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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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Nase einen Huckel hatte? Weil sie sich so oft verletzt hatten? Würde auch Victoria bald von Narben übersät sein? Und wenn ja, würde Aden sie dann noch schön finden?
    Mach dir deshalb jetzt keine Sorgen. Sonst würde sie noch in Depressionen verfallen. Andererseits würde sie sich mit einer Depression wieder normal fühlen.
    Konzentriere dich. Gute Idee. Auch wenn er lächelte, traute man dem rechten Wachmann glatt zu, dass er zum Frühstück Glasscherben und kleine Katzen verspeiste. Der linke sah nur nach Glasscherben aus, deshalb wollte Victoria ihr Glück bei ihm versuchen.
    „Du hast ja gute Laune dafür, dass dein Anführer gerade seine Chance auf den Thron verspielt hat“, sagte sie zu ihm.
    Der Soldat zog eine Augenbraue fast bis zum Haaransatz hoch. „Wer sagt, dass er verloren hat?“
    Mit dieser Antwort hatte sie nicht gerechnet. „Ich. Und Aden. Alle anderen hier mit Sicherheit auch. Die Party, die hier gerade läuft, hast du aber schon bemerkt, oder?“
    Er schüttelte leicht verstört den Kopf, als hätte es ihn aus dem Konzept gebracht, dass sie seine Frage so wörtlich nahm. Nachdem erseinem Freund einen Blick zugeworfen hatte, antwortete er: „Nein, ich meine, vielleicht wollte er nur sehen, ob dein Aden Mumm hat.“
    Ach bitte. „So kann man sich eine Niederlage auch schönreden.“
    Das Schulterzucken, das sie als Antwort bekam, erinnerte sie sehr an ihren großen Bruder. Wie viel Zeit hatten diese Krieger miteinander verbracht? „Glaub, was du willst. Das ändert nichts an den Tatsachen.“
    Welchen Tatsachen? „Also hat er absichtlich den Kampf verloren und sich zum Untertan des neuen Königs gemacht?“
    „Er würde nie absichtlich verlieren. Dein Bruder ist ein guter Vampir, Prinzessin Victoria. Er wollte immer nur erreichen, dass wir alle in Freiheit leben können.“
    Sie wurden angestarrt, die Leute hörten ungeniert zu. Also schön. Die Höflichkeiten waren ausgetauscht, und zu einer Diskussion kam es wohl nicht. „Lasst die Jungen frei. Sofort. Sonst muss ich …“
    „Natürlich. Freu dich, sie sind noch im gleichen Zustand wie vorher. Ohne eine Schramme.“
    Victoria verschränkte die Arme. „Und die Blutergüsse an ihren Handgelenken? Die sind doch von den Seilen, mit denen ihr sie gefesselt habt.“
    „Die hatten sie bestimmt schon vorher“, meldete sich der katzenfressende Wachmann zu Wort.
    Beide Soldaten traten zurück und überließen ihr die Jungs wie auf dem Präsentierteller. Das war zu einfach, dachte sie, während sie nach einer Entgegnung suchte.
    Shannon und Ryder ließen sich nicht lange bitten. Sie nahmen Victoria bei den Händen und zogen sie weg. Shannon fasste mit der Hand nach Seth und zog ihn mit sich. Als Victorias Gehirn wieder funktionierte, übernahm sie die Führung. Wohin sollte sie die Jungs bringen?
    Eine ältere Vampirin stellte sich ihr in den Weg. Trotz ihres Alters war sie noch schön. Sie hatte glatte Haut und vornehme Gesichtszüge. „Ich würde gerne mit dir reden, Prinzessin.“ Während sie den Blick ihrer stahlblauen Augen über die Jungen schweifen ließ, fuhr sie sich mit der rosafarbenen Zunge über die scharfen weißen Fangzähne. „Wie viel für den Tätowierten?“
    „Er ist nicht zu verkaufen“, antwortete Victoria, während der tätowierte Seth wissen wollte: „Was schwebt dir denn vor?“
    Mit leicht grimmiger Miene versetzte Victoria ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Ich will von dir nichts mehr hören.“
    „Aua!“ Er warf ihr einen bösen Blick zu. „Wofür war das denn?“
    „Er ist nicht zu verkaufen“, wiederholte Victoria. „Zu keinem Preis.“
    Die ältere Vampirin machte einen Schmollmund. „Bestimmt nicht?“
    „Ganz bestimmt.“
    Die andere Frau ließ den Blick zu Shannon wandern. „Was ist mit dem …“
    „Keiner von ihnen ist zu verkaufen.“ Blutsklaven wurden ständig eingetauscht. Gegen Geld, gegen Kleidung oder zum Spaß. Früher hatte sich Victoria nicht daran gestört, aber jetzt stieß ihr der Gedanke übel auf, dass diese Jungs, die Aden so ähnlich waren, wie eine Tüte Chips herumgereicht werden sollten.
    „Wirklich schade.“ Die Frau warf ihr langes blondes Haar über die Schulter und schwebte davon.
    Victoria wurde noch dreimal mit Angeboten für die Menschen aufgehalten, bevor sie ihre Schützlinge endlich am anderen Ende des Raumes in einen der vielen Geheimgänge scheuchen konnte. Geheim waren sie nur dem Namen nach, jeder kannte sie.
    Dieser Gang führte zu einem kleinen

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