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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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– schnell unters Volk bringen würde. Und selbst, wenn Dave es nicht tat, würden die anderen über kurz oder lang mitbekommen, dass es zwischen Lorelai und Rob vorbei war. Sie sah all die Gesichter vor sich, die so taten, als seien sie mitfühlend und bezweifelte nicht einmal, dass einige von ihnen es wirklich waren. Viele andere würden hinter ihrer mitfühlenden Fassade aber mit Sicherheit auch Schadenfreude verbergen. Es war ein offenes Geheimnis, dass einige ihrer Kolleginnen ihr die Beziehung zu Rob nicht gönnten. Ihnen allen würde sie in weniger als vierundzwanzig Stunden wieder und wieder die Geschichte erzählen müssen, warum sie und Rob Walters sich am Wochenende getrennt hatten. Immer und immer wieder würde sie diese furchtbaren Augenblicke in Gedanken erleben müssen, wie sie den Rock im Wohnzimmer gefunden hatte. Die Tür zum Schlafzimmer öffnete und wie Rob und die Dunkelblonde zu Salzsäulen erstarrten. Sie war sich sicher, für die nächsten Tage Gesprächsthema Nummer eins zu sein. Man würde sie mitfühlend anlächeln, sie „Na, wie geht’s dir denn“ in einem Ton fragen, als wäre sie eine sterbenskranke Kuh und man würde zweifelsohne hinter ihrem Rücken tratschen. Man würde beim Mittagessen über sie reden, beim Kaffeeklatsch, oder wenn man sich zufällig am Kopierer traf. Sie würden still werden, wenn Lorelai an ihnen vorbei ging oder den Raum betrat. Einige würden sagen, dass sie schon immer gewusst hatten, dass Rob keiner war, der für immer bei einer Frau blieb. Andere würden sagen, dass sie selber schuld war, sich überhaupt auf ihn eingelassen zu haben. Mit ein, zwei Tagen weiterem „Kranksein“ würde diese Sache auch nicht abgewendet werden. Ganz im Gegenteil, sie würde sich verschlimmern, indem ihr dann auch noch nachgesagt werden würde, dass sie wahrscheinlich einen „Zusammenbruch“ hatte. Das arme Mädchen, das dachte, diesen großartigen Typen gezähmt zu haben, dem jetzt die Rechnung präsentiert wurde – in all ihrer Härte.

    Sie sog Luft durch den Mund ein und bemerkte, dass ihre Nase immer noch verstopft war. Dann fiel ihr Blick auf den Kamin, wo ein Foto aus ihrer Kindheit in einem goldenen Rahmen stand. Das Bild – es war 1988 aufgenommen worden, als Lorelai gerade acht Jahre alt gewesen war – zeigte sie auf ihrem Pony „Stardust“ gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und ihrem Großvater, die neben dem Pony standen. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem es aufgenommen worden war. Ein warmer Augustabend in den Ferien. Einer der schönsten Tage ihres Lebens, wie es soviele Tage auf der Farm gewesen waren. Lorelai hielt inne.

    Als Kind hatte sie die Farm geliebt. Die Pferde waren ihr ein und alles gewesen und als kleines Mädchen konnte sie sich nicht vorstellen, ihre geliebte Farm, ihr Zuhause, zu verlassen. An den meisten Tagen war sie bereits zu Sonnenaufgang in den Stall gelaufen, hatte geholfen, die Pferde zu füttern und war dann neben Stardust in dessen Box gestanden und hatte ihn angehimmelt. Sie hatte Reitstunden genommen und auf der Farm mitgeholfen, wie es für ein kleines, achtjähriges Mädchen eben möglich war.

    Ihr Großvater war 1999 gestorben und seit diesem Zeitpunkt war die Pferdezucht auf der Farm kontinuierlich eingeschränkt worden, da weder ihre Mutter noch ihre Großmutter recht viel Ahnung davon hatten. Lorelai hatte kurz einmal überlegt, den Zuchtbetrieb weiterzuführen, doch irgendwann war ihr klar geworden, dass sie hinaus in die Welt wollte, anstatt in einer Kleinstadt wie Red Oak zu bleiben. Sie wollte Karriere machen und über die Grenzen der Kleinstadt hinauskommen. Als sie ihre Bewerbung im Jahr 2001 an The Commercialists in New York gemailt hatte, hatte sich noch nicht einmal damit gerechnet, überhaupt eine Antwort zu erhalten. Umso überraschter war sie dann gewesen, als keine zwei Stunden später ein Anruf kam, und ihr eine Sekretärin erklärte, dass der Personalchef am Donnerstag in Dallas sein würde und sie gerne kennenlernen würde. Einen Monat später bezog sie ihr kleines dreißig Quadratmeter großes Appartement in Queens und konnte immer noch nicht fassen, dass sie den Job wirklich bekommen hatte.

    Sie war seither, seit mehr als acht Jahren nicht mehr in Red Oak gewesen. Nicht einmal Rob hatte sie ihrer Familie vorgestellt. Nicht, dass sie es sich nicht hatte vorgenommen, es hatte eben einfach nie gepasst. Lorelai lachte sarkastisch bei dem Gedanken, „es habe nie gepasst“. Acht

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