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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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kämpft, lernt man, alle möglichen Waffen einzusetzen.“
    Der gefährlichste Moment war erst mal vorbei. Offenbar standjetzt Reden auf der Tagesordnung. „Du klingst verbittert. In deinem Alter solltest du dich nicht mehr so anstellen. Anderen Leuten geht es schlechter.“
    Junior veranstaltete so viel Radau, dass er die laut diskutierenden Seelen übertönte.
    Joe zog eine blonde Augenbraue hoch. „Meinst du etwa dich? Glaubst du, dein Leben sei schlimmer als meines?“
    Geh bloß nicht darauf ein. „Ich meine, dass du dich anstellst wie ein Kleinkind. Übrigens solltest du mal den letzten Typen sehen, der mich mit einer Waffe bedroht hat. Ach warte, das geht nicht, der ist tot.“
    Joe legte sich die freie Hand aufs Herz. „Mein Sohn, der Mörder. Ich bin ja so stolz.“
    Zum ersten Mal hatte Joe freiwillig zugegeben, dass eine Verbindung zwischen ihnen bestand. Und die Art, wie er es Aden vor die Füße spuckte, war eine tödlichere Waffe als die Pistole in seiner Hand. „Du hast also nicht in Notwehr getötet, du …“
    Reiß dich zusammen!
    Tief durchatmen.
    Victoria ergriff seine Hand. Die Vampirprinzessin zitterte noch stärker als vorher, wirkte aber gefasst. In Adens Kopf ließ Junior ein neuerliches Brüllen hören. Auch wenn Aden seinen … diesen Mann – auf keinen Fall würde er ihn noch einmal als seinen Vater bezeichnen – verabscheute, sollte Joe nicht als Appetithappen für sein Monster enden.
    „Übrigens sind deine Selbstgespräche jetzt interessanter als damals, als du drei warst.“ Joes Blick wanderte zu Victoria. „Weißt du, was er als Erstes sagen konnte? Lijah. Sein zweites Wort war ‚Iff‘. Dann kamen ‚Juu-len‘ und ‚Käib‘. Ja, mit der Aussprache hat’s ein bisschen gehapert.“
    Ich war der Letzte, fragte Caleb. Na, besten Dank, Hay-den.
    Statt sich auf eine Diskussion mit Caleb einzulassen, die ihn nur abgelenkt hätte, ignorierte Aden ihn. In Joes Worten hatte kein bisschen Zuneigung mitgeschwungen, er zählte nur Tatsachen auf. Keine Frage, Joe würde Aden bei lebendigem Leib das Fell abziehen und ihn blutend liegen lassen.
    Mord durch Worte. Nicht dumm. Dafür konnte einen niemand einsperren.
    Victoria schnalzte mit der Zunge. „Weißt du was, Joe – ich darf doch Joe sagen, oder? Wahrscheinlich hat Aden zuerst die Namen derSeelen gelernt, weil sie ihm bessere Eltern und Freunde waren, als du es je sein wirst. Darüber könnte man auch mal nachdenken, meinst du nicht?“
    Joe knirschte mit den Zähnen, und Aden drückte warnend Victorias Knie, damit sie nicht weiter so austeilte. Obwohl es ihm wunderbar gefiel. Männer mit Pistolen sollte man nicht ärgern. Aden konnte es natürlich, weil er … Na gut, auch das war keine gute Idee. Nicht solange Victoria so verletzlich war.
    „Das reicht jetzt. Kommen wir zur Sache, ja?“, sagte Joe. „Warum willst du in die Vergangenheit dieser Frau zurückgehen?“
    „Das will ich gar nicht.“ Warum sollte Aden ihm nicht auch den Rest erzählen? Er hatte schließlich nichts falsch gemacht. „Aber auf ihr liegt ein Zauber, und den will ich brechen. Dafür muss ich wissen, welcher Zauber es ist.“
    „Ist dir das nicht klar?“ Joe redete mit Aden wie mit einem Volltrottel.
    Immerhin hatte er nicht behauptet, Aden würde lügen. „Dir etwa?“ „Moment mal. Du kannst in die Vergangenheit anderer Menschen reisen, bist angeblich der König der Vampire und Werwölfe und hörst nicht das Echo dieses Zauberspruchs? Spürst nicht die Schwingungen der Magie?“ Wieder sprach er mit ihm wie mit einem begriffsstutzigen Kind.
    „Du etwa?“, meinte Aden. „Warte, sag nichts. Dafür hast du dir auch ein Zeichen stechen lassen.“
    Joe schüttelte den Kopf. „Reine Übung. Warum interessiert dich diese Frau überhaupt? Sie hat doch nichts mit dir zu tun.“
    „Sie interessiert mich nicht.“
    He, beschwerte sich Julian.
    Joe runzelte die Stirn. „Und warum …“
    „Mich nicht“, fuhr Aden fort, „aber eine der Seelen in meinem Kopf.“
    Na gut. Das ist in Ordnung.
    „Die Seelen. Natürlich. Die waren dir schon immer am wichtigsten.“ Joe wandte sich an Tonya. „Sei doch so gut und hol mir einen Stift und Papier, ja?“
    „Ja, natürlich“, antwortete Tonya undeutlich. „Stift und Papier.“ Sie stand auf und schlurfte los, unbekümmert, ahnungslos und in großer Gefahr.
    Als Victoria ihr folgen wollte, wackelte Joe mit der Pistole, als würdeer den Kopf schütteln, und Victoria blieb sitzen. „Hast du keine

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