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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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bei sich trug, im Haus gewesen war? Allerdings. Weit mehr, als ich zugeben wollte.
    »Dann bleibe ich wohl noch ein Weilchen hier«, sagte er, kippte die Rückenlehne nach hinten und schaltete das Radio ein.
    »Viel Spaß«, sagte ich und versuchte, nicht enttäuscht zu klingen. »Aber«, fügte ich hinzu, »kein Fernglas diesmal.«
    Er grinste. Dann lehnte er sich zurück und setzte die Sonnenbrille auf.
    Ich ließ ihn so zurück und ging den Fußweg hinauf. Leider wurde mir, als ich ins Haus ging, klar, dass die Sache mit der heißen Mahlzeit ein Wunschtraum gewesen war.
    »Was ist denn das für ein Gestank?«, fragte ich und rümpfte die Nase, während ich dem unangenehmen Geruch in die Küche folgte. Auf dem Herd fing eine schlammbraune, blubbernde Mixtur in einem großen Topf gerade zu kochen an.
    »Deine Tante Sue hat Gulasch gemacht«, verkündete Tante Millie und schlurfte in die Küche, Tante Sue einen Schritt hinter sich. Millie spähte durch ihre monströsen Brillengläser in den Topf. »Ich finde, es sieht köstlich aus.«
    Was nicht viel hieß.
    Ich ging näher an den Topf heran und schnupperte. »Was hast du denn da hineingetan?«
    »Das Übliche«, antwortete Tante Sue. »Zwiebeln, Kartoffeln, Paprika.«
    Das klang eigentlich gar nicht so schlecht.
    »Ach, und wir hatten kein Fleisch mehr, deshalb habe ich eine Büchse Würzfleisch hineingeschüttet.«
    Ich verspürte einen Würgereiz ganz hinten in der Kehle.
    »Eigentlich habe ich heute Abend gar keinen Hunger. Ich denke, ich werde noch eine Runde schwimmen gehen.«
    »Du bist viel zu mager. Du musst mehr essen«, protestierte Millie.
    Ich sah auf ihre zusammengeschrumpfte Gestalt herab. »Ich werde später etwas essen«, versprach ich.
    »Dann viel Spaß«, erwiderte Tante Sue. »Millie und ich gehen hinunter zum Gemeinschaftsraum. Heute Abend spielen sie Bingo.«
    »Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?« Zwei halb taube, halb blinde Schwestern beim Zocken? Großartig!
    Aber sie winkte ab. »Keine Sorge, ich habe nur zehn Dollar in der Tasche. So, wie ich spiele, werde ich rechtzeitig zu Jeopardy! wieder zu Hause sein.«
    »Na dann, tobt euch aus!«
    »Was?«
    »Tobt euch aus!«
    »Nun, natürlich kannst du ins Kaufhaus gehen. Schätzchen, du bist erwachsen, du musst mich nicht mehr um Erlaubnis fragen.«
    Sie küsste mich auf beide Wangen.
    Na prima!
    Ich brachte sie zur Tür und ging dann in mein Schlafzimmer. Es war immer noch etwas unordentlich – Klamotten, die nicht auf ihren Bügeln hingen, zwei aufgeschlitzte Kissen, die umgedreht auf dem Boden lagen, und auf der Kommode war der gesamte Inhalt meines Schreibtischs verstreut. Ich ignorierte das Durcheinander, da der Anblick meinen ohnehin überstrapazierten Schultern nur noch mehr zusetzte. Stattdessen watete ich durch das Chaos zu meiner Kommode, öffnete die oberste Schublade, und nachdem ich einige Minuten gewühlt hatte, fand ich meinen pinkfarbenen, gepunkteten Bikini. Ich schlüpfte hinein, zog abgeschnittene Shorts und Badelatschen an, schnappte mir ein Handtuch, verließ das Haus und schloss die Wohnungstür ab.
    Da ich nicht noch einmal mit Cal aneinandergeraten wollte, stahl ich mich durch die Gartentür und machte mich auf den Weg zum Pool.
    DerPalm-Grove-KomplexbestandausfünfunddreißigWohneinheitenundeinerReihevonVerbindungssträßchen,dieeinringförmigesMusterergaben.InderMittestandeinGemeinschaftszentrum,indemmorgensYogafürSeniorenangebotenwurde,nachmittagsMalkurse,undabendswurdenFilmegezeigtundBingogespielt.DirektnebendemZentrumwarderSwimmingpool,indemtagsübermeistensAquafitness-Kursestattfanden,dochsobalddieSonneuntergingunddieTemperaturunter25GradCelsiusfiel,lagderPoolvölligverlassenda.Sowiejetzt.
    Ich schlüpfte aus meinen Badelatschen, warf mein Handtuch auf einen Liegestuhl und zog die Shorts aus. Dann steckte ich einen Zeh in das flache Ende des Pools. Prickelnd. Perfekt.
    Ich marschierte bis zur 3,5-Meter-Marke, hob die Arme und tauchte mit einem Kopfsprung hinein. Das kühle Wasser umspülte mich und verbannte alle Bilder, Geräusche und Gefühle – es gab nichts mehr außer dem energiespendenden Wasser. Es war, als würde man aller Sinneswahrnehmungen beraubt, und ich fand es großartig.
    Ich tauchte auf und sog in einem langen Atemzug die Luft ein; dann tauchte ich wieder unter und schwamm los, wobei ich in regelmäßigen Abständen die Wasseroberfläche durchbrach, um Atem zu holen. Ich erreichte den Beckenrand, wendete und schwamm zurück. Nach fünf

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