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Holzhammer 02 - Teufelshorn

Holzhammer 02 - Teufelshorn

Titel: Holzhammer 02 - Teufelshorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrika Gers
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schon, dass es so etwas wie Verleumdung gibt. Aber woher du des weißt, musst schon auch sagen.»
    «Woher i des woaß? Prüf’s halt nach, wirst schon sehen. Dann weißt du, zu was der Hias alles fähig ist. Und als alles eingefädelt war, hat er den Stranek – krrrrk – damit der nix ausplaudert.»
    Das wurde ja immer besser. Holzhammer beschloss, sich nicht auf weitere Diskussionen einzulassen. «Dann wünsche ich noch eine gute Besserung. In jeder Hinsicht. Servus.»
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, ging Holzhammer zur Tür hinaus,. Zwei Dinge waren ihm klar: Erstens, er musste dieser Anschuldigung nachgehen, wie albern und absurd sie auch sein mochte. Und zweitens: Er musste das absolut diskret machen. Er würde auf keinen Fall offiziell Kontoeinsicht beantragen beziehungsweise durch seinen Chef beantragen lassen. Im Gegenteil, er würde Dr. Fischer aus der Sache zunächst völlig rauslassen. Stattdessen gab es eine vertrauenswürdige Person, mit der er unbedingt sprechen musste. Und zwar noch vor dem Wochenende.
    Kurz überlegte er, ob er vielleicht Christine besuchen sollte, wo er schon mal hier war. Aber dazu war keine Zeit.

    «Matthias, Polizei ist da. Hast jetzt doch den Tresor ausgeräumt.» Die langjährige Kollegin von Matthias stand in seiner Bürotür und grinste. Er wusste, dass sie zwei Dinge über ihn wusste: Erstens, er hatte offiziell Zugang zum Tresor. Zweitens, er würde nie etwas Ungesetzliches tun, was über Falschparken hinausging. Was sie nicht wusste: Er parkte nicht einmal falsch, außer wenn er von Christine dazu angestiftet wurde, weil sie mal wieder ungeduldig war.
    Hinter der Kollegin tauchte der runde und spärlich behaarte Schädel von Franz Holzhammer auf. Denn der hatte sich entschlossen, direkt zu Matthias in die Bank zu fahren. Das war zwar nicht besonders unauffällig, aber er konnte ja sonst was Dienstliches zu fragen haben. Holzhammer trat an der Kollegin vorbei in die Hühnerstiege, die Matthias Büro nannte. Da der Hauptwachtmeister ein beträchtliches Volumen hatte und auch die Kollegin keine Anstalten machte, den Schauplatz zu verlassen, wurde es jetzt reichlich eng.
    Matthias war sofort klar, dass dies kein Höflichkeitsbesuch war. Holzhammer hatte ihn noch nie einfach so in der Bank besucht. Vermutlich ging es um einen Betrugsfall, in den irgendein Kunde verwickelt war. Aber Konteneinsicht gab es natürlich nur mit richterlichem Beschluss, Freundschaft hin oder her. «Grüß dich», sagte er.
    Zwei Sekunden sagte keiner etwas, und alle schauten sich an. Dann preschte Holzhammer vor: «Grias di, hast a paar Minuten für mi? Ich müsst wegen a Ermittlung mit dir sprechen – allein.» Beim letzten Wort schaute er die Kollegin an.
    Mit einem leicht schnippischen «Bin schon weg» verließ diese den Raum und schloss betont die Tür.
    Matthias wartete entspannt, was da kommen würde.
    Holzhammer wusste nicht so richtig, wie er anfangen sollte. Darum fing er einfach vorne an und erzählte fast wörtlich seine ganze Unterhaltung mit dem verletzten Chef der Jennerbahn.
    Matthias hörte zu und merkte, wie seine Gesichtszüge sukzessive entgleisten. Er presste beide Handflächen auf die Tischplatte, als wollte er sie zu Boden drücken.
    Holzhammer schloss seinen Bericht: «Mit anderen Worten, der Seiler will dem Hias ned nur a Bestechung anhängen, sondern vorzugsweise auch noch an Mord.»
    Mit Matthias’ buddhistischem Gleichmut war es inzwischen komplett vorbei: «Der spinnt doch, wie kannst du diesen hergelaufenen Gondelschieber so einen Scheiß erzählen lassen, sperr den gefälligst ein, das ist doch Rufmord!», rief er.
    «Sei stad, was glaubst, warum i zu dir kimmen bin. Genau deshalb, weil ich die Sach schnell und unauffällig aus der Welt schaffen will», verteidigte Holzhammer sich und sah sich gleichzeitig instinktiv um, ob die Bürotür auch fest geschlossen war. «Also brüll gefälligst ned a so herum, dass es noch jemand hört.»
    Matthias verstand. Holzhammer hatte natürlich recht. Sein Ausbruch war etwas daneben und etwas zu laut gewesen für die keineswegs schallgedämmten Wände seines Schrumpfbüros.
    «Natürlich hat die Gemeinde ihr Konto bei uns», sagte er. «Wann soll denn das gewesen sein?»
    «Kurz vor der Bergtour.» Holzhammer war jetzt zuversichtlich, dass Matthias auf seiner Seite war und ihm helfen würde.
    «Aber das macht doch gar keinen Sinn! Erst überweist er ihm Geld, und dann bringt er ihn um?», fragte Matthias.
    «Der Seiler sagt,

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