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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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Mary Anns Leben nicht einmal für seinen König wie eine Nebensächlichkeit behandeln. Deshalb wollte er morgen anfangen, ihre Vergangenheit zu erforschen.
    Erst einmal musste er ihre Sorgen vertreiben, sie könne ihm wehtun.Sonst würde sie sich gegen alles sträuben, was er vorschlug, egal ob es ihren Plan oder ihre Beziehung betraf.
    Er suchte die Umgebung ab. Seine Position bot ihm einen freien Blick auf die Straße und auf das Haus von Adens vermutlichen Eltern. Es fuhren keine Autos vorbei, und niemand war draußen unterwegs.
    „Victoria hat mir eine SMS geschickt“, erzählte er beiläufig. Durch das Fenster, das sie ein Stück hochgeschoben hatten, fuhr ein kalter Wind und wirbelte Mary Anns dunkles Haar hoch, sodass es sogar über sein Gesicht strich. „Ihr Bruder ist zurückgekommen und hat Aden herausgefordert, und Aden hat ihn vor aller Augen fertiggemacht.“
    „Wie großartig.“
    „Wir müssen ihm sagen, was du herausgefunden hast.“
    „Was ich herausgefunden habe?“ Ihr Stirnrunzeln sagte den Rest: Denk erst mal nach, bevor du den Mund aufmachst. „Ich habe nichts Konkretes, da bringt es nichts, ihm Hoffnungen zu machen.“
    „Stimmt doch gar nicht. Du glaubst doch, dass du Julian gefunden hast, und das sollte er wissen.“ Gut möglich, dass Victoria es Aden schon erzählt hatte. „Und auch, dass du vielleicht seine Eltern gefunden hast.“
    „Damit er enttäuscht ist, wenn ich mich geirrt habe?“
    „Hast du dich denn geirrt?“
    „Es könnte doch sein.“
    „Du könntest auch recht haben.“
    „Aber vielleicht auch nicht“, beharrte sie auf ihrem Zweifel.
    „Seit wann siehst du denn alles so schwarz?“ Ihre Aura hatte sich dunkelblau gefärbt, ihre Traurigkeit war beinahe greifbar. Unter das Blau mischten sich braune Sprenkel, die bald zu Schwarz werden würden. Diese Farbe stand nicht immer für den Tod. Bei Mary Ann zeigte sie Hunger an, ihr Bedürfnis danach, Energie aufzusaugen.
    In den letzten Stunden waren die Sprenkel gewachsen, aber nicht so weit, dass er sich Sorgen gemacht hätte. Immerhin sah er auch noch Rot und Rosa in ihrer Aura. Rot bedeutete Wut oder Leidenschaft, Rosa stand für Hoffnung. Beides wollte er weiter anfachen.
    Empört öffnete sie den Mund. „Ich sehe überhaupt nicht alles schwarz.“ Die roten Flecken leuchteten etwas heller.
    „Süße, du bist eine Pessimistin, wie sie im Buche steht. Du gehst immer vom Schlimmsten aus.“
    „Tue ich gar …“ Sie unterbrach sich. „Na schön. Kann sein.“ Sie beugte sich vor und stützte die Ellbogen gegen den Fensterrand. „AberVorsicht ist besser als Nachsicht.“
    „Ehrlich gesagt, nein. Aber wenn wir schon so mit Klischees um uns werfen, merk dir das mal: Lieber eine Niederlage riskieren, als es gar nicht zu versuchen.“
    „Ich versuche es doch.“
    „Du strengst dich aber nicht an, und du musst mal lockerer werden.“ Super Methode, um sie herumzukriegen, du Idiot. So wurde sie höchstens sauer. Er hätte sich für seine Direktheit entschuldigen können, aber das tat er nicht. Schließlich hatte er recht. Dafür warf er ihr ein Lächeln zu und stieß sie spielerisch mit der Schulter an. „Ich würde dir gern dabei helfen.“
    Misstrauisch sah sie ihn an. „Wie denn?“
    Ihm fiel auf, dass sie die Rollen getauscht hatten. Früher war sie vorgeprescht, während er auf die Bremse getreten hatte. Jetzt überlegte er, was sie an seiner Stelle getan hätte. „Erzähl mir ein Geheimnis. Etwas, das du noch nie jemandem verraten hast.“ Perfekt. So etwas hätte die alte Mary Ann auch vorgeschlagen, und zwar mit Freude.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Wir sind hier gerade mitten in einer Spionagenummer mit Einbruch. Jetzt ist wohl kaum die richtige Zeit für Vertraulichkeiten.“
    Allerdings, sie hatten wirklich die Rollen getauscht. „Genau die richtige Zeit sogar. Hat dir noch niemand erklärt, dass man mehrere Sachen gleichzeitig machen kann?“
    „Ich weiß nicht …“ Da schimmerte die alte Mary Ann durch.
    „Komm schon. Gönn dir doch mal was. Setz noch eine Aufgabe auf deine lange Liste.“ Wobei sie hoffentlich nicht nur mit ihm redete, weil sie es musste.
    Nach kurzem Zögern willigte sie ein. „Meinetwegen. Du fängst an.“
    Sie hatte angebissen. Er versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. „Also gut. Dann los. Es tut mir leid, dass ich nicht mit dir geschlafen habe“, kam er gleich zur Sache.
    Der rote Schimmer um sie herum strahlte so hell auf, dass er beinahe

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