Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
ich. »Wir schreiben einen Artikel über Blains tapferen Kampf mit der Sucht.«
Leventhal schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Blain kann im Moment keine Interviews geben.«
»Oh, das verstehe ich vollkommen. Die Behandlung muss an erster Stelle stehen. Tatsächlich wollten wir gern mit Ihnen sprechen.«
»Mit mir?« Er hob eine Augenbraue und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich bin mir nicht sicher, wie ich Ihnen weiterhelfen kann.«
»Sie haben Blain kürzlich in der Klinik besucht, nicht wahr?«
»Ja«, räumte er zögernd ein. Dieser Mann hatte schon häufig Umgang mit den launischen Medien gehabt, und ihm würde kein saftiges Zitat unbemerkt herausrutschen.
»Worüber haben Sie gesprochen?«
»Es tut mir leid, aber das Gespräch war privat.«
»Haben Sie über seine Behandlung gesprochen?«
»Ein wenig.«
»Über seine Pläne, wenn er entlassen wird?«
»Unter anderem.«
»Wie steht er zu dem, was in den Medien über ihn geschrieben wird? Ich habe gehört, dass Tina Bender vom Informer ihn durch die Mangel gedreht hat?«
Er kniff die Augen zusammen. »Worauf genau wollen Sie hinaus?«
»Wo waren Sie gestern Abend?«
Leventhal stand auf und pflanzte beide Hände auf seinen massiven Schreibtisch. »Okay, das war’s. Dieses Gespräch ist beendet. Ich möchte, dass Sie beide jetzt gehen, sonst rufe ich den Sicherheitsdienst.«
Mist! Zu weit gegangen.
Doch da stand Cal auf, und er war nicht nur ebenso groß wie Leventhal, er überragte ihn noch. »Ich glaube nicht, dass das in Ihrem Sinne ist«, sagte er.
»Ach, wirklich?« Leventhal verschränkte die Arme vor der Brust. »Und warum nicht?«
»Nun, wir arbeiten mit der Polizei zusammen. Wir ermitteln in einem Mordfall, und Ihr Klient gehört zu den Verdächtigen.«
Alle Farbe wich aus der falschen Gesichtsbräune des Agenten.
»Mord? Meinen Sie das ernst?«
»So ernst wie ein Herzanfall«, sagte Cal und fixierte den Mann mit stählernem Blick.
Leventhal sank schwerfällig zurück auf seinen Sessel. »Himmel, wenn die Boulevardpresse davon Wind bekommt … «
Er hatte ja keine Ahnung.
»Hören Sie«, fuhr er fort. »Ich weiß nichts über einen Mord, aber Blain ist seit vier Wochen in der Klinik. Er kann niemanden ermordet haben.«
»Blain hat viele Möglichkeiten. Er könnte jemanden angeheuert haben, der seine Drecksarbeit erledigt«, stellte ich fest.
»Wen denn?«
»Wo waren Sie gestern Abend?«, wiederholte ich.
Falls das überhaupt möglich war, wurde Leventhal noch bleicher. »Ich! Sie erlauben sich wohl einen Scherz! Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich jemanden umbringen würde, nur weil Blain das will?«
Weder Cal noch ich gaben ihm eine Antwort, sondern starrten ihn kalt an.
»Ich war hier«, quiekte Leventhal schließlich.
»Allein?«
»Die Putzfrau hat mich gesehen. Sie kann für mich bürgen. Maria. Oder Juanita. Irgendwas in der Art. Ich habe einen Deal für meine neueste Band ausgehandelt, eine Punkband aus Milwaukee. Hier, möchten Sie vielleicht eine Gratis- CD ?« Er schob zwei unbeschriftete CD s in Cals und meine Richtung.
»Hat sonst irgendjemand Blain besucht?«, fragte ich. Ich wusste, dass es im Gästebuch keine weiteren Einträge gegeben hatte, aber ich war verzweifelt.
Doch Leventhal zuckte nur mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Sehen Sie, er wird sehr sorgfältig überwacht. Vertrauen Sie mir, Blain ist nicht der Täter.«
»Vielleicht sollten wir Blain diese Frage persönlich stellen«, sagte ich.
»Nein!« Leventhal zuckte bei diesem Vorschlag zusammen. »Nein, Sie können nicht mit Blain sprechen.«
»Warum nicht?«
»Er ist in Behandlung.«
»Wir werden behutsam vorgehen.«
»Bitte! Ich weiß, dass Blain nicht Ihr Täter ist.«
Cal beugte sich vor und kniff die Augen zusammen. »Sie scheinen sehr darauf bedacht zu sein, die Aufmerksamkeit von Ihrem Klienten abzulenken.«
»Das ist schlechte Publicity.«
»Das kaufe ich Ihnen nicht ab«, sagte Cal. »Er ist ein Rockstar. Je fieser er dargestellt wird, desto mehr Platten verkauft er.«
Leventhal schluckte hörbar.
»Was ist der wahre Grund?«
Leventhal leckte sich über die Lippen.
Ich beugte mich ebenfalls vor.
»Also gut. Ich werde es Ihnen sagen. Aber was ich Ihnen sage, darf diesen Raum nicht verlassen.«
Ich kreuzte die Finger hinter dem Rücken. »Ich schwöre es.«
Leventhal nahm seinen Bluetooth-Stöpsel aus dem Ohr und ließ ihn auf den Tisch fallen, als könnte ihn jemand damit belauschen. »Blain ist nicht
Weitere Kostenlose Bücher