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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Haar kurz durch und betrat dann die Bar.

    „Tonight live – the country cats“ schrie ein Plakat, das direkt über der Bühne, die gegenüber der Eingangstür angebracht war. Darunter, AUF der Bühne gaben die Country Cats, eine Coverband der Dixie Chicks, wie sich bald herausstellen sollte, eine Nummer aus dem Album „Wide open spaces“ zum Besten. Die Kneipe war leicht verraucht, aber nicht so sehr, wie sie es sich vorgestellt hatte. Rechts neben dem Eingang ging es zu den Toiletten und zu der Garderobe, die jetzt aber verlassen und leer war. Gleich danach begann die Bar, sich bis nach vor zur Tanzfläche durchzuziehen. Die Barhocker waren fast alle besetzt und hinter der Bar tummelten sich zwei Kellnerinnen, eine davon sah bereits ziemlich entnervt aus, und ein Kellner, um den Gästen Nachschub zu bringen. Vor der Bar waren etwa zwei Dutzend Tische mit jeweils vier Stühlen. Manche Gäste hatten sich Stühle von leeren Tischen hinzugezogen und teilweise Tische zusammengeschoben.

    Lorelai steuerte auf einen leeren Tisch am Fenster zu. Es war genau derselbe Tisch, an dem sie früher unzählige Male mit Freundinnen gesessen hatte, Corona oder Heineken getrunken (in New York wäre sie niemals auf die Idee gekommen, Bier zu trinken, dort trank sie eigentlich nur Champagner) und Burger und Pommes gegessen hatte. Der Tisch stand direkt an dem großen Panoramafenster, aus dem man hinaus auf die Straße und den Gehweg sehen konnte. In der Mitte stand ein kleines Gestell mit Servietten, einem Salz- und einem Pfefferstreuer, Ketchup, Senf und der Speisekarte. Ein wohliges Gefühl überkam sie. Sie fühlte sich hier zuhause, geborgen und – ja, auch sicher, obwohl das Barneys auf den ersten Blick eher als Spelunke anmutete, als als Upper-Class-Restaurant. Lorelai nahm die Karte, blättere sie flüchtig durch und steckte sie dann wieder in ihre Halterung.
    „Hy, was kann ich dir bringen?“
    Vor ihr stand nun eine der Kellnerinnen (nicht die, die unmotiviert aussah, aber als Lorelai Tracy – den Namen verriet das weiße Namensschild, das an der linken Seite ihres Shirts oberhalb der Brust angebracht war – ansah, bemerkte sie, dass auch sie nicht gerade von Energie sprühte).
    „Ein Glas Moet bitte“, bestellte Lorelai in alter Gewohnheit und biss sich im selben Augenblick auf die Zunge. Was würden ihre alten Freunde wohl von ihr halten, wenn das erste, was sie tat, wenn sie zurück in Red Oak war, ein Glas Luxuschampagner bestellte.
    „Bitte was?“ Tracy wirkte genervt und kam sich wohl veralbert vor. Sie blickte Lorelai unverständlich an und tippte mit ihrem Kugelschreiber auf ihrem Notizblock.
    „Ein Corona bitte, ich nehme ein Corona“, korrigierte sie ihre Bestellung und lächelte Tracy verkrampft an. Diese bedachte sie mit einem genervten Blick, schüttelte kaum merklich den Kopf, drehte auf dem Absatz um, marschierte hinter die Bar und tuschelte mit der zweiten Kellnerin. Lorelai wandte den Blick ab und ließ ihn durch das Lokal schweifen. Keine bekannten Gesichter. Nach kurzer Zeit tauchte Tracy mit dem Corona auf und stellte die Flasche vor Lorelai auf den Tisch.
    „Oh, tut mir leid, jetzt hab ich das Glas und den Flaschenöffner vergessen“, sagte sie in einem Tonfall, dem herauszuhören war, dass sie das Glas und den Öffner nicht vergessen, sondern dass sie sie absichtlich nicht mitgebracht hatte.
    „Kein Problem“, erwiderte Lorelai , nahm die Flasche, hielt den Kronkorken an die Tischkante und schlug mit der flachen Hand darauf, sodass dieser mit einem klackenden Geräusch von der Flasche gezogen wurde. Sie grinste die Kellnerin an und nahm einen kräftigen Zug aus der Flasche. Tracy, die mit so einer Reaktion wohl nicht gerechnet hatte, wirkte beinahe etwas erschüttert. Wahrscheinlich war es komisch anzusehen, dass eine Frau, die ein Outfit für etwa fünftausend Dollar trug und in einer Bar wie Barneys ohnehin auffiel, wie ein bunter Hund, zu allem Überfluss auch noch in alter Cowboymanier eine Flasche öffnete und dann direkt daraus trank.

    „Na Großstadttussi – hast wohl großen Durst, was“, rief plötzlich einer der Männer, die in der mittleren Tischreihe zwei Tische weiter saß.
    Lorelai sah ihn an.
    „Weißt du Mann, um die Kerle wie dich in dieser Stadt ertragen zu können, ist trinken wohl die einzige Möglichkeit!“
    Der Typ erhob sich vom Tisch. Ein breites Grinsen zierte sein recht attraktives Gesicht. Er ging auf Lorelais Tisch zu und schloss sie in die

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