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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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der Farm halt machen. Der Fahrer stieg aus dem Wagen und öffnete den Kofferraum. Dann hob er Lorelais Koffer hinein und warf die Klappe wieder zu. Lorelai stieg an der rechten Tür im Fond des Wagens ein. Wenige Sekunden später fuhr der Wagen die Auffahrt zum Haupthaus wenige Meter hoch, nur um dann den Rückwärtsgang einzulegen und erneut Richtung Westen davon zu fahren.

    „Wohin solls gehen, Ma’am“, fragte der Fahrer. Er war ein pummeliger, braun gebrannter Mann mit grauem Oberlippenbart und einer Mütze der Dallas Cowboys. Er starrte während seiner Frage stur geradeaus auf die Straße und Lorelai musste unwillkürlich an den ersten Abend in Red Oak denken, als sie Jake am Tresen bei Barneys getroffen hatte und sie dieses Gespräch führten, bei dem auch er immer starr geradeaus geblickt hatte.
    „Das Holiday Inn am Forth Worth Airport bitte“, sagte Lorelai monoton.
    “Ihr Wunsch ist mir Befehl”, antwortete der Fahrer mit einem beschwingten Unterton, drückte sein Taxameter und drehte dann an einem der Knöpfe des Autoradios, bis Countrymusik ertönte.

    Die Fahrt dauerte etwa vierzig Minuten und dann dauerte es noch einmal fünfzehn Minuten, bis Lorelai in ihrem Zimmer im Holiday Inn eigecheckt war. Achtlos hatte sie ihren Koffer in die Ecke gestellt und sich auf das große Queensize-Bett gesetzt. Alles war so schnell passiert, dass sie erst jetzt, im ersten Moment, in dem sie zur Ruhe kam und die Möglichkeit hatte, über alles nachzudenken, realisierte, WAS überhaupt geschehen war. Lorelai begann erst zu weinen und dann zu schluchzen und fühlte sie, als wäre sie von Gott und der Welt verlassen worden. Am schlimmsten war für sie, wie schnell sich ihr Leben verändert hatte. Wie eine Achterbahn kam es ihr vor. Erst hatte sie diesen Schein in New York gelebt, mit dem glamourösen Job und dem glamourösen Verlobten, dann war ihre Welt zusammengebrochen und sie hatte sie hier in Red Oak wieder aufgebaut. Hatte sogar gedacht, dass es gut war, dass Rob sie betrogen hatte, weil sie wirklich und wahrhaftig gedacht hatte, dass ein Leben auf dem Land für sie bestimmt war. Und dann hatte Jake ihr diesen Todesstoß versetzt. Sie hatte sich viel vorstellen können, was passieren konnte, damit ihre Beziehung zu Jake nicht funktionierte. Wenn sie ehrlich war, hatte sie oft mit dem Gedanken gespielt und sich Szenarien ausgemalt, in denen Jake die Beziehung beendete. Aber in all ihren Szenarien war er immer fair ihr gegenüber geblieben. Sie hätte verstanden, wenn er einen Rückzieher gemacht hätte, weil er über die Sache mit Amy und dem Baby noch nicht weg war. Aber etwas, wie das, was vor eineinhalb Stunden passiert war, hätte sie niemals erwartet.

    Sie sah zu der Uhr, die über dem Eingang des Hotelzimmers angebracht war, dachte daran, dass sie vor vierundzwanzig Stunden mit Jake am Siedlerfest gewesen war und gedacht hatte, sie wäre am Ziel angekommen. Sie hätte endlich den Mann gefunden, mit dem sie leben wollte und dass es wahrscheinlich doch einen Grund gehabt hatte, warum die Dinge mit Rob passiert waren, warum sie den unbändigen Drang verspürt hatte, nach Red Oak zurück zu gehen. Jake hatte ihr nicht einmal die Möglichkeit gegeben, zu erklären. Andererseits, was hätte sie denn erklären sollen? Sie hatte doch überhaupt nichts gemacht. Jake hatte sie einfach weggestoßen und das vor seinem Gewissen damit gerechtfertigt, dass er sie beschuldigte, ihm die Erinnerung an Amy geraubt zu haben.

    Langsam versiegten die Tränen – fürs erste zumindestens. Lorelai fühlte sich matt und ausgelaugt, als hätte sie eine schwere Grippe hinter sich. Ihre Augen brannten und ihre Nase lief. Sie ging ins Bad und nahm eine Dusche. Danach kroch sie in ihr Hotelbett, schaltete den Fernseher an und hörte Jay Leno etwa zehn Minuten zu, bevor sie in einen traumlosen Schlaf fiel.

21

    Nachdem Lorelai gefahren war, war Jake in sein Haus zurückgekehrt, hatte ein Loch in die mit Holz verkleidete Wohnzimmerwand geschlagen und sich dabei einige böse Schürfwunden an den Knöcheln der rechten Hand geholt. Anschließend hatte er die Kiste mit Amys Andenken aus seinem Schrank hervorgekramt. Es war eine große, braune Umzugskiste. Als er sie vor einem Jahr gepackt hatte, wollte er ihr damit so nah wie möglich sein. Er hatte einige ihrer Lieblings-T-Shirts, das blaue Nachthemd mit den Ballons darauf, das sie in der letzten Nacht getragen hatte, Fotos, Briefe, ihre Bürste mit den Haaren, die sie an ihrem letzten

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