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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Pflichten als großer Bruder sehr ernst. Sogar bei Leuten, mit denen er gar nicht verwandt ist.«
    Es entstand ein peinliches Schweigen, und Holly machte die befriedigende Entdeckung, dass sie Reed nur lange genug anstarren musste, damit er sich unbehaglich wand und einen Finger zwischen Hals und Hemdkragen steckte, als wäre die Zimmertemperatur um ein paar Grad gestiegen.
    »Hast du gesehen, dass heute Abend diese Kinderakrobaten mitmachen?«, fragte Ross plötzlich, weil ein Themenwechsel dringend angebracht schien. »Was für grässliche kleine Monster.«
    »Niemand sollte so jung schon Kostüme mit so vielen Pailletten tragen müssen«, sagte Holly mitfühlend, weil sie wusste, wovon sie sprach. »Das sieht so aus, als wüssten sie nicht genau, ob sie Jungen oder Mädchen sind.«
    »Vielleicht fühlen sie sich als Mädchen wie als Jungen sicher genug, um Pailletten zu verkraften«, meinte Reed mit einem Lächeln, das er vielleicht für gewinnend hielt, das es aber ganz und gar nicht war.
    Holly verdrehte die Augen.
    »Na klar, egal«, würgte sie das Thema ab. »Ross, wollen wir noch mal unseren Text durchgehen?«
    So machte sie Reed klar, dass er völlig überflüssig war. Und trotz seiner vielen offensichtlichen Fehler wusste er zumindest, was ein Wink mit dem Zaunpfahl war.
    »Gut, dann seh ich euch nach der Show«, sagte er.
    Ross war sein Pokerfreund, weshalb sah er dann Holly an?
    »Ihr zwei solltet euch ein Küsschen geben und euch wieder vertragen«, sagte Ross, nachdem Reed sich verdrückt hatte.
    Holly wollte gerade mit ihm ein Wörtchen über Moderatoren-Solidarität reden, und dass er seine Nase nicht dort reinstecken sollte, wo sie nicht hingehörte, da kam Charli angerannt.
    »Da bist du ja«, sagte sie genervt und schwang eine große Rundbürste. »Wie lange braucht man, um zwei verdammte Dosen Diätcola zu holen? Ich will deinen dünnen Hintern sofort wieder auf dem Stuhl haben!«
    Holly ließ sich mitziehen und vergaß die Cola, damit sie sich keine Sekunde länger Gedanken über Reeds besorgte Miene machen musste.
    Während der ganzen Sendung - ob sie nun funkelnde Mini-Akrobaten einfing oder einen spanischen Filmstar mit kaum vorhandenen Englischkenntnissen interviewte -, war sie sich der Blicke von Reed bewusst, der hinter der Kamera stand. Die Blicke seiner schwarzen Schweinsäuglein, die nicht das geringste bisschen glühten, nervten sie genauso wie Leute, die meinten, sie bräuchte professionelle Hilfe.
    Als Holly endlich wieder in ihre Garderobe kam, duftete es dort überwältigend nach einem Riesenstrauß Rosen und Lilien, der auf dem Schminktisch stand. Holly berührte die zarten weißen und blassrosa Blüten, dann fanden ihre Finger eine Karte, die tief zwischen den Blättern steckte.
    Hat es irgendeinen Sinn, sich zu entschuldigen? Ich entschuldige mich auf jeden Fall. Lass uns was essen gehen, dann kann ich es dir selber sagen. Reed

    Holly zerknüllte die Karte und warf sie dann in Richtung Abfalleimer.
    »Hübsche Blümchen«, sagte Charli, während sie den Reißverschluss des Cacharel -Kleids aufzog. »Hast du vielleicht einen heimlichen Verehrer?«
    »Du kannst sie haben, wenn du willst«, sagte Holly gleichgültig. »Sie sind von irgendeinem Nobody und außerdem bin ich allergisch gegen Pollen.«

25
    E r wollte sich doch nur entschuldigen«, murmelte Laura missbilligend. »Ich finde, das war nett. Du hättest ihn nicht so abblitzen lassen sollen.«
    Holly senkte das Kinn und riss die Augen auf. »Hör auf damit. Ich bin deine beste Freundin.«
    Aber man konnte sich nur schwer darauf konzentrieren, eine gute Freundin zu sein, während man ein schrecklich kratzendes Kleid anhatte und auf einer Kiste stehen musste, weil Laura so schrecklich groß war.
    Laura hielt eine ganze Filmrolle lang den Mund und drückte ihre Wange an Hollys, während sie sich locker umarmten. Es war sehr irritierend, dass Laura eine Pose zwei Sekunden lang halten konnte, während jeder Zentimeter von ihr »Topmodel« schrie, und dann kurz locker ließ, damit sie in Hollys Ohr keifen konnte.
    »Was hat er denn nun genau gesagt, das dich so sauer gemacht hat?« Laura zog einen Schmollmund, nicht weil Holly ihr nicht antwortete, sondern weil der Fotograf gerade gesagt hatte: »Gebt etwas Gas, ihr Schätzchen.«
    »Ich will nicht darüber reden«, knirschte Holly und versuchte, Laura freundlich anzulächeln, obwohl sie gerade so fürchterlich nervte. »Ganz viele gemeine, äußerst unangenehme Dinge. Und er

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