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Holunderliebe

Holunderliebe

Titel: Holunderliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Tempel
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dass du noch lebst«, stellte sie fest.
    »Und es wäre ein Jammer, wenn ich das nicht erlebt hätte, was gerade eben passiert ist. Wenn ich jemals nach einem Grund gesucht habe, warum es sich gelohnt hat zu überleben, dann habe ich ihn eben gefunden.«
    »Ich kann nur hoffen, dass du es ernst meinst. Es war nicht meine Absicht, zum Zeitvertreib eines edlen Herren zu werden, dem es nur ein wenig an Zerstreuung mangelt, während er darauf wartet, dass sein Leben wieder beginnt.« Sie hatte sich bemüht, es wie einen Scherz klingen zu lassen, und doch merkte er, dass sie seine Antwort fast ängstlich erwartete.
    Vorsichtig beugte er sich nach vorne und drückte ihr einen weiteren Kuss auf den Mund. »Ich gelobe, dass ich in dir mehr als nur einen Zeitvertreib sehe. Du bist …« Er suchte nach den passenden Worten. »So eine Frau wie du ist mir noch nie begegnet. Mit deinem Licht erhellst du auch das Dunkel, das mich so oft umgibt. Das ist das größte Geschenk, das mir jemals gemacht worden ist.«
    »Dann sollten wir darauf achten, dass uns dieses Geschenk nicht wieder verloren geht«, erklärte sie ernsthaft und küsste ihn. Erst langsam und forschend, dann wurde ihr Atem schneller, und sie drängte sich an ihn. Plötzlich richtete sie sich auf, löste die Bänder an ihrem Kleid und ihrem Haar und warf alles von sich, bis sie neben ihm saß, wie Gott sie erschaffen hatte. »Ich möchte nicht nur das Mädchen mit dem hochgeschobenen Rock sein«, erklärte sie. »Ich will, dass du mich wirklich siehst – und auch überall berühren kannst.«
    Thegan betrachtete ihren Körper, als hätte er noch nie den unbekleideten Körper einer Frau gesehen. Hemma war zierlich, fast zerbrechlich, und dieser Eindruck verstärkte sich durch ihre helle Haut. Ihre schmale Taille und ihr biegsamer Leib erschienen ihm wie eine Offenbarung, und er konnte es kaum fassen, dass er damit beschenkt worden war. Ihre Brüste sahen für ihn wie kleine Früchte aus. Vorsichtig zog er sie an sich und nahm die hellen Brustwarzen in den Mund. Als er hörte, wie ihr Atem schneller ging, reizte er sie weiter mit seiner Zunge, während er ihr mit der Hand wieder zwischen die Beine fuhr und dort die Feuchtigkeit ihrer Weiblichkeit erforschte. Sie fing an, sich zu bewegen, und es gefiel ihm, wie er ihr Freude bereiten konnte, ohne sie weiter zu bedrängen. Endlich neckte er sie mit kleinen Bissen und heftigen Berührungen, bis sie endlich aufstöhnte und sich doch immer heftiger bewegte. Erst als sie schließlich aufschrie, drang er erneut in sie ein und erfreute sich an ihrer und seiner Lust, bis sie endlich ermattet zurücksanken.
    Ihre langen Haare klebten ihr an der Schläfe, und sie hielt die Augen geschlossen, während ihre Lippen ein Lächeln umspielte, das ihn an eine Katze erinnerte, die gerade eben einen Vogel gefangen hatte. Sacht küsste er sie auf die Schläfe. »Ich hoffe, es hat euch gefallen, mein Fräulein«, flüsterte er leise.
    »Und wie. Das möchte ich jeden Tag erleben, bis zu meinem Tod. Erst jetzt habe ich das Gefühl, dass mein Leben vollständig geworden ist. Du hast mich zu einer Frau gemacht.«
    »Immer gerne zu deinen Diensten«, murmelte Thegan und hielt sie fest in seinen Armen.
    Erst als es dunkel über der Insel wurde und der Wind allmählich kühl über den Hügel strich, lösten sie sich voneinander und kleideten sich fast widerstrebend an.
    »Wird es jemals wieder so schön?«, fragte Hemma ihn.
    »Immer schöner, das verspreche ich dir«, meinte Thegan lächelnd.
    Hand in Hand schritten sie hinunter in die Klosterstadt, aus der ihnen fröhliches Gelächter und betrunkene Gesänge entgegenschallten. Das Fest war in vollem Gang, und sie konnten sogar darauf hoffen, dass niemand ihr Fehlen in den letzten Stunden bemerkt hatte. Sie trennten ihre Hände voneinander, bevor sie den Festplatz erreichten – und als Hemma den Tanzboden sah, winkte sie ihm noch einmal zu und mischte sich dann unter die Tanzenden, die sich im wilden Wirbel zum Klang der Trommel und der Pfeifen drehten.
    Thegan ließ sich Wein einschenken und lehnte sich an eine Wand, von der aus er dem Tanz zusehen konnte. Er ließ seinen Gedanken freien Lauf, und zum ersten Mal seit fast einem Jahr waren es leuchtende und fröhliche Gedanken. Er fühlte sich innerhalb weniger Stunden gesundet und ertappte sich sogar dabei, bei dem einfachen Lied mitzusummen und den Takt mit dem Fuß zu begleiten. An diesem Abend, an dem alle die Ankunft des Frühlings

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