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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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dass er den Seelen zuhörte, und er beließ es dabei.
    „Ich werde dir jeden Tag schreiben, mein Schatz“, sagte Edina. Ein Sonnenstrahl brach durch die dicke Wolkendecke und fiel genau auf sie. Sie zitterte wie die Staubkörnchen in der Luft. „Das verspreche ich dir.“
    Schweigen.
    „Sei meine tapfere kleine Vicki und sag deinem Vater, ich wäre in meinem Zimmer, wenn er nach mir fragt.“
    Vicki. Victoria. Aden drehte sich der Magen um, als er einen weiteren Charakterzug seiner Freundin plötzlich verstand. Kein Wunder, dass sie ihre Voodoo-Stimme so oft benutzt hatte. Sie hatte immer im Chaos gelebt. Menschen Befehle zu erteilen war ihre Art gewesen, die Kontrolle zu übernehmen und endlich zu bekommen, was sie wollte.
    Aden? Was ist los? fragte Julian.
    „Nichts.“
    Auf einen Schlag veränderte sich die Vision. Die Welt um ihn herum verblasste, schwarze Wände umschlossen ihn. Ihm blieb keine Zeit zu reagieren. Über ihm hing eine verspiegelte Decke, und der Boden unter ihm war aus glänzendem Onyx.
    Er löste sich aus seinem eigenen Körper und blickte durch fremde Augen. Durch Victorias Augen. Dieses Gefühl kannte er sehr gut.
    Direkt vor ihm saß ein Mann, den Aden nur für Vlad den Pfähler halten konnte, auf einem mit Gold verzierten Thron. Wow, der Kerl war wirklich beeindruckend. Bisher hatte Aden ja nur seine verkohltenÜberreste gesehen. Jetzt ragte der Vampirkönig selbst im Sitzen vor ihm auf, massig und wie der Inbegriff von Stärke.
    Sein dichtes schwarzes Haar war kurz geschnitten, in seinen saphirblauen Augen schien ein ständiges Feuer zu lodern. Die feinen Krähenfüße um seine Augen ließen ihn nicht alt, sondern nur noch entschlossener und grausamer wirken. Seine dünnen blutroten Lippen verliehen ihm einen erbarmungslosen Zug. Von einer der gewölbten dunklen Augenbrauen zog sich eine Narbe bis zum energischen Kinn.
    Er sieht aus wie ein irrer Killer, aber Frauen finden ihn wahrscheinlich attraktiv, dachte Aden. Vlad hatte breite Schultern, auf seinem nackten Oberkörper zeichneten sich deutlich die Muskelstränge ab. Von seiner eigenen Männlichkeit war er offensichtlich sehr überzeugt, denn er trug an jedem Finger einen Ring. Seine rehbraune Hose schmiegte sich eng an die Beine, dazu trug er Schnürstiefel, die bis zu den Knien reichten.
    „Du wagst es, mich herauszufordern?“ Obwohl Vlad eine Sprache benutzte, die Aden noch nie gehört hatte, konnte er den Vampirkönig problemlos verstehen – weil Victoria ihn verstand. „Gut, ich nehme an.“ Vlad stand auf. Er war riesig, ein echter Muskelberg.
    Der andere Vampir, mit dem er gesprochen hatte, war ebenso groß und muskulös. „Daran habe ich nicht gezweifelt.“
    „Ich überlasse dir die Wahl der Waffen.“
    Sie waren von Zuschauern umringt, die vor lauter Anspannung kaum zu atmen wagten. Abgesehen von einem Mann – Sorin, Victorias Bruder. Er stand direkt vor dem Thronpodest und schüttelte resigniert den Kopf.
    Victoria stand wenige Schritte von ihm entfernt. Als ihr Blick über einen Spiegel glitt, erkannte Aden, dass sie noch ein kleines Mädchen war, vielleicht zwei Jahre älter als in der Vision, in der man sie ausgepeitscht hatte. Neben ihr stand ihre Mutter, tränenüberströmt und mit vor Angst verzerrtem Gesicht. Victorias Spiegelbild hatte keine Gefühle verraten. Aber sie umklammerte die Hand ihrer Mutter so fest, dass ihre Finger weiß waren. Äußerlich wirkte sie ruhig, aber innerlich war sie ein Nervenbündel und wagte nicht, loszulassen.
    „Ich wähle Schwerter“, sagte der Mann.
    „Eine hervorragende Wahl.“ Vlad kam anmutig die Stufen des Podests herunter. „Wann? Wo?“
    „Jetzt. Hier.“
    Ein zufriedenes Nicken. „Dann sind wir einer Meinung.“
    „Nur in diesem Punkt.“
    Einer der Zuschauer warf Vlad und seinem Gegner Schwerter zu.
    Beide fingen die Waffen behände auf. Im nächsten Moment stürzte Vlads Gegner vor und griff an.
    Vlad blieb reglos stehen. Kurz bevor der Mann ihn erreichte, wirbelte er blitzschnell herum und schlug zu.
    Blut und Gedärme spritzten über den Boden.
    Der Mann sackte auf die Knie, keuchte und spuckte Blut, die Augen weit aufgerissen. Mit einer Hand hielt er sich den Bauch, er begriff noch nicht, wie schnell er verloren hatte. Gelassen und ohne auch nur einen weiteren Schritt zu machen, schlug Vlad ein zweites Mal zu und trennte dem Mann den Kopf ab.
    Die Zuschauer schnappten nach Luft.
    „Noch jemand?“, fragte Vlad, während er sich die Nägel an seinem

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