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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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Vorfall hatte Daniel allerdings noch Gelegenheit gehabt, einen Zauber auszusprechen, der dafür sorgte, dass Tonya ihn ewig liebte.
    „Ähm, Aden“, sagte Victoria, während Julian im gleichen Momenterklärte: Ich habe sie geliebt. Er klang traurig, die Erinnerungen schienen schwer auf ihm zu lasten. Aber sie hat meine Liebe nie erwidert. Sie hat ihn geliebt und dafür bezahlt. Als sie erkannt hat, wie verrückt er war, und ihn verlassen wollte, war es zu spät. Er hat sie verflucht, sie gezwungen, ihn ewig zu lieben. Damals, in meinen letzten Minuten, war mein einziger Gedanke, wie ich sie davon befreien könnte. Und ich hätte es geschafft, wenn mein Bruder mich nicht verraten hätte.
    „Wir werden sie jetzt von dem Fluch befreien“, versprach Aden. Eine Woge der Traurigkeit erfüllte ihn. Wenn sie das taten, würde auch Julian frei sein. Der schlagfertige, witzige Julian, den er so liebte und am liebsten für immer bei sich behalten hätte. Eve zu verlieren war hart genug gewesen, bei Julian würde es noch schlimmer sein. Julian war wie ein Bruder für ihn, nein, vertrauter noch als eine wirkliche Familie.
    „Aden?“, versuchte Victoria es noch einmal.
    Aber wie, fragte Julian. Ich müsste wissen, welchen Zauber Danny benutzt hat, und das weiß ich nicht. Ich war nicht dabei. Deshalb bin ich ja überhaupt ins Krankenhaus gefahren. Ich wollte versuchen, es aus ihm herauszukriegen.
    „Aden, bitte.“
    Du könntest doch in ihre Vergangenheit zurückgehen. Dann würden wir den Zauberspruch hören.
    „Aden!“
    Wartet mal, bat Elijah, bevor Aden sich Victoria zuwenden konnte.
    Wenn er zurückreist, durch Tonyas Augen sieht und durch ihre Ohren hört, könnte der Liebeszauber auch ihn und uns treffen. Das kann doch keiner wollen.
    Genauso gut kann es sein, dass uns der Zauber nicht trifft. Das Risiko lohnt sich, antwortete Julian verärgert.
    Risiken, die Aden für die Seelen einging, lohnten sich in ihren Augen immer. Und für die Seelen selbst lohnte es sich ja auch meistens, nur für alle anderen nicht.
    Für meine Hexen ist er nicht zurückgereist, also macht er das auch nicht für deinen Menschen, sagte Caleb.
    Er hat gesagt, er würde alles tun, um uns zu helfen, blaffte Julian. Vielleicht irre ich mich ja, aber Zeitreisen fallen doch wohl unter ‚alles‘.
    „Leute, bitte. Es muss doch eine andere Möglichkeit geben. Wie oft muss ich es noch sagen – Zeitreisen in die Vergangenheit sind gefährlich.“
    „Aden!“ Eine kalte Hand schüttelte ihn.
    Mit Mühe konzentrierte sich Aden wieder auf seine Umgebung. „Victoria, ich …“ Die Worte blieben ihm im Hals stecken.
    Neben einer unnatürlich stillen Tonya saß sein Vater, auf einen Oberschenkel eine Pistole gestützt, mit der er auf Aden zielte. Sofort sprang Aden auf und stellte sich schützend vor Victoria. Der Adrenalinstoß in seinen Adern ließ Junior laut fauchen.
    Für einen kurzen Moment erschien es Aden eine blendende Idee, sein Monster mithilfe eines Schutzzeichens in seine Schranken zu weisen – egal, welche Konsequenzen drohten.
    Aden atmete tief durch, um sein wild hämmerndes Herz zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bewahren. Er würde sich nicht von seinen Gefühlen mitreißen lassen. Dieses Mal nicht.
    „Wie hast du mich gefunden?“, fragte er.
    „Glaubst du etwa, ich tätowiere dich und vergesse ein Zeichen, mit dem ich dich aufspüren kann?“
    Joe hat immer gewusst, wo ich war, wurde Aden klar. Bis jetzt hatte sein Vater ihn einfach nicht finden wollen. Reagier gar nicht. Das ist genau das, was er will.
    „Wenn ich deiner Kleinen was tun wollte, hätte ich es längst getan.“ Joe tippte an den Abzug, ganz leicht nur und doch bedrohlich. „Setz dich.“
    Aden gehorchte, lehnte sich aber so vor, dass er Victoria weiterhin mit seinem Körper abschirmte. Er spürte, wie sie zitterte. Ihr kalter Atem strich über seinen Hals.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie.
    „Braucht es nicht.“
    „Er hat sich reingeschlichen, und …“ Ein heftiger Schauder überlief sie.
    Aden legte ihr beruhigend eine Hand aufs Knie.
    „Ich würde mich an deiner Stelle nicht rühren“, sagte Joe. „Die kleinste Bewegung macht mich nervös.“
    Warnung verstanden.
    Die ganze Zeit über hatte Tonya still gesessen und nichts gesagt. Sie war nicht tot, aber auch nicht ganz bei sich.
    „Ich habe ihr was gespritzt“, erklärte Joe, als er Adens Blick bemerkte. „Sie ist benommen, kann aber noch reagieren. Wenn man ständig um sein Leben

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