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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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ausspioniert, aber noch nie hatte es ihm so viel Spaß gemacht wie jetzt. Dabei war alles überstürzt, sie hatten ihre Pläne in letzter Minute ändern müssen.
    Vor ein paar Stunden hatten Mary Ann und er einen kurzen Blick auf Adens Eltern werfen können, als die gerade mit einem Lastwagen von zu Hause losgefahren waren. Zumindest hielten sie das Paar für Adens Eltern. Der Mann hatte am Steuer gesessen. Er war Anfang, Mitte vierzig und hatte braunes Haar und, soweit Riley das mit seinem scharfen Wolfsblick erkennen konnte, stahlblaue Augen.
    Die Beifahrerin schätzte Riley auf Ende dreißig, ihr Haar war blond, ihre Augen braun. Beide waren von verwaschen grünen Auren umgeben. Vielleicht waren das Schuldgefühle. Oder Angst. Selbst mit seinem Wolfsblick war das bei so trüben Farben schwer zu erkennen.
    Vielleicht hatten Joe und Paula Stone ihr Leben lang bereut, was sie ihrem Sohn angetan hatten. Oder sie machten sich Sorgen, weil sie ihre Stromrechnung nicht bezahlen konnten. Möglich war beides.
    Riley und Mary Ann warteten in einem Haus gegenüber der kleinen, etwas heruntergekommenen Bleibe der Stones. Wenn das Paar zurückkehrte, wollten sie noch einen Blick auf die beiden werfen. Vielleicht könnten sie auch eine Unterhaltung belauschen.
    In der Zwischenzeit hätte Riley gerne das Haus durchsucht, aber er hatte mehrere Kameras entdeckt. Teure Modelle mit Programmen zur Gesichtserkennung. Eigentlich zu teuer für ein so schlichtes Haus. Und wenn die beiden schon so viel Kohle für Kameras hingeblättert hatten, waren sicher alle Türen und Fenster mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Ganz zu schweigen von speziellen Scharnieren und sogar stummem Alarm. Solange es nicht nötig war, würde Riley es sich sparen, dort drüben einzubrechen. Falls das Paar nicht zurückkam, konnte er das immer noch nachholen.
    Zum Teil hoffte er, die Stones würden sich Zeit lassen. Im Moment hatte er Mary Ann ganz für sich allein, denn Tucker, dieses Arschgesicht, war vor dem Café verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Riley wusste nicht, wohin die Dämonenbrut verschwunden war, und es interessierte ihn auch nicht.
    Jetzt saß er am Wohnzimmerfenster und spähte durch die knittrigen Vorhänge. In das Haus, in dem sie gerade saßen, war er tatsächlich eingebrochen. Die Schlösser waren ein Witz gewesen, genauso die Türen,an die sie genagelt gewesen waren. Riley hatte nur eine schon vorher gesprungene Glasscheibe eindrücken, hindurchgreifen und den Türknauf drehen müssen.
    Lernten die Leute denn nie dazu? Glas an einer Tür glich einer Einladung an jeden Einbrecher der Gegend.
    Mary Ann saß neben ihm. Sie berührten einander nicht. Noch nicht. Aber es würde nicht mehr lange dauern. Mit den Schutzzeichen, die er ihr im Motel gestochen hatte, war sie vor Hexen und Elfen geschützt. Beide Völker konnten Mary Ann nicht mehr mit ihrer Magie und ihren angeborenen Fähigkeiten beobachten, sie konnten nur noch die gleichen Mittel einsetzen wie Menschen. Und darin waren sie höchstwahrscheinlich nicht gut, weil es für sie noch nie einen Grund gegeben hatte, solche Methoden zu benutzen. Also drohte Mary Ann und Riley im Moment so gut wie keine Gefahr.
    Und der Hammer dabei: Ihnen drohten auch keine Unterbrechungen.
    Und der nächste Hammer: Riley hatte genug davon, den netten Wolf zu spielen. Er hatte Erfahrung. Er wusste, wie man Mädchen mit Charme um den kleinen Finger wickelte. Das hatte er schon geschafft. Oft sogar. Er wusste, wie man sie neckte und aufzog, um ihre Neugier und Aufmerksamkeit zu wecken. Und jetzt wollte er Mary Ann umgarnen.
    Seit sie ihm beinahe Energie entzogen hätte, gab sie sich still und distanziert. Er musste sie irgendwie davon überzeugen, dass sie ihn nicht verletzen würde. Denn das würde sie nicht. Er würde es nicht zulassen.
    Riley hatte eine so tiefe Verbindung zu Victoria, dass er weit mehr konnte als nur ihre Aura lesen. Bei seinem feinen Gespür für alles, was Mary Ann betraf, hatte er unabsichtlich Vics Gedanken aufgeschnappt, Mary Ann könne irgendwie mit den Elfen verwandt sein. Er musste gestehen, dass er selbst nicht darauf gekommen wäre. Denn Elfen nahmen anderen zwar auch die Energie, aber sie konnten es steuern. Aber es war eine gute Nachricht, denn falls Mary Ann tatsächlich eine Art Elfe war, gab es für sie noch Hoffnung.
    Etwas, womit sie selbst sich nicht beschäftigte. Noch nicht. Sie dachte nur daran, wie sie Aden retten konnte. Riley wollte das auch, aber er würde

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