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Holzhammer 02 - Teufelshorn

Holzhammer 02 - Teufelshorn

Titel: Holzhammer 02 - Teufelshorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrika Gers
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denken, wie ungeheuer stolz er auf seinen Sohn war.

    Die Verletzten waren ins Krankenhaus verräumt, die Aussagen der Umstehenden aufgenommen, das Blut von Andis Hand teils weggeputzt und teils in den Betonboden der Kletterhalle eingezogen. Die sportliche Hilde Stranek hatte Holzhammer von seinen beiden jungen Kollegen wegschaffen lassen. Er war dann nicht mit Andi ins Krankenhaus gefahren. Sein Sohn hatte das kategorisch abgelehnt und ihm zu verstehen gegeben, dass er lieber den Fall aufklären sollte. Das war schon in Ordnung, Holzhammer war es gewohnt, dass Familienmitglieder ihm Arbeit anschafften.
    Er saß an der Theke des Kletterbistros, vor sich einen Joghurtdrink aus Bergbauernmilch. Ein zweites Weißbier würde er sich erst nach Dienstschluss genehmigen. Immerhin war sein Sohn im Krankenhaus. Holzhammer überlegte. Von Gruber hatte er noch keine Aussage, dazu hatte der nach dem Sturz gar nicht genug Luft gehabt. Hilde Stranek hatte auch nichts gesagt, nur «Nicht ohne meinen Anwalt» oder so ähnlich. Und von seiner Wunschliste fehlte immer noch das kanadische Tuch, wenn möglich mit DNA-Spuren von Hilde Stranek. Außerdem noch einige andere Dinge.
    Immerhin hatte er daran gedacht, dem am Boden liegenden Gruber die Fingerabdrücke abzunehmen. Gut, dann würde er die jetzt wenigstens mit denen aus dem Traktor vergleichen lassen. Und einen Durchsuchungsbefehl für Grubers Wohnung besorgen. Vielleicht fand man außer dem Tuch auch noch eine Bandschlinge, die zu der aus dem Traktor passte. Das wäre ja nicht schlecht, so zur Untermalung. Aber das hatte Zeit bis morgen, Gruber konnte ja aus dem Krankenhaus momentan nicht weg. Für heute war hoffentlich Feierabend mit den Überraschungen. Mit Grubers Fingerabdrücken bewaffnet, fuhr Holzhammer zurück in die Villa Bayer. Es war inzwischen dunkel.
    Dort angekommen, scannte er Grubers Fingerabdrücke und schickte sie ans AFIS, das Automatisierte Fingerabdruck-Identifizierungs-System. Obwohl er das schon lange nicht mehr gemacht hatte, stellte dieser Vorgang für Holzhammer keinerlei Herausforderung dar. Seit Jahren verbarg er seine Computerfähigkeiten. Niemand sollte auf die Idee kommen, dass man ihn in diesen Dingen um Rat fragen konnte. Wenn er einmal als Computerfreak geoutet war, dann würde er keine ruhige Minute mehr haben, und seine Bürotür würde zur Drehtür.
    Damit war wieder ein Punkt seiner Wunschliste erledigt. Der nächste war jetzt ein Durchsuchungsbefehl für Grubers Wohnung, um übernächstens das Tuch zu finden. Auf seinem Schreibtisch fand sich ein handgekrakelter Zettel mit der Handynummer von Hilde Stranek. Schönschrift war jedenfalls kein Fach auf der Polizeischule. Auch das Beweismittelsackerl mit der Funktionsjacke von Hilde Stranek lag da. Konnte es überhaupt sein, dass noch Haare daran waren, nachdem die Kriminaltechnik die Dinger in den Fingern gehabt hatte? Nicht mehr wichtig. Eine DNA-Probe von Hilde Stranek würde sich wie von selbst anfinden – jetzt, da sie ein Stockwerk unter ihm in der Zelle saß.
    Unter dem Beweismittel lugte der Prospekt für den Heizpilz hervor. Heute Morgen hatten die Autos schon Reif auf der Scheibe gehabt. Es wurde höchste Zeit, die Veranda wintertauglich zu machen. Selbst die Vögel bekamen im Winter ein Vogelhäuschen mit lecker Fettfutter. Und er? Er wollte nur eine überdachte Tränke. Mit Heizung und WLAN. Zum Glück sah es ganz danach aus, dass er sich demnächst wieder diesen wirklich wichtigen Dingen widmen konnte. Doch vorher waren noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.
    Holzhammer rief Fischer auf dem internen Apparat an, doch der war nicht mehr da. Wäre ja auch ein Wunder gewesen. Er erwischte seinen Chef auf dem Handy, setzte ihn kurz ins Bild und bestellte bei ihm einen Durchsuchungsbefehl für Grubers Wohnung sowie die Anordnung an den Handy-Provider von Hilde Stranek. Fischer war ausnahmsweise gleich einverstanden und sagte zu, die beiden Papiere beim Staatsanwalt zu besorgen. Sein Chef war wirklich ein armes Schwein.
    Dann rief Holzhammer seinen Sohn an, um sich nach dessen Verletzung zu erkundigen. «Ist grad schlecht, Papa», sagte der, «ich sitz im Auto, und ich hab ja nur eine Hand.»
    «Bist wahnsinnig!», rief Holzhammer. Offenbar fuhr sein Sohn gerade freihändig über die kurvigen Straßen im Berchtesgadener Land. Nicht gut.
    «Passt scho. Ich meld mich von daheim, okay?» Dann wurde das Gespräch unterbrochen.
    Holzhammer ertappte sich dabei, dass er schon wieder stolz auf

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