Holly und der Playboy-Prinz
verlogene Schlampe.“ Beschämt verbarg sie ihr Gesicht unter dem Kissen.
Und, war sie nicht wirklich eine Schlampe?
Sie hatte mit einem völlig Fremden Sex gehabt.
Und nicht nur Sex, sondern hemmungslosen wilden Sex, bei dem es ihr den Atem verschlagen und sie jedes Gefühl von Schuld, Sorgen und Moral hatte über Bord gehen lassen!
Wann immer Eddie sie berührt hatte, war ihr erster Gedanke: Ich darf nicht schwanger werden. Als der Prinz sie berührt hatte, hallte ein einziger Gedanke durch ihren Kopf: mehr, mehr …
Was war nur mit ihr passiert?
Sie hatte sich durcheinander und unsicher gefühlt, nachdem Eddie mit ihr Schluss gemacht hatte, aber das erklärte und entschuldigte ihr Verhalten nicht.
Ihr fiel wieder ein, wie der Prinz sich schützend vor sie gestellt und sie mit seinem Körper von den anderen Gästen abgeschirmt hatte. Welcher andere Mann hatte ihr gegenüber je einen solchen Grad an Feinfühligkeit bewiesen? Er hatte ihre Anspannung gespürt, sie beschützt und dann …
Entsetzt über sich selbst, stöhnte sie reumütig auf. Nicky zog ihr das Kissen weg.
„Hör auf, dich zu quälen. Du wirst bestimmt eine großartige Mutter sein.“
„Wie kann ich das? Ich werde mein Baby an eine Tagesmutter abgeben müssen, während ich arbeite! Und das bedeutet ja wohl, dass jemand anders mein Baby tröstet, wenn es weint.“
„Nun, wenn es ein Schreikind wird, mag das gar nicht so schlecht sein.“
Holly wischte die Tränen von ihren Wangen. „Ich will aber für mein Kind da sein.“
„Vielleicht gewinnst du im Lotto.“
„Lotto zu spielen, kann ich mir nicht leisten. Ich kann es mir nicht einmal leisten, dir Miete zu bezahlen.“
„Ich will auch keine Miete von dir. Du darfst so lange du willst auf dem Sofa schlafen. Außerdem kannst du nicht nach Hause gehen, oder? Die gesamte britische Öffentlichkeit lechzt nach Bildern von dir. ‚Wo ist die Kellnerin?‘, lautet die heutige Schlagzeile. Gestern war es: ‚Königliches Rugby-Geturtel‘. Es geht das Gerücht, dass einige Zeitungen eine Belohnung für Hinweise auf dich ausgesetzt haben. Alle wollen mehr über diesen Kuss erfahren.“
„Das darf doch nicht wahr sein! Überall auf der Welt verhungern Menschen, und hier schreibt man über einen simplen Kuss?“ Gott sei Dank kannte niemand die ganze Geschichte!
„Nun, wir alle brauchen hin und wieder ein bisschen Ablenkung. Und die Leute lieben es nun mal, wenn Könige ihnen zeigen, dass sie auch nur Menschen sind.“ Nicky sprang auf. „Ich habe Hunger, und in dieser Wohnung gibt es nichts zu essen.“
„Ich möchte nichts“, erklärte Holly unglücklich. Denn selbst ihrer besten Freundin konnte sie nicht enthüllen, dass der wahre Grund ihrer Traurigkeit darin bestand, dass der Prinz nicht den allerkleinsten Versuch unternommen hatte, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
Auch wenn sie rational wusste, dass dieser Wunsch geradezu lächerlich war, hoffte ein kleiner Teil von ihr doch immer noch, er würde sich melden. Gut, sie war eine Kellnerin und er ein Prinz, aber er mochte sie, oder nicht? Er hatte alle Gäste aus der Suite geworfen, damit er mit ihr allein sein konnte. Und er hatte all diese netten Dinge zu ihr gesagt und dann …
Nach so unglaublichem Sex musste er doch einfach versucht sein, sie zu finden!
Doch wie sollte er mir ihr in Kontakt treten, wenn ihre Wohnung von der Presse belagert wurde? Vor ihrem geistigen Auge flackerte das Bild auf, wie der Prinz sich hinter einem Busch versteckte und auf den richtigen Moment wartete, um an ihre Tür zu klopfen. „Meinst du, er ist über die Schlagzeilen sehr verärgert?“
„Jetzt sag mir nicht, dass du dir um ihn Sorgen machst!“ Nickys Hand steckte in einer Packung Cornflakes. „Er braucht doch nur seine Zugbrücke hochzuziehen, damit seine Feinde vor den Schlossmauern erfrieren.“
Holly biss sich auf die Unterlippe. „Ich fühle mich schuldig.“
„Ach, bitte! Wir sprechen über Prinz Casper. Es interessiert ihn nicht, was die Zeitungen über ihn schreiben. Du bist es, die leidet. Ich finde, er hätte dir wenigstens ein paar Ratschläge geben sollen, wie du mit dieser Situation umgehen kannst. Aber er hat dich allein gelassen.“
Die deprimierende Analyse ließ Hollys Stimmung noch weiter sinken. „Er weiß nicht, wo ich bin.“
„Er ist ein Prinz“, erwiderte Nicky verächtlich. „Er kommandiert eine ganze Armee, inklusive Spezialeinheiten. Wenn er dich wirklich finden wollte, würde er das im Nullkommanix
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