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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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Angst, dass sie wegläuft?“
    „Nein. Durch das Mittel ist sie leicht zu beeinflussen. Sie macht nur, was man ihr sagt.“
    Das hätte er vielleicht nicht unbedingt verraten sollen.
    Victoria musterte ihn. „Weißt du was, du bist noch schlimmer als mein Vater, und das hätte ich nicht für möglich gehalten. Er hat mich mit einer neunschwänzigen Katze ausgepeitscht. Nur so zum Spaß.“
    „Klar, und wer ist dein Vater, Kleine?“
    Wieder drückte Aden ihr Knie, um sie zu bitten, nichts zu sagen. Joe hasste die Wesen aus der Anderwelt. Es war nicht auszuschließen, dass er Victoria für ihre Herkunft oder sogar für die Vergehen der anderen bestrafen würde.
    Mit einem matten Lächeln ließ Joe die Sache auf sich beruhen. „Du hast dir eine Freundin mit Vaterkomplex gesucht. Wir sind uns wohl ähnlicher, als ich dachte.“
    Was sollte das heißen? Dass Adens Mutter Probleme hatte? Dass auch sie an einem Vaterkomplex litt? Aden hätte zu gern gefragt. Trotz allem war er begierig, mehr über seine Mutter zu erfahren.
    Ein paarmal hatte er sich erlaubt, über sie nachzudenken und zu überlegen, wie sie wohl aussah und ob sie ihn damals genauso schnell loswerden wollte wie Joe. Wo war sie jetzt? Was machte sie?
    War sie die Frau, die Riley und Mary Ann damals mit Joe in seinem Laster gesehen hatten?
    „Frag gar nicht erst“, sagte Joe schroff. Er ahnte, woran Aden dachte.
    Als Aden trotzdem gerade zu einer Frage ansetzte, kehrte Tonya mit einem Schreibblock und einem Stift zurück, gab Joe beides und setzte sich wieder. Joe balancierte den Block auf einem Oberschenkel und fing an zu schreiben, ohne die Pistole aus der anderen Hand zu legen. Als er fertig war, riss er das Blatt Papier heraus und knallte es auf den Sofatisch.
    Mit seinem altbekannten finsteren Blick sah er Aden an. „Jetzt kannst du nicht mehr behaupten, ich hätte nie was für dich getan.“
    Reagier ja nicht darauf!
    Doch dass sein Herz vor Überraschung hämmerte oder Junior sich immer wieder gegen seinen Schädel warf, konnte er nicht verhindern. Er deutete mit dem Kopf auf das Blatt Papier. „Was ist das?“
    „Tonyas Zugang zu freiem Willen.“
    Wahrheit oder Lüge? So oder so: „Und der Preis für den Vater desJahres geht an Joe Stone! Oder auch nicht …“
    Stirnrunzelnd lehnte sich Joe zu der Frau hinüber. „Tonya, du bist jetzt brav, bleibst sitzen und hörst Aden zu. Du machst, was er sagt, okay?“
    „Ja. Ich mache, was er sagt.“
    Joe hatte seinen Blick fest auf Aden gerichtet. „Zauber kann man nur brechen, wenn derjenige, der ihn ausgesprochen hat, eine Art Codewort eingebaut hat. Ich kann in meinem Kopf den Zauberspruch hören, den dieser Daniel benutzt hat, und er hat sich eindeutig ein Hintertürchen offen gelassen. Wahrscheinlich für den Fall, dass er sie irgendwann nicht mehr geliebt hätte und sie loswerden wollte. Oder sie bestrafen oder ihr wehtun wollte. Gründe gibt es immer, aber die kann ich nicht erkennen. Jedenfalls können die Worte auf dem Zettel den Zauber lösen.“
    Aden würde dem Mann nicht danken. Das hier war zu wenig und kam zu spät.
    „Such nicht nach mir, Aden, und auch nicht nach deiner Mutter. Deine Freunde haben dir sicher von den Spielsachen im Haus erzählt. Es stimmt, du hast eine kleine Schwester. Aber du kannst sie nicht sehen. Sie ist nicht so wie du, und du würdest ihr nur Schmerz und Kummer bringen.“
    Er hatte ihm wirklich von dem Mädchen erzählt, aber die Worte „kleine Schwester“ zu hören und sich klarzumachen, dass er sie nie sehen würde, war schlimm. Er würde sie nie in den Arm nehmen oder die Jungs verprügeln, die sie geärgert hatten. Als er zweimal niedergestochen worden war, hatte er nicht geweint, aber jetzt kamen ihm fast die Tränen.
    „Deswegen bin ich hergekommen.“ Wie sehr er Aden verletzte, war Joe offensichtlich gleichgültig. „Ich wollte dir sagen, dass es zu nichts Gutem führt, wenn du sie suchst.“
    Rums, rums. Junior versuchte, aus Aden auszubrechen.
    Ruhig. Ganz ruhig.
    „Du hast mich nicht umgebracht, und ich habe dich nicht umgebracht“, sagte Joe. „Lassen wir es dabei, und gehen wir getrennter Wege. Für immer.“
    „Gib ihm wenigstens ein Foto von seiner Mutter und seiner Schwester“, bat Victoria, die Aden besser verstand als jeder andere.
    „Nein. Es ist besser, wenn man alle Verbindungen kappt. Das kannst du mir glauben.“ Damit stand Joe auf und ging aus dem Zimmer. In der Tür blieb er ein paar Herzschläge lang stehen, als

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