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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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Dann verschwanden die Bilder plötzlich. Victoria wurde schwächer und musste gegen den Schlaf ankämpfen …
    Komm schon, Tepes! Du bist eine Prinzessin. Du schaffst das! Die kleine Aufmunterung kam von ihr selbst. Sie konnte es wirklich schaffen.
    Entschlossen packte sie Adens Haare und riss seinen Kopf zurück. Leider war sie nicht stark genug, um ihn wegzustoßen. Dieses Mal nicht. Einen Augenblick lang trafen sich ihre Blicke. Seine Augen glühten rot. Dämonisch. Von seinem Mund tropfte Blut, ihr Blut, und fiel auf ihr Kinn. Sie brauchte dieses Blut.
    Eigentlich hätte sie Angst haben müssen. Denn in diesem Ungeheuer, das sie geschaffen hatte, sah sie ihren Tod. Einen Tod, der nur folgerichtig war. Schließlich hatte auch Elijah behauptet, Aden sei dem Biest unterlegen, und Elijah irrte sich nie. Und trotzdem …
    Blut … Auch in ihr stieg Durst auf, das Verlangen danach erfüllte sie, bis sie nichts anderes mehr wahrnahm. Es verlieh ihr neue Kraft. Sie würde sich nicht geschlagen geben, ohne auch von ihm zu trinken.
    Ihre Fangzähne wurden spitzer, als sie sich auf ihn stürzte, um ihn zu beißen. Aber sie konnte nicht durch seine Haut dringen. Etwas hielt sie auf. Was? Sie sah nach, um das Hindernis aus dem Weg zu räumen, fand aber nur Adens gebräunte Haut. Nichts schützte seinen hämmernden Puls.
    Schmecken, schmecken, muss ihn schmecken. Für diese Worte, die in ihrem Kopf hämmerten, konnte sie den Seelen nicht die Schuld geben.
    Fauchend ließ sie sein Haar los und kratzte ihn mit den Fingernägeln. Ein winziger Riss würde ihr schon reichen. Das klang so einfach, doch ihre Nägel versagten ebenso wie ihre Zähne.
    „Trinken.“ Wieder stürzte sich Aden auf sie. Ihre Halsschlagader war offenbar sein bevorzugtes Ziel.
    SCHMECKEN. Sie schnellte hervor und versuchte noch einmal, ihn zu beißen.
    „Schmecken“, sagte das Monster, als würde es ihre eigenen Gedanken wiedergeben.
    Sie rollten über den Boden und kämpften miteinander. Sobald sie ihn wegstieß, warf er sich sofort wieder auf sie. Sie krachten gegen die Wände, gegen das Podest und traten in die flachen Pfützen.
    Wer diesen Kampf gewann, würde trinken. Wer verlor, würde sterben, er würde ausgesaugt werden, der Kreis des Lebens würde sichschießen. Nur der Stärkste konnte überleben, alle anderen waren nichts als Nahrung. Das war vor Aden ihr einziges Prinzip gewesen. Doch seit sie ihn kannte, versuchte sie die Schwächeren zu beschützen. Dafür kämpfte sie gegen ihren Instinkt an, sich einfach zu nehmen, was sie wollte. Aber jetzt kam sie nicht mehr dagegen an. Sie wollte Blut. Und sie würde es sich holen.
    Doch bald drückte Aden sie zu Boden, und dieses Mal hielt er sie so fest, dass sie sich nicht losreißen konnte. Ihre Körper schlangen sich umeinander, während sie kämpften. Schließlich bekam er ihre Handgelenke zu fassen und drückte sie über ihrem Kopf auf den Boden.
    Das war’s. Sie hatte verloren.
    Sie zog Bilanz. Sie keuchte, schwitzte, ihr Hals schmerzte, und in ihrem Kopf gab es nur einen Gedanken: SCHMECKENSCHMECKENSCHMECKEN.
    Ja.
    „Lass mich los“, fauchte sie.
    Aden über ihr hielt inne. Auch er keuchte und schwitzte. Seine Augen glühten immer noch blutrot, aber dazwischen sah sie bernsteinfarbene Flecken. Seine natürliche Augenfarbe. Also hatte Elijah sich ausnahmsweise geirrt. Aden war immer noch da und kämpfte mit dem Monster um die Vorherrschaft.
    Das konnte sie auch.
    Der Gedanke war wie ein Rettungsring, an den sie sich klammerte.
    Victoria konzentrierte sich auf ihren Atem – ein und aus, langsam und kontrolliert. Allmählich drangen auch andere Stimmen zu ihrem Bewusstsein durch.
    … noch schlimmer, sagte Caleb gerade.
    So schwindlig war Victoria noch nie gewesen. Und nachdem das Wechselspiel einmal angefangen hatte, hätten die Seelen eigentlich nicht bei ihr bleiben dürfen. Warum waren sie immer noch da?
    Wir müssen alle ruhig bleiben, sagte Elijah. In Ordnung? Das wird schon. Alles wird gut, das weiß ich.
    Du lügst. Julian sprach undeutlich. Bei diesen Schmerzen kann gar nicht alles gut werden.
    Ja, du lügst. Caleb hörte man seine Panik deutlich an. Es ist schrecklich. Ich sterbe, und ihr auch. Wir sterben alle. Ich weiß es genau.
    Hör auf, vom Sterben zu faseln, und beruhige dich, befahl Elijah. Sofort. Mit deinen kleinen Panikanfällen bringst du Aden und Victoria nur in größere Gefahr.
    Endlich zeigte er einmal Besorgnis. Aber es war zu wenig und kam zu spät. Die Gefahr war

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