Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
zugestimmt, mit der Polizei zu sprechen . Haben Sie irgendeine Ahnung, wie viele Morde dieses Jahr im Distrikt Los Angeles verübt worden sind?«
»Zweihundertvier.«
Ich zog eine Augenbraue hoch. Okay, er wusste es also. Ich war beeindruckt. »Na also. Die Polizei hat alle Hände voll zu tun. Ich wiederum habe alle Zeit der Welt, die ich der Aufgabe widmen kann, mir dieses Arschloch zu schnappen.«
Ich drehte mich um und stellte fest, dass Cal mich angrinste.
»Was?«
»Erinnern Sie mich daran, Ihnen niemals in die Quere zu kommen.«
»Heißt das, dass wir zu Leventhal fahren?«
Cal wendete. »Sie sind der Boss, Bender.«
Nur eine Stunde später hatten wir den Wilshire Boulevard erreicht, eine lange Straße, die sich durch das Herz von Beverly Hills schlängelt und auf beiden Seiten von exklusiven Boutiquen, hoch aufragenden Wohntürmen und Bürohochhäusern gesäumt wird, in denen die Crème de la Crème der Filmwelt lebt und arbeitet. Die Wilshire-Meile war so hochpreisig, wie Grundstückspreise es nur sein können. Leventhals Büro befand sich im sechsten Stock eines riesigen Gebäudes aus Glas und Chrom, in dem außerdem eine Kanzlei, eine Kabel- TV -Firma und ungefähr fünfzehn Büros von Talentscouts untergebracht waren. Das Büro von Leventhal war, wenn man aus dem Fahrstuhl kam, das letzte rechts.
Ein schmales, spindeldürres Mädchen mit unnatürlich schwarzem Haar saß hinter dem niedrigen Empfangstresen. Ganz offensichtlich eine Schauspielerin Schrägstrich Empfangsdame. Was nichts Ungewöhnliches war. In L.A. war fast jeder ein Schauspieler Schrägstrich Irgendwas. Sogar der Pförtner in meiner Wohnanlage hatte in der letzten Staffel von Dr. House einen Gastauftritt gehabt.
Die Schauspielerin Schrägstrich Empfangsdame war vollauf damit beschäftigt, mithilfe eines Taschenspiegels Lipgloss aufzutragen. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie, ohne aufzuschauen.
»Wir möchten mit Mr Leventhal sprechen«, sagte ich zu ihr.
»Haben Sie einen Termin?«
»Ähm … nein.«
»Namen?«
»Douglas. Lisa und Oliver«, sagte ich.
»Ich werde nachschauen, ob er da ist«, sagte sie unverbindlich, erhob sich von ihrem Schreibtisch und verschwand in dem hinter ihr liegenden Flur.
Sobald sie nicht mehr in Hörweite war, lehnte Cal sich vor. »Oliver und Lisa Douglas?«
»Aus Green Acres .«
Ich spürte, wie er schmunzelte, als die Empfangsdame zurückkam.
»Ja, gehen Sie rein«, sagte sie und deutete mit der Hand in die Richtung, aus der sie gekommen war.
»Danke.«
Der Flur war kurz, auf der linken Seite war ein Kopierraum, zur Rechten ein Büro, dann endete er in einer Sackgasse mit einem Fenster, durch das man den Verkehr auf der Wilshire überblicken konnte. Auf der Tür zur Rechten stand »J. Leventhal«.
Ich schob sie hastig auf.
Jerry Leventhal saß hinter einem großen Eichenholzschreibtisch, von dem jeder Quadratzentimeter mit Zetteln und CD -Hüllen bedeckt war. Er balancierte auf der Kante eines riesigen Ledersessels, der mich an einen Thron denken ließ, einen Thron für den Türhüter des Ruhms. Seine Haut hatte eine unnatürliche Bräune, als sähe er nur selten die Sonne, wäre aber ein Fan von Selbstbräunungsprodukten. Sein Kopf war von schwarzem Haar bedeckt – nun ja, der größte Teil davon. In der Mitte des Schädels war das Haar dünn, wobei mir beim Anblick des typischen Pfropfenmusters klar wurde, dass er unter Einsatz von Haarfollikeltransplantationen sein Bestes tat, um der Natur den Kampf anzusagen. In seinem Ohr steckte ein Bluetooth-Empfänger, und er schien mit der Luft zu sprechen, als wir eintraten.
»Baby, du bist großartig! Du bist verdammt noch mal der zweite John Lennon, ein Bob Dylan, ein Kurt Cobain. Du sprichst zu deiner Generation. Niemand kann dir das Wasser reichen, Baby. Du bist der Beste, hörst du? Der Beste. Ruf mich an, wenn ihr Baltimore erreicht. Lass es rocken, Baby!«
Er berührte den Knopf an seinem Ohr und richtete seine Aufmerksamkeit auf uns.
»Alles Diven. Diese empfindlichen Künstler-Egos brauchen jede Unterstützung, die sie bekommen können. Armer Kerl, in Philadelphia ist seine Karriere wahrscheinlich schon zu Ende. Also, was kann ich für Sie tun?«
»Ähm, hi! Ich bin Lisa, und das hier ist mein Kollege Oliver.«
Er nickte und bedeutete mir fortzufahren. Es war offensichtlich, dass ihm unsere Namen herzlich egal waren, solange wir nicht Brad und Angelina hießen.
»Wir … arbeiten freiberuflich für den Rolling Stone «, log
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