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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Sprachbarriere.«
    »Nein, ich glaube, sie ist auf Russisch genauso ein Miststück.« Laura rutschte näher, ergriff Hollys Hand und machte genau vor ihrem Gesicht ihren Hundeaugentrick. »Bitte, vertrag dich wieder mit Candy, ja? Bitte? Tu’s mir zuliebe! Sie ist echt total daneben wegen dem ganzen Kram. Sie hat fast geheult!«
    Holly erwog Lauras Vorschlag einige wenige Sekunden lang, dann traf sie eine Entscheidung. »Okay, ich akzeptiere ihre Entschuldigung, aber mit ihrem Bruder will ich nichts zu tun haben.«
    Laura fand es nach diesem kleinen Sieg besser, nicht nachzuhaken. »Geht Sushi essen«, riet sie. »Du magst Sushi, Candy mag Sushi: Ich finde Sushi grässlich, weil es eigentlich bloß roher Fisch ist - aber da kannst du mal sehen, wie viel ihr gemeinsam habt!«

    Der Friedensgipfel - wie Laura es nannte - fand in einem japanischen Restaurant in Camden Lock statt. Holly trug ein Kleid von H&M und Candy eine ihrer eigenen Kreationen, die aussah, als habe sie urplötzlich schwarze Spitze über ihr Vorderteil gekotzt.
    Sie saßen einander gegenüber auf Sitzkissen an einem langen, niedrigen Tisch, und Holly fragte sich unwillkürlich, ob Candy dieses Restaurant ausgewählt hatte, weil man kaum würdevoll und vornehm wirken konnte, wenn man dauernd herumrutschte, um eine bequemere Position zu finden.
    Candy klapperte zur Begrüßung mit ihren Essstäbchen. »Wollen wir noch was trinken, bevor wir bestellen?«, fragte sie überfreundlich, als würde sie in die Rolle des netten Mädchens schlüpfen. »Sake?«
    »Grünen Tee«, erwiderte Holly knapp. »Ich trinke keinen Alkohol mehr.«
    Nie mehr.
    Sie hatte sogar eine Körperlotion weggeschmissen, die nach Champagner duftete.
    Candy biss sich auf die Lippen, als würde sich ein ganzer Wortschwall nach draußen kämpfen wollen. »Dann eben grünen Tee.«
    Candy schien an einem Vergleich der Vorzüge von Lachs-Tempura mit denen von Rinder-Teriyaky nicht sehr interessiert. Sie hatte sich wohl eher vorgestellt, dass sie über ihre schrecklichen Mütter einen Weg zueinander finden könnten.
    »Meine Mutter ist echt größenwahnsinnig«, teilte sie ihr im Vertrauen mit. »Sie sieht von Tag zu Tag älter aus, aber sie denkt, sie kann es immer weiter so treiben. Dann sieht sie mich an, so nach dem Motto: ›Wer bist du denn und warum bist du so klein?‹ Weißt du, sie hat während der ganzen Schwangerschaft geraucht wie ein Schlot und das erklärt eine Menge.«
    Candy sah Holly erwartungsvoll an, und Holly wurde klar, dass sie jetzt mit einer Anekdote aus ihrer unglücklichen Kindheit dran war.
    »Na ja, also, ich musste mal in Hollys Haus auf einem Pony reiten, aber als es kam, war es ein riesiges Pferd und stampfte mit den Hufen und schnaubte wie ein Drache.« Bei der Erinnerung daran bekam Holly Gänsehaut. »Ich hatte solche Angst, dass ich mich übergeben musste, und Amber wurde so wütend, dass sie mich zu unserem Wohnwagen schleppte, mir den Hintern versohlte und sagte, wenn ich nicht auf das Pferd stiege, würde sie dafür sorgen, dass mein Lieblingsregisseur entlassen würde. Der war echt nett und gab mir immer heimlich Zimtbonbons.«
    »Das ist ja echt unglaublich!« Candy hatte die Augen wagenradgroß aufgerissen. »Warum hat sie niemand beim Jugendamt angezeigt?«
    Dumme, doofe Holly. Sie hatte die Spielregeln überhaupt nicht kapiert. Sie sollten eigentlich nicht-so-schlimme Geschichten aus ihrer Kindheit und von ihren nicht-so-schlimmen Müttern erzählen, aber sie hatte es wieder mal falsch verstanden.
    »Ach, das war schon okay«, sagte sie strahlend. »Das hat meine Persönlichkeit geformt und mich mit meinen Ängsten konfrontiert.«
    Candy sah nicht sehr überzeugt aus.
    Holly zuckte mit den Schultern. »Sollen wir jetzt bestellen? Ich hab großen Hunger.«
    Candy zappelte immer noch herum, aber jetzt irgendwie anders. Nicht als ob ihr die Pobacken eingeschlafen wären, sondern eher so, als hätte man ihr gesagt, dass sie nur noch drei Minuten zu leben hätte.
    »Lass uns noch eine Sekunde warten«, säuselte sie. »Ich hab nämlich noch zwei Freundinnen eingeladen.«
    »Damit wir eine Stunde allein zusammen sind? Ich dachte, du wolltest wieder was gutmachen.«
    »Du wirst es nicht bereuen.« Candy suchte den Raum verzweifelt ab, dann öffnete sich die Tür und sie strahlte und winkte heftig: »Hierher, Jungs!«
    Holly wollte sich nicht umdrehen. Sie wusste genau, wer da kam, und gleich würde sie Reed und Candy mit ihren Essstäbchen erstechen. Am

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