Hollisch verliebt
Lebens.
Victoria wollte nicht Dravens Eigentum werden.
„Nein, heute geht es nicht“, sagte Aden. „Ich setze einen Zeitpunkt fest, nachdem ich meine Termine durchgesehen habe, dann wird der Kampf angekündigt. Bis dahin hältst du dich von ihr fern.“ Er schob Draven zur Seite und ging weiter. Sorin blieb neben ihm.
Aus zusammengekniffenen Augen sah das Mädchen ihm nach.
Aden blieb vor der Spiegelwand stehen und suchte nach einem Türgriff. „Victoria, lass mich rein.“
Es stimmte. Er wusste wirklich, dass sie in diesem Zimmer war. Dabei hatte sie selbst nie die Fähigkeit besessen, durch Gegenstände hindurchzusehen. Erschrocken öffnete sie ihm die Tür.
Ihre Blicke trafen sich, während sich die Jungs an Victoria vorbeidrängten und grinsend und jubelnd Aden umringten. Er ließ alles mit geröteten Wangen und ungläubiger Miene über sich ergehen.
Sie lächelte ihn an, und er erwiderte ihr Lächeln. In dem ganzen Chaos gehörte dieser Moment nur ihnen. Freude stieg in Victoria auf. Sie genoss jede Sekunde in dem Bewusstsein, dass sie sich lange andiesen Augenblick erinnern würde.
„So macht man das, ihr Säcke.“ Seth streckte einen Arm aus und zeigte Sorin den Stinkefinger.
Als Antwort warf Victorias Bruder ihm eine Kusshand zu.
Ryder boxte Seth kichernd gegen den Arm. „Na, wie war das noch mit dem Vorspiel unter Kerlen?“
„Stephanie“, rief Aden, ohne sich umzudrehen. „Ich brauch dich mal.“
Moment. Was war denn jetzt los?
Ihre Schwester löste sich aus der Menge, Kaugummi kauend und das Ende ihres Pferdeschwanzes um einen Finger gewickelt. „Da bin ich.“
„Tu mir einen Gefallen und bring die Jungs zurück zur Ranch.“
Stirnrunzelnd deutete sie auf sich selbst. „Ich?“
„Ja, du.“
„Klasse! Echt?“ Sie hüpfte auf und ab und klatschte in die Hände. „Ich kann doch von ihnen trinken, oder? Bitte, bitte, sag, dass ich von ihnen trinken darf.“
Aden war entsetzt. „Nein, darfst du nicht. Sie sollen zu Hause genau in dem Zustand ankommen, in dem sie jetzt sind.“
Stephanie hörte auf zu hüpfen. Sie ließ eine Kaugummiblase platzen. „Das ist alles? Ich soll sie nur nach Hause bringen? Das hat ja mal so gar keinen … Biss.“
Rat suchend sah er Victoria an. Sie zuckte mit den Schultern.
„Ja, bring sie einfach nach Hause“, sagte er und rieb sich den Nacken.
Als Nächstes zeigte Prinzessin Stephanie ihr patentiertes Schmollen. Sie machte ein finsteres Gesicht, stampfte mit dem Fuß auf und prustete. „Na schön. Aber das nächste Mal will ich einen wichtigen Auftrag. Du müsstest mich mal mit einem Nunchaku sehen.“
„Stimmt, ich habe sie trainiert“, warf Sorin ein. „Sie ist wirklich gut.“
„Wie beruhigend“, lautete Adens knapper Kommentar.
Stephanie legte Aden die Hände auf die Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke, dass du meinen großen Bruder nicht umgebracht hast.“
Aden sah Sorin genauso Rat suchend an wie gerade noch Victoria. Das gefiel ihr. Es war schön zu sehen, dass die beiden an einem Strang zogen. „Das war vielleicht nicht gerade meine klügste Entscheidung, aber langsam gewöhne ich mich an ihn. Man kann sich wohl wirklich an alles gewöhnen.“Stephanie lachte perlend. „Ist klar. Du magst ihn, das merke ich doch.“ Damit wandte sie sich zu den Jungs um und winkte sie näher. „Kommt mit, ihr lästigen Menschen. Ich bringe euch nach Hause.“
„Lebend“, erinnerte Aden sie.
„Ja, ja“, antwortete sie. Statt sich umzudrehen, warf sie nur die Hände in die Luft.
Shannon klopfte Aden auf die Schulter, bevor er ging, und Aden nickte ihm zu. Eine stumme Übereinkunft. Sie würden bald miteinander reden.
„Erst Pizza“, verlangte Seth, als die vier sich durch die gebannte Menge schoben, „dann nach Hause.“
„Und du musst Dan einreden, wir seien die ganze Zeit da gewesen“, sagte Ryder. „Seth meinte, ihr könntet mit eurer Stimme was anstellen.“
„Können wir, gar kein Problem“, antwortete Stephanie. „Ich könnte ihm aber auch eins mit dem Nunchaku überziehen, und er …“
„Benutz deine Stimme“, rief Aden ihr hinterher.
Ein genervtes Grummeln drang durch den Saal. „Du kannst einem aber auch jeden Spaß verderben!“
Schmunzelnd wandte sich Aden zu Victoria um. „Nachdem das erledigt ist …“ Er streckte die Hand aus, sie verschränkten die Finger und verließen die Party. Zusammen.
17. KAPITEL
Riley hatte schon oft Leute
Weitere Kostenlose Bücher