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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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es ist kein Zufall. Wir haben die Show gesehen. Es war ziemlich klar, dass irgendwas Schlimmes passieren würde, deshalb haben wir beschlossen, herzukommen und uns da reinzuschmuggeln.«
    Warum wollten sie das tun?
    Und wer war »wir«?
    Holly blinzelte heftig und da lag Candy auf dem Rücksitz und redete leise in ihr Handy. Es war zu dunkel, um ihr Gesicht zu erkennen, aber Holly hätte ihre Prada -Stiefel darauf verwettet, dass Candy spöttisch grinste.
    »Ihr hättet euch den Trip sparen können, denn ich bin vor Ende der Show abgehauen«, zischte Holly, richtete sich auf und ging weiter. Reed hätte nun wirklich nicht mit einer offenen Tür neben ihr herfahren sollen, denn das war ziemlich gefährlich.
    »Holly!«, rief Reed genervt. »Es ist kalt, es schüttet wie aus Kübeln und du benimmst dich noch verrückter als sonst. Also steig jetzt ein, bevor ich dich mit Gewalt reinzerre.«
    »Hör auf zu zicken und steig endlich ein!«, kreischte Candy plötzlich. »Es regnet rein!«
    Das stimmte.
    Deshalb ließ sich Holly wenig elegant auf den Sitz sinken. Sie brauchte einen Augenblick, bevor sie sich von ihren vielen Schultertaschen befreit hatte und die Tür schließen konnte. Aber dann lehnte sie sich mit einem dankbaren Seufzer zurück, der zu einem Wimmern wurde, als ihre nasse Jeansjacke an dem Leder des Sitzes festklebte. Wieder mal ihr Pech: Sie fing sich eine Erkältung ein, die zu einer Lungenentzündung führte, und dann entstanden noch riesige Krankenhauskosten, bevor sie starb.
    »Damit das mal klar ist«, sagte Reed schneidend, »wir sind hergekommen, um zu sehen, ob es dir gut geht, und falls nicht, hätten wir jemanden angebrüllt, zum Beispiel Ross. Ist alles in Ordnung?«
    »Klar«, erwiderte Holly automatisch und wühlte in ihrer Tasche nach dem klingelnden, vibrierenden, blitzenden Handy.
    Dereks Nummer leuchtete fröhlich.
    Holly drückte ihn weg, öffnete das Fenster und schleuderte das Handy auf die Straße.
    »Du hättest den Anruf einfach auf die Mailbox legen können«, sagte Reed ungerührt und bog links ab. »Ist wirklich alles in Ordnung?«
    »Ich hab dir doch schon gesagt: alles bestens«, sagte Holly und brach in Tränen aus.

20
    R eed und Candy verhielten sich absolut super. Zum Beispiel bei der Heulerei. Obwohl Holly während der ganzen Heimfahrt schluchzte.
    »Herrje, nicht mal Mom heult so sehr, auch wenn sie noch so betrunken ist«, flüsterte Reed Candy zu, während er Hollys Taschen einsammelte und Mr Chow Chow wütend bellte. Dann führte Reed Holly die Treppe hoch.
    »Niemand heult so viel wie Mom«, behauptete Candy überzeugt, schloss die Tür auf und trat zur Seite, damit Holly reinrennen und sich aufs Sofa schmeißen konnte. Holly konnte Tränen auch nicht ausstehen.
    Heulen hatte ihr nie etwas anderes als einen verständnislosen Blick von ihrem Vater und ein scharfes »Hör auf!« von ihrer Mutter eingebracht, gefolgt von einem scharfen Klaps.
    »Benimm dich nicht wie ein großes Baby«, hatte Amber immer gefaucht. »Keiner hat Zeit für so einen Mist.«
    Aber Reed und Candy hatten Zeit, als Holly sich auf der Couch zusammenrollte und ein Kissen an ihre Brust presste.
    »Alle hassen mich«, jaulte sie. »Ich halte das nicht mehr aus!«
    »Du hast das gut hingekriegt«, versicherte Candy ihr unbekümmert. »Du bist ziemlich cool geblieben, aber wir haben die Show nur bis zur ersten Werbepause gesehen. Was ist dann passiert? Warum bist du rausgerannt?«
    Reed kam vom Flur herein und warf ihr ein Handtuch zu. »Dein Haar...«, murmelte er und wedelte mit der Hand in ihre Richtung. »Ähm, das tropft irgendwie.«
    Holly rubbelte sich die Haare trocken und starrte verwirrt das schmutzige Handtuch an. Die Tönung benutzte den Regen, um sich zu verabschieden, und hinterließ schmutzig gelbe Streifen auf allen Flächen, auf die sie tropfte.
    »Ich seh scheußlich aus«, verkündete Holly traurig. Sie sah sich nach Papiertaschentüchern um, weil ihre Nase jetzt auch tropfte. Sie begriff nicht, warum die beiden bei ihrem Anblick nicht die Flucht ergriffen. »Die Leute auf der Straße schreien mich an und alle haben mich obenrum nackt gesehen, und alle denken, ich bin eine blöde Ziege.«
    »Na komm schon, Holly«, sagte Reed, kauerte sich vor sie und nahm eine ihrer eiskalten Hände in seine. »Morgen sieht alles besser aus... Warum klingelt eine von deinen Taschen? Ich dachte, du hättest dich eben erst ziemlich heftig von deinem Handy verabschiedet.«
    Holly hob den Kopf, dann

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