden sie ihn töten, ohne zu zögern. Aus gutem Grund. Aber sie hatten versprochen, dass sie ihm helfen würden, seinen Bruder zu retten, und an diesen Gedanken klammerte sich Tucker.
    Ob es ihnen gelingen würde? Möglich wäre es. So wie Aden diese Vampirmonster gezähmt hatte – vielleicht konnte er auch Vlads Monster zähmen und es gegen ihn einsetzen. Das könnte gehen. Sicher wusste Tucker nur, dass er den ehemaligen König nicht allein besiegen konnte. Er brauchte Hilfe. Aden war diese Hilfe. Deshalb würde er ihn nicht töten.
    Mich interessiert nicht, was du willst. Tu es. Tu, was ich dir gesagt habe. Bring sie um. Sofort.
    Bevor Tucker sich bremsen konnte, waren seine Füße schon auf demWeg zur Tür, und er hatte den Dolch gezückt. Nein. Nein, nein, nein. Er grub die Hacken in den Teppich, um stehen zu bleiben. Vor ein paar Tagen wäre er sofort nach draußen gelaufen und hätte dem Befehl gehorcht. Er hatte Victoria nicht angelogen. Je mehr böse Taten er vollbrachte, desto stärker wurde er. Das hatte er schnell herausgefunden.
    Noch ein paar Tage, dann würde Vlad ihn vielleicht nicht mehr so herumkommandieren können. Aber blieb ihm so viel Zeit? Blieb seinem Bruder so viel Zeit?
    Wahrscheinlich nicht.
    Tucker rieb sich den Nacken. Im Moment konnte ihm nur eine Sache das bringen, was er wollte. Bisher hatte er diese Möglichkeit außer Acht gelassen, aber hier und jetzt konnte er das nicht mehr. Und wollte es auch nicht mehr.
    „Führ mich zu ihnen“, sagte er mit gefühlloser Stimme.
    Vlads Vergnügen durchzuckte ihn vom Scheitel bis zur Sohle. Braver Junge.
    Versuch’s noch mal, sagte Julian.
    Zum sechsten Mal klopfte Aden an Tonya Smarts Tür. Sie war zu Hause, auch wenn sie sich an einen anderen Ort wünschen mochte, und er würde nicht gehen, bevor sie ihm aufgemacht hatte – oder die Polizei gerufen, die ihn von ihrem Grundstück brachte.
    Riley und Mary Ann sahen sich ein paar Kilometer entfernt das Haus der Stones an und wollten herausfinden, ob sie tatsächlich Adens Eltern waren. Aden hatte nicht mitkommen wollen, er hatte vorgeschoben, es sei schneller und einfacher, wenn sie sich trennten. In Wahrheit war er einfach noch nicht so weit, die beiden Menschen zu sehen, die ihn verraten und vergessen hatten.
    Denn wie sollte er reagieren, wenn sie freundliche, anständige Menschen waren? Wenn sie nichts von seinen Fähigkeiten gewusst hatten? Vielleicht hatten sie ihn gar nicht deshalb abgegeben. Was, wenn sie ihn einfach nicht gewollt hatten?
    Schon bei dem Gedanken daran krampfte sich sein Herz zusammen.
    Victoria stand neben ihm und hielt seine Hand. Seit er wusste, dass sie ein Mensch war, ließ er sie keine Sekunde mehr aus den Augen. Jemand musste sie beschützten, und dieser Jemand wollte er sein. Jetzt und immer. Nicht nur weil ihr Blut so köstlich schmeckte und er wahrscheinlich immer darauf versessen sein würde, sondern weil sie ihm vertraute, sich um ihn kümmerte und nur sein Bestes wollte. Sie liebte ihnimmer noch – nach allem, was er ihr angetan hatte.
    Noch mal, forderte Julian. Bitte.
    Nach dem Verlust von Eve hatten die Seelen Aden nicht mehr gedrängt, er solle herausfinden, wer sie waren. Sie hatten vor einer Trennung ebenso große Angst wie Aden. Aber mit der Antwort in greifbarer Nähe war Julians Angst verflogen. Er war richtig ungeduldig geworden.
    „Sollen wir es später noch mal probieren?“ Victoria ließ den Blick über den Garten schweifen.
    „Das wird nichts ändern.“ Aden klopfte noch einmal. „Sie ist zu Hause. Ich kann sie riechen.“ Er konnte sogar das schnelle Pochen ihres Herzens hören. Und ja, er fand das selbst unheimlich.
    Junior gefiel das Geräusch natürlich. Für ihn war es kein Wiegenlied wie für jedes andere Neugeborene, sondern glich einer Kriegstrommel. Als er es hörte, wurde er

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