Holly und der Playboy-Prinz
mit einem schelmischen Funkeln in den Augen. „Die Gerüchte über die Talente des Prinzen … Sind die wahr?“
Holly blinzelte. „Ich …“
„So gut, ja?“ Nicky grinste wissend. „Gut gemacht, Süße!“
Casper zwang sich, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Gerade wich der britische Stürmer geschickt seinem Gegner aus und hechtete in die Ecke.
Die gelangweilte Blondine neben ihm rang mitfühlend nach Luft. „Oh nein, der arme Junge ist hingefallen. Genau auf die Linie. Warum jubeln alle? Das ist so gemein!“
„Er ist nicht hingefallen. Er hat einen Punkt erzielt“, knurrte Casper. „Und die Leute jubeln, weil das Gleichstand für England bedeutet.“
„Dieses Spiel ist mir ein Rätsel“, murmelte die Frau. „Ich verstehe das nicht. Warum sind jetzt alle ganz still? Und warum starrt dieser attraktive Kerl immerzu den Ball und dann das Tor an? Kann er sich nicht entscheiden, ob er schießen soll oder nicht?“
„Er muss einen sehr schwierigen Schuss ausführen. Er konzentriert sich.“ Casper hob den Blick nicht eine Sekunde vom Spielfeld. „Und wenn du noch einmal den Mund öffnest, lasse ich dich aus der Loge entfernen.“
Die Blondine sagte nichts mehr, der Ball flog zwischen den beiden Torstangen hindurch und die Menge schrie begeistert auf. Casper wandte sich zu der schmollenden Saskia um. „Okay, jetzt kannst du mich alles fragen, was du wissen willst.“
Sie warf ihm einen hoffnungsvollen Blick zu. „Ist das Spiel bald vorbei?“
Casper unterdrückte einen jäh aufflammenden Wutanfall, schwor sich allerdings, nie wieder jemanden einzuladen, der seine Leidenschaft für Rugby nicht teilte. „Es ist Halbzeit.“
„Dann müssen wir noch mal so lange hier sitzen? Erzähl mir, woher du den Kapitän kennst.“
„Wir haben im selben Team in der Schule gespielt.“
Offensichtlich entschlossen, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, rutschte Saskia ein bisschen näher an ihn heran. „Das war sehr böse von dir, diese Kellnerin zu küssen. Du bist ein sehr ungezogener Junge, Cas. Sie wird zu den Zeitungen gehen, das weißt du. Diese Sorte Frauen verkauft sich immer an die Presse.“
Würde sie das wirklich?
Blickleer starrte Casper in die Menge hinunter. Er versuchte, nicht an ihr rotes Haar oder ihre sinnlichen Lippen zu denken … oder an die sinnlichen Kurven ihres Pos.
Einen kurzen Moment hatte sie ihm Vergessen geschenkt. Und das war mehr, als jeder andere für ihn getan hatte.
„Warum leidet deine Beliebtheit nie unter deinen Eskapaden?“, machte Saskia unverdrossen weiter. „Was auch immer du tust, wie skandalös auch immer es sein mag, die Einwohner von Santallia lieben dich.“
„Sie lieben ihn, weil er Santallia aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und in ein Zentrum für ausländische Investoren und Besucher verwandelt hat. Die Menschen freuen sich über die positiven Veränderungen“, mischte sich Marco, einer von Caspers Freunden, ein. Er war Anfang dreißig, hatte Volkswirtschaft an der Universität studiert und führte nun eine erfolgreiche Firma. „Das Skirennen lockt die Touristen im Winter in die Berge, die Regatta macht dasselbe im Sommer an der Küste. Das neue Rugbystadion ist die ganze Saison über ausverkauft, und alle sprechen über den Grand Prix. Als Austragungsort für Sportereignisse steht Santallia eindeutig an erster Stelle.“
Zu hören, wie seine Erfolge aufgelistet wurden, hob zwar Caspers Laune, doch emotional berührte ihn das nicht.
Er unternahm keinen Versuch, sich an einem der Gespräche um ihn herum zu beteiligen. Tatsächlich war er froh, als die zweite Halbzeit begann, bot sie ihm doch wenigstens etwas Ablenkung.
„Was Santallia wirklich von dir möchte, Cas, ist ein Erbe“, sagte Saskia mit einem Lächeln, das sie wahrscheinlich für unschuldig hielt. „Irgendwann musst du dich festlegen. Früher oder später musst du an dein Land denken. Oh nein, auf dem Spielfeld ist ein Kampf ausgebrochen. Die Spieler bilden einen riesigen Knubbel.“
Casper überließ es dem verzweifelten Marco, Saskia über die wahre Natur des Knubbels aufzuklären.
Als die Pfeife des Schiedsrichters das Ende des Spiels verkündete, brach die Menge über Englands eindeutigen Sieg in ekstatischen Jubel aus. Auch Casper sprang auf und machte damit Saskias Versuche zunichte, ihn wieder in ein Gespräch zu verwickeln.
Er schlenderte zu seinem Sicherheitschef hinüber. „Und?“
„Nichts, Sir“, gestand Emilio zögernd ein. „Sie ist
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