Hollywood & Buecherwurm
geplant, sie auf diese miese Art abzuservieren. In jedem anderen Fall hätte er zumindest nach seiner Rückkehr den Kontakt zu ihr gesucht.
„Naja, dann könnt ihr euch ja vielleicht gleich ein neues...Date...vereinbaren“, grinste Margret weiter. „Sieh mal, wer dort vorne ist!“
Taylor drehte sich um und sah Dylan. Er trug einen schwarzen Smoking mit dazu passender, schwarzer Fliege. Sein Los-Angeles-Sonnyboy-Haar war wie immer in diesem genialen „Undone“-Look gestylt, der seinem Auftritt aber keinesfalls negativ anlastete, und seine strahlenden Augen konnte sie beinahe aus dieser Entfernung strahlen sehen.
„Was will der denn hier“, entfuhr es ihr. Sie hatte sich in all den vergangene Wochen niemals Gedanken darüber gemacht, wie sie damit umgehen würde, würde Dylan ihr eines Tages gegenüberstehen. Sie war fest davon ausgegangen, dass er ohnehin nicht den Mumm hatte, sie zu sehen.
„Taylor, sei doch nicht so unhöflich“, ermahnte Sophie. „Dylan und sein Mädchen haben die Einladung von Ava angenommen, uns heute Abend Gesellschaft zu leisten. Deine Mutter hat es gottseidank noch arrangieren können, dass wir einen Sechsertisch bekommen.“ „Ja, gottseidank“, murrte Taylor, bevor ihr klar wurde, was ihre Großmutter da eigentlich gerade gesagt hatte. Dylan und sein Mädchen. Sein...MÄDCHEN. Warum zur Hölle hatte er ein Mädchen? Und seit wann hatte er ein Mädchen?
„Dylan, Liebling, es ist so schön, dass ihr es geschafft habt!“ Ava sprang auf und fiel ihrem Sohn in die Arme, der sie liebevoll küsste.
„Uns freut es auch, den Silvesterabend mit dir verbringen zu können, Mom“, sagte Dylan. Für Taylor war es wie ein Schlag, seine Stimme zu hören. Diese Stimme, die sie vor gar nicht allzu langer Zeit so lieb gewonnen hatte, die ihr so schöne Dinge zugeflüstert hatte. Im nächsten Moment erschien die Woche in Hickabee wieder vor ihren Augen und eine Mischung aus Euphorie und Niedergeschlagenheit machte sich in ihr breit.
„Mom, Zoey kennst du ja schon“, stellte Dylan die dürre Blondine neben sich vor, die sich an ihn schmiegte und sich offenbar ziemlich wohl bei ihm fühlte. Die Blondine hatte gefühlt die Hälfte von Taylors Gewicht, ihr Gesicht sah eingefallen und blass aus und in dem Kleid, das sie trug, wirkte sie verloren. Bis auf die Brüste, die das Dekolletee fast sprengten. Taylor war sich sicher, dass ein Chirurg dort mehr als nur ein bisschen nachgeholfen hatte und wunderte sich, dass Zoey nicht vornüberkippte, bei all dem Gewicht, dass da vorne an ihr dran war, und bei der Tatsache, dass der Rest ihres Körpergewichtes dem eines neunjährigen Jungen gleichkam.
„Zoey, es ist so schön, dich wiederzusehen“, sagte Ava und umarmte auch sie. Taylor spürte etwas Eifersucht in sich aufkeimen. Vor gerade einmal einem Monat hätte Ava sie selbst so in die Arme genommen.
„Das hier sind Sophie und Margret“, stellte Dylan dann Taylors Familie weiter vor. „Die beiden sind sehr gute Freundinnen von meiner Mom, Liebling!“
Und das ist Taylor, die Tochter von Margret“, sagte er schließlich, nachdem Zoey Taylors Mutter und ihre Großmutter begrüßt hatte.
Zoey reichte Taylor die Hand und diese fürchtete, sie könnte sie brechen. Noch nie hatte sie so eine ungesund dünne Hand gesehen.
„Hey“, sagte sie und kämpfte um ihre Fassung. Was für ein Arschloch Dylan doch war. Erst sägte er sie auf diese hinterhältige Art und Weise ab und dann tauchte er mit dieser Magersüchtigen hier auf und tat, als wäre nie etwas zwischen ihnen beiden gewesen.
„Ich kenne dich“, sagte Zoey, „dein Gesicht ist auf einem Plakat in dem Buchladen, in dem wir letztens waren, weil Dylan unbedingt dein Buch kaufen wollte“, sie wandte sich an Dylan, „nicht Schatz, das ist sie doch?“
„Ja, das ist sie“, sagte Dylan und fühlte sich bei dem Gesprächsthema sichtlich unwohl.
„Schreibst du etwa Bücher“, fragte Zoey.
„Ähm...ja, das tu ich!“
„Toll. Ihr seid auch sehr wichtig, weißt du, immerhin müsst ihr doch all die Drehbücher schreiben, damit wir genug Stoff für Filme bekommen!“
Taylor lächelte Zoey zu und fragte sich, ob sie gerade verascht wurde, oder ob Zoey wirklich so drauf war, wie sie gerade eben rüber kam. Dann nahm sie ihr Glas Champagner und leerte es in einem Zug.
„Ach, es ist doch wirklich wundervoll, dass wir diesen Abend mit den Kindern verbringen können, findet ihr nicht“, sagt Margret, als Dylan und
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