Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
sterben.«
Cal biss die Zähne zusammen. »Sie sind dabei, eine Grenze zu überschreiten, Bender. Ich fühle mich dabei nicht wohl.«
»Schön. Dann warten Sie hier. Ich werde gleich wieder zurück sein.«
Und bevor er weitere Argumente vorbringen konnte, joggte ich über die Straße zu der kleinen Baumgruppe, die Katie von ihrem Nachbarn trennte. Ich blickte vorsichtig in beide Richtungen, dann trat ich hinter eine dichte Palme und musterte die Mauer. Sie war mindestens zweieinhalb Meter hoch und aus Backstein, der von dekorativen Eisenschnörkeln gekrönt wurde. Ich reckte meine Arme, so gut ich konnte, und suchte mit den Füßen Halt. Ich schaffte ganze 2,5 Zentimeter, bevor ich auf den Boden zurückrutschte. Die Backsteine waren zu gleichmäßig, es gab nichts, woran ich mich festhalten konnte.
Ich schaute mich auf dem Rasen nach etwas um, was mir dabei helfen konnte hinüberzugelangen. Blumen, Büsche, strategisch platzierte Ziersteine. Mist!
Dann sah ich ihn. Einen Blumentopf aus Metall, aus dem ein dürres Zitronenbäumchen lugte, das war nur ein paar Zentimeter groß, offenbar ein Setzling. Mit einem weiteren Blick über die Schulter grub ich meine Finger in die Erde rund um das kleine Bäumchen und zog es samt Wurzel und allem heraus. Ich legte das Minibäumchen auf den Boden, dann drehte ich den Topf um, schob ihn an die Mauer und stellte mich darauf. Nun stand ich hoch genug, um die Eisenschnörkel zu fassen zu kriegen. Ich legte meine Finger darum, stemmte die Beine gegen den Backstein und zog mich hoch auf die Mauerkante. Oben schwang ich mich schnell hinüber und ließ mich auf der anderen Seite herunterfallen. Sobald ich auf Katies Steinplatteninnenhof landete, erwachte mein Handy summend zum Leben: Textnachricht. Ich sah hinunter auf die Sichtanzeige. Cam.
Gut gemacht, Spider-Girl!
Ich grinste und schob mein Telefon zurück in die Hosentasche, während ich rasch auf Zehenspitzen zu einem Paar französischer Fenster auf der Rückseite des Hauses schlich. Das Haus lag verlassen da, die einzigen Bewohner waren große Gruppen dick gepolsterter Möbel. Vorsichtig drehte ich am Knauf der Hintertür. Verschlossen. Ich hastete weiter, bis ich wieder auf ein Paar französischer Fenster stieß. Diese sahen aus, als führten sie in ein Gästezimmer – über dem Bett lag eine bunte Überdecke, doch es gab keine persönlichen Fotos oder andere Gegenstände. Wieder drehte ich am Türknauf. Fest verschlossen.
Okay, offensichtlich war mir das Glück doch nicht hold.
Ich ließ meine Hand in die Tasche gleiten und kramte nach irgendetwas, mit dem ich ein Schloss öffnen konnte. Kaugummi, Kinokarte, Kuli. Seufz!
Ich betrachtete die Scheiben der Tür. Sie waren zwar schmal, aber doch breit genug, dass man eine Hand hindurchstecken konnte. Wenn ich die eine direkt neben der Klinke zerbrach …
Ich bückte mich, bekam einen von Katies Ziersteinen zu fassen und hob ihn über den Kopf.
Doch bevor ich ihn benutzen konnte, wurde er mir aus der Hand gerissen.
»Herrgott noch mal, Bender!«
Ich wirbelte herum und entdeckte, dass Cal wütend auf mich hinunterstarrte. »Was zum Teufel machen Sie da?«
»Ich war dabei, die Scheibe einzuwerfen.«
Cal ließ den Stein zurück auf den Boden fallen. »Man kann Sie keine Sekunde alleine lassen.« Dann zauberte er ein langes, dünnes Ding, das wie ein Pfeifenputzer aussah, aus der Hosentasche. Er steckte es in das Schlüsselloch und rüttelte daran.
»Was ist das?«
»Ein Dietrich.«
Ich zog eine Augenbraue hoch. »Wie kommt es, dass ein Kerl, der sich nicht ›wohlfühlt‹, wenn ich von Einbruch und Hausfriedensbruch rede, einen Dietrich besitzt?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich muss mich nicht immer wohlfühlen.«
Ich grinste.
Mein Handy summte in meiner Hosentasche. Wieder Cam.
Cal ist dir auf den Fersen.
Juhu, danke für die Vorwarnung!
»Na also.« Ich hörte ein Klicken, dann drehte Cal am Knauf und drückte die Tür auf. »Wir sind drin.«
Ich schob das Telefon zurück in die Tasche und glitt an ihm vorbei in das Gästezimmer. Es war eher klein, aber auf dezente Weise teuer möbliert. Ein schmales Doppelbett, eine Kommode und ein zueinander passendes Paar Nachttischchen. Ein großes Ölgemälde, das über dem Bett hing, zeigte eine toskanische Landschaft, und auf der Kommode stand eine Vase mit frischen Blumen.
»Gästeschlafzimmer«,sagteCalundsprachaus,wasichdachte.
»Dann lassen Sie uns ihr Schlafzimmer suchen.«
Ich öffnete die Zimmertür und
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