Hollywood & Buecherwurm
den Hühnern wach“, antwortete sie und lächelte.
„Haben Dylan und du heute wieder Etwas vor“, fragte Margret.
„Nein Mum, ich werde heute mit meinem Buch beginnen“, antwortete Taylor und versuchte, unbedarft zu klingen, auch wenn es schwer für sie war.
„Jetzt schon? Hast du nicht erwähnt, dass du erst im Herbst loslegen willst?“
„Ja, schon, nur sind mir in den letzten Tagen einige wirklich gute Ideen gekommen, die ich zu Papier bringen möchte! Und wenn ich Glück habe, kann ich es noch in diesem Jahr herausbringen!“
„Du bist so eifrig bei der Sache Kind, das ist eine Tugend“, sagte Sophie und klopfte Taylor auf die Schulter, „so, und nun komm raus, wir wollen frühstücken!“
Als Taylor auf die Terrasse trat, warf sie einen verstohlenen Blick hinüber in den Garten der Knights. Die Vorhänge zu Dylans Fenster waren zugezogen und das Haus ließ vermuten, dass seine Bewohner noch schliefen.
„Wovon handelt dein neues Buch, Liebes“, fragte Margret, während sie Butter auf ein Brötchen schmierte und anschließend eine Scheibe Schinken darauf legte.
„Ich weiß noch nicht so genau, Mum, aber ich denke an eine junge, erfolgreiche Anwältin, die in New York in einem Luxusappartement lebt. Irgendwann zieht in das Appartement gegenüber ein Macho-Arzt ein, mit dem sie zu Anfang gar nicht klar kommt…und, naja, ihr wisst ja, wie solche Schnulzen dann meist weitergehen!“ Taylor trank einen Schluck Swiss Miss, den ihre Großmutter vor ihr abgestellt hatte.
„Das klingt interessant. Wann wird es wohl veröffentlicht werden“, fragte Sophie.
„Ich denke, um Weihnachten herum, wenn ich mich ranhalte. Ihr wisst ja, die besten Termine, um ein Buch zu veröffentlichen ist Weihnachten – dicht gefolgt von der Sommerzeit, wenn die Leute am Strand Urlaub machen und Lektüre brauchen!“
„Ich freue mich schon sehr darauf, Taylor. Und du denkst wirklich, dass du das Buch innerhalb so kurzer Zeit schreiben kannst?“ Margret schien neugierig.
„Ja Mom, das schaffe ich locker. Wenn ich erst einmal im Schreiben drin bin, brauche ich vermutlich kaum einen Monat, um die Rohfassung fertig zu haben. Nachdem ich dem Verlag mein wöchentliches Pensum immer wieder zukommen lasse, können die Lektoren es querlesen und ich kann es parallel dazu umschreiben!“
„Das klingt aber ziemlich stressig“, meinte Sophie und biss von ihrem Schinkenbrötchen, das dem von Margret bis aufs Haar glich, ab.
„Ist es eigentlich gar nicht, Grandma. Ich schätze, in einem Büro zu sitzen und Briefe zu tippen, wäre für mich viel stressiger!“
„Das heißt, du hast in den nächsten Tagen nicht sehr viel Zeit für Dylan? Das wird er aber schade finden“, fragte Sophie.
„Tja…ähm, die Arbeit geht nun einfach vor. Dylan ist ein netter Kerl, aber…ich denke nicht, dass da mehr laufen wird!“
Taylor räusperte sich und fand die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, äußerst unangenehm, obwohl sie früher oder später damit rechnen musste, dass das Thema auf Dylan schwenkte. Immerhin hatten Sophie und Margret Taylor und ihn gestern noch in trauter Zweisamkeit auf der Couch vorgefunden. Und jetzt war er plötzlich jemand, mit dem „nicht „mehr“ laufen“ würde.
„Ist…ist denn irgend etwas vorgefallen, Taylor“, fragte Margret und schien den gewissen Spürsinn für das Wohl ihrer Tochter richtig ausgelegt zu haben.
„Natürlich nicht, Mom. Es ist nur, ich habe im Moment keine Zeit für eine tiefer gehende Beziehung. Oder Bekanntschaft. Dylan ist ein netter Kerl, aber ich denke, dass wir gar nicht wirklich zusammenpassen. Wir leben in unterschiedlichen Welten und kommen vermutlich nur aus dem Grund so gut miteinander aus, weil wir zur selben Zeit unsere Familien besuchen und so praktisch dazu gezwungen sind, Zeit miteinander zu verbringen. Über kurz oder lang wäre diese Liaison zum scheitern verurteilt. Spätestens dann, wenn ich nach New York, und er nach Hollywood zurückgeht!“
„Alle Achtung Kind, du siehst das alles ziemlich nüchtern“, bemerkte Sophie, „und das obwohl ihr gestern noch so innig gewirkt habt!“
„Ich denke, eine gewisse Portion Nüchternheit hat noch niemandem geschadet“, konterte Taylor und war mit ihrer Schilderung der Dinge zufrieden. Sie hatte die Lage nicht nur ihrer Mutter und ihrer Großmutter plausibel erklärt, ihre Ausführungen machten wirklich Sinn. Hatte sie denn ernsthaft gedacht, dass diese Romanze, wäre je eine daraus geworden,
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