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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Treppen hinauf und schlug die Tür – für ihren Geschmack fast etwas zu wild – sie hoffte, dass weder ihre Mutter noch ihre Großmutter dem Türzuschlagen nachgehen würden – zu. Dann war sie endlich allein. Sie war in ihrem Zimmer, in dem sie weinen, sich in ihren Decken verkriechen und sich immer und immer wieder fragen konnte, warum Dylan ihr soviel vorgemacht hatte. Es wäre doch nichts dabei gewesen, wenn er ihr klipp und klar zu verstehen gegeben hätte, dass er nicht an ihr interessiert war. Immerhin tat sie das jeden Tag. Noch nie hatte sie dem Typen, der die Hot Dogs an der U-Bahn verkaufte, schöne Augen gemacht. Oder dem Taxifahrer, der sie von A nach B brachte. Noch nie hatte sie ihm vorgegaukelt, er wäre ihr Traumtyp. Sie lies tagtäglich mehrere Leute wissen, dass sie sie zwar schätzte, aber nicht in sie verliebt war. Also, warum zum Teufel schaffte Dylan das nicht? Was für ein mieses Arschloch war er, ihr Gefühle vorzugaukeln, die gar nicht existierten. Schon, als die Tür ins Schloss fiel, liefen die Tränen in Strömen ihre Wangen hinunter. Sie atmete stoßweise und versuchte nicht, der Tränen Herr zu werden. Sie ließ sich mit dem Gesicht nach unten auf ihr Bett fallen und weinte in ihr Kopfkissen hinein. Es war gar nicht so sehr die Tatsache, dass Dylan kein ernsthaftes Interesse an ihr hatte, was sie so sehr verletzte. Dass er gesagt hatte, sie wäre die Richtige für einen Langweiler, aber nicht für einen Mann wie ihn, verletzte sie noch viel mehr. Sie fühlte sich wie ein kleines, verletzliches Mädchen, das Opfer des beliebten Schulquarterbacks geworden war. Eigentlich hatte sie gedacht, dass, je älter man wurde, einem diese ganzen Beziehungskisten irgendwann nicht mehr soviel anhaben konnten. Doch in diesem Augenblick stellte sie fest, dass das Alter gerade in Bezug auf gebrochene Herzen überhaupt keine Rolle spielte.

6
    Am nächsten Morgen erwachte Taylor früh aus einem unruhigen Schlaf. Sie war mehrere Male in der Nacht hochgeschreckt, hatte sich an die Szenen am Vorabend erinnert und war dann wieder weggedämmert. Als der Tag anbrach, lag sie bereits wach im Bett, hatte all ihre Tränen verweint und war zu dem Entschluss gekommen, dass sie erwachsen reagieren musste. Sie musste so reagieren, wie die Protagonistin eines ihrer Romane in so einer Situation reagiert hätte. Den Schmerz realisieren, ihn zulassen, aber ihn dennoch nicht Besitz von sich ergreifen lassen. Sie hatte um Dylan geweint und sich ihrem Schmerz hin gegeben, doch jetzt durfte er nicht länger Herr über sie sein. Okay, sie war dem seinem Charme auf den Leim gegangen, obwohl sie gewusst hatte, dass er Schauspieler war und sich immer und immer wieder gesagt hatte, dass er möglicherweise nur Spielchen spielte, aber vermutlich hätte jede andere Frau auf der Welt genauso reagiert wie sie selbst. Sie hatte zuviel in die Situation hineininterpretiert und musste jetzt die Konsequenzen tragen.
     
    Als sie in der Morgendämmerung in ihrem Bett lag und über den vergangenen Abend nachdachte, beschloss sie, den Kontakt zu Dylan abzubrechen. Sie hatte lange darüber nachgegrübelt, wie sie ihm gegenüber reagieren sollte, immerhin hatte er ihr vorgeschlagen, das Wochenende über weg zu fahren. Vermutlich war es das beste, ihm reinen Wein einzuschenken. Es war ja nichts Verwerfliches daran, dass sie in das Haus der Knights gekommen war, um ihm das Buch zu bringen. Immerhin hatte sie sich nicht unter dem Vorwand eingeschlichen, ihn zu belauschen. Das war ganz zufällig passiert. Und sie hatte es nicht nötig, sich Langweilerin nennen zu lassen. Sie würde den Kontakt zu ihm abbrechen und versuchen, ihn so schnell wie möglich zu  vergessen, auch wenn sie wusste, dass es vermutlich einfacher war, sich selbst einen Arm zu amputieren. Sie würde sich ihrem Buch zu widmen, dass sie zwar erst im Herbst beginnen wollte, doch wenn sich die Gelegenheit bot  - und die bot sich, immerhin brauchte sie gerade jetzt Abwechslung – begann sie eben jetzt damit.
     
    Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Vorhänge in ihr Zimmer drangen, stand sie auf, nahm eine Dusche und zog sich an. Dann ging sie hinunter in die Küche, wo ihre Großmutter und ihre Mutter gerade dabei waren, das Frühstück vorzubereiten.
     
    „Taylor, was machst du denn schon auf den Beinen“, fragte Sophie und trug ein Tablett mit Schinken, Käse und Brötchen hinaus auf die Terrasse.
    „Ich konnte nicht schlafen, bin ja auch in New York immer schon mit

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