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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Dicke, weiße Schneeflocken säuselten vom Himmel und bedeckten New Yorks Straßen mit einem sauberen, weißen Teppich. Jake griff in seine Jackentasche und lies die Hand kurz stecken. Es war ziemlich kalt und die warme Innenseite seiner Jackentasche wärmte seine Hand kurz auf. Er zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier heraus, auf dem Ellen ihm sorgfältig die Adresse von Lorelais Appartement und die Adresse von The Commercialists aufgeschrieben hatte. Jake konnte sich aber nicht vorstellen, sie bei der Arbeit aufzusuchen. Er hatte sich noch nicht einmal darüber Gedanken gemacht, wie er überhaupt mit ihr Kontakt aufnehmen sollte, aber ihm war von vorn herein klar gewesen, dass er keinesfalls in ihrem Büro auftauchen würde. Im Flugzeug war ihm der Gedanke gekommen, sie vielleicht einfach bei ihr zuhause zu besuchen, ins kalte Wasser zu springen, doch dann hatte er ihn wieder verworfen. Vielleicht würde er sie anrufen, ihr sagen dass er in New York war und sie gerne sehen würde. Sein Herz begann bei dem Gedanken, sie nach fast sechs Monaten wieder zu sehen, zu klopfen und in seinem Magen kribbelte es, als wäre er ein verliebter dreizehnjähriger. „Vielleicht nimmt das alles doch noch ein gutes Ende“, sagte er sich in Gedanken und hatte plötzlich das Gefühl, dass alles gut werden würde.

27

    Es war bereits halb zwei Uhr Morgens, als Lorelai von der Weihnachtsparty nach Hause kam. Als sie im Lift auf dem Weg in ihr Appartement auf ihr Handy geblickt, und bemerkt hatte, dass es der neunzehnte Dezember war, gab es ihr einen kurzen Stich in der Magengrube. Vor einem halben Jahr exakt war diese Sache mit Jake gewesen. Sie fand aber auch, dass sie mittlerweile recht gut über die Sache hinweg war. Klar, da war dieser kleine Stich, der etwa zwei Sekunden lang gedauert hatte, gewesen, aber sonst ging es ihr…ja, man konnte sagen, es ging ihr gut.

    Mit einem gedämpften „Kling“ öffnete sich der Lift und Lorelai trat auf den mit Teppich ausgelegten, freundlichen Flur hinaus und ging zu ihrem Appartement. Sie schloss die Tür auf, schlüpfte hinein und stieg aus ihren High Heels. Stöckelschuhe waren etwas Wunderbares, aber eine ganze Weihnachtsparty, die sieben Stunden gedauert hatte, darin zu verbringen, war die Hölle auf Erden. Es gab ihr einen leichten, ziehenden Schmerz in der Wade, als sie ihren Fuß nach so langer Zeit gerade auf den Fliesenboden abstellte. Sie zog ihren Mantel aus und hängte ihn in die Schrankgarderobe, die sich links neben der Tür befand. Dann ging sie ins Wohnzimmer, machte Licht an und drückte im Vorbeigehen, während sie auf dem Weg in die Küche war, um sich einen dieser großartigen Weihnachtskekse einzuverleiben, die sie in „Granny‘s Little Bakery“ an der Wall Street gekauft hatte, auf den Knopf am Anrufbeantworter.

    Hallo Miss Cartwright, hier ist Damien Dash von „Call your best“ – sie sind eine unserer bevorzugten Kundinnen und wenn sie jetzt zu uns wechs…..“ Lorelai hatte die Löschen-Taste gedrückt, sich auf die Couch gesetzt und war gerade dabei, den Fernseher an zu machen, als die Stimme am Anrufbeantworter ihr mitteilte, dass der zweite aufgezeichnete Anruf um zehn Uhr und dreiunddreißig Minuten aufgenommen worden war. Lorelai war kurz etwas besorgt. Wer sollte sie um halb elf anrufen, es sei denn, etwas Schlimmes sei passiert. Gedanken, dass ihre Großmutter oder ihre Mutter ins Krankenhaus gekommen waren, erschienen kurz vor ihrem geistigen Auge und breiteten ein mulmiges Gefühl in ihrer Magengegend aus. Die Sekunden, bis die Nachricht vorgespielt wurde, kamen ihr ewig vor.

    Die ersten paar Sekunden, als die Nachricht abgespielt wurde, konnte man nichts als Stille hören.
    „Lorelai… Hy, hier ist Jake. Jake McMahon. Ich….ich bin hier in New York im Huntington Hotel und ich würde dich gerne sehen. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal den Mut aufbringe, dich anzurufen, darum diese Nachricht, aber ich würde mich freuen, wenn du dir die Zeit nehmen könntest, es gibt Vieles, was ich dir sagen muss. Vielleicht kannst du morgen um fünf Uhr in diesem kleinen Cafe sein, das hier in der Straße ist? Madelines Café? Ich würde verstehen, wenn du nicht kommst. Aber ich hoffe, dass du kommst. Auf Wiedersehen, Lorelai!“
    Mit einem Piep wurde signalisiert, dass die Aufzeichnung zu Ende war.

    Lorelai saß kerzengerade auf der Couch und hätte sich beinahe an ihrem Keks verschluckt. Sie hatte mit viel gerechnet. Sie hätte vermutlich eher mit

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