Holly und der Playboy-Prinz
können. MI5, FBI, was weiß ich. Ein Wort von ihm sollte genügen, um meine Wohnung unter Satellitenüberwachung zu stellen.“
Eingeschüchtert zog Holly den Schlafsack bis zum Kinn. „Schließ die Vorhänge!“ Was hatte sie nur getan?
„Tja, du kannst dich weiter verstecken, wenn du willst. Oder du kannst nach draußen gehen und den Haien ihr Interview geben.“
„Bist du verrückt geworden?“
„Nein, nur pragmatisch. Dank Seiner Majestät hast du keinen Job mehr und bist praktisch in meiner Wohnung gefangen. Verkauf deine Story an den Meistbietenden.“
Entsetzt schüttelte Holly den Kopf. „Das könnte ich nie tun.“
„Du bekommst ein Baby!“
„Und ich will nicht, dass mein Kind irgendwann zurückblickt und feststellt, dass sein Leben damit begonnen hat, dass ich schmutzige Details über seinen Dad an die Zeitung verkauft habe.“
Holly war sich der Ironie der Situation auf bitterste Weise bewusst. Als Teenager hatte sie nächtelang wach gelegen und davon geträumt, Mutter zu sein. Wie sehnte sie sich danach, die Familie zu gründen, die sie sich für sich selbst immer gewünscht hatte.
Sie hatte sich sogar vorgestellt, wie es wohl wäre zu entdecken, dass sie schwanger war, und ihre Freude mit ihrem Partner zu teilen. Wie stolz er sein würde! Er würde sie beschützend in seine Arme ziehen und ihr schwören, seine Familie niemals im Stich zu lassen.
Nicht ein einziges Mal hatte sie sich einen One-Night-Stand vorgestellt!
Ein winziger Moment der Unachtsamkeit hatte gereicht, um ihr Leben auf den Kopf zu stellen. Auch wenn sie noch gehörig unter Schock stand, überblickte sie doch die Konsequenzen. Ihre Hoffnungen, bald ihr altes Leben wieder aufnehmen zu können, waren versiegt. Sobald ans Licht kam, dass sie schwanger war, würden die Menschen nicht lange brauchen, um eins und eins zusammenzuzählen.
Sie war schwanger mit dem Kind von Prinz Casper von Santallia.
„Ich gehe etwas zu essen einkaufen“, unterbrach Nicky ihre düsteren Gedanken. „Bin gleich wieder da.“
Die Wohnungstür fiel hinter ihr ins Schloss. Gleich darauf ertönte die Klingel. Wahrscheinlich hatte Nicky etwas vergessen. Mürrisch erhob Holly sich und trottete zur Tür.
„Hier versteckst du dich also!“ Eddie stand vor der Tür, einen auffälligen Strauß roter Rosen in billigem Cellophanpapier in den Händen.
Holly starrte ihn einfach nur an. In den vergangenen zwei Wochen hatte sie kaum mehr an ihn gedacht.
„Dich habe ich nicht hier erwartet, Eddie.“
Er lächelte. „Willst du mich nicht hereinbitten?“
„Nein. Du hast unsere Verlobung gelöst, Eddie. Ich war am Boden zerstört.“ Innerlich runzelte Holly die Stirn. Ihre Trauer hatte nicht lange gedauert, oder? Größere Probleme hatten sie überlagert. Wie war das möglich? Heilten gebrochene Herzen wirklich so schnell?
„Zwischen Tür und Angel kann ich nicht darüber reden.“ Er drängte sich an ihr vorbei in die Wohnung und drückte ihr den Strauß in die Hände. Die Rosen hatten schon bessere Tage gesehen, einige Blütenblätter segelten zu Boden. „Hier. Die sind für dich. Um dir zu zeigen, dass ich dir verzeihe.“
„Du verzeihst mir?“ Holly zuckte zusammen, als sich ein Dorn schmerzhaft in ihren Finger bohrte. Behutsam legte sie die Blumen auf das Tischchen im Flur und steckte ihren blutenden Finger in den Mund. „Was denn eigentlich?“
„Dass du den Prinz geküsst hast.“ Eddie lief puterrot an. „Und mich in aller Öffentlichkeit zum Narren gemacht hast.“
„Eddie … Du hast in der Loge nebenan eine wilde Party mit deiner neuen Freundin gefeiert.“
„Sie hat mir nichts bedeutet. Wir müssen aufhören, uns gegenseitig wehzutun. Ich gebe zu, dass ich wütend war, als ich dich den Prinzen küssen gesehen habe. Aber dann ist mir klar geworden, dass die letzten Tage sehr schwer für dich gewesen sein müssen. Erst musst du miterleben, wie ich meine Beförderung bekomme, und dann verlierst du mich auch noch. Allerdings scheint dich das auch etwas lockerer gemacht zu haben.“ Er grinste wie ein Schuljunge, der gerade die geheimnisvolle Welt der Mädchen entdeckte. „Du warst immer so schüchtern und verklemmt. Und plötzlich verhältst du dich ganz wild. Als ich den Kuss gesehen habe, konnte ich nicht aufhören zu denken, dass ich an Caspers Stelle hätte sein sollen.“
Während Holly ihrem Ex zuhörte, wurde ihr klar, dass sie in Gegenwart des Prinzen nicht ein einziges Mal an Eddie gedacht hatte.
„Ich weiß,
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