Home - Wieder zu Hause
klimperte übertrieben mit den Augenlidern.
Ich rollte mit den Augen: „Hättest du wohl gerne, Süßer . Bei wem sind wir jetzt?“
„Sally Jones.“
Ich fuhr an den Straßenrand und parkte.
„Ja, die kenne ich. Sie war in meinem Geschichtskurs. Eigentlich ganz nett.“
Ben holte ein Päckchen Kaugummi aus seiner Jackentasche und bot mir einen an. Ich lehnte ab.
„Ja, wirklich nett .“
Die Bemerkung kam mir seltsam vor und ich fragte: „Was meinst du damit?“
Er sah mich an, als ob ich belämmert wäre.
„Junge, sie hat die halbe Oberstufe gefickt. Absolute Schlampe. Auf der Zehner-Skala kommt sie höchstens auf eine 4,5, vielleicht solltest du es mit der kleinen Sau probieren. Kann sein, dass sie dir dann sagt, wo Noah ist. Ich mache so lange ein Nickerchen. Was meinst du, reichen ein bis zwei Minuten aus?“
Dieses Mal boxte ich ihm in den Bauch. Er krümmte sich zusammen.
„Uff!“
„Hör endlich auf, ständig über meine sexuellen Eroberungen zu philosophieren. Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht mein Typ bist? Ich werde dir den Gefallen tun und diese Unterhaltung vergessen.“
„Wie auch immer, Clark. Vorzeitiger Samenerguss hat nichts mit Eroberung zu tun. Außerdem ist Ferkelfleisch in.“
Er drückte seinen Schwanz und wackelte mit den Augenbrauen.
„Oh, sei endlich still. Ich werde nie wieder Schweinefleisch essen.“
Ben lachte.
„Clarky, Schweinefleisch kann man immer essen. Jetzt steig endlich aus und nimm dir die schlampige Sally vor.“
Ich stieg aus, ging auf das Haus zu und wollte gerade klopfen, als die Tür aufging.
„Hey, Sally, Ich bin …“
„Du suchst Noah, ich weiß. Ich bin gewarnt worden.“
Ich blickte sie fragend an.
„Tim Berger hat mich angerufen, nachdem ihr bei ihm gewesen seid. Und Rachel MacCallister. Und Jordy Stein. Soll ich noch mehr aufzählen?“
Ich blickte verlegen zu Boden. Es war hoffnungslos. Noahs Freunde würden zusammenhalten und wir hatten keine Chance.
„Du musst sie nicht alle aufzählen. Ich weiß, wo wir schon waren. Ich will nur wissen, wo Noah war. Oder wo er ist .“
Ich versuchte, ihr in die Augen zu sehen.
„Ich mache mir Sorgen um ihn, Sally. Er ist mein Freund.“
Sie schien darüber nachzudenken und nickte schließlich.
„Ich weiß. Er hat mir von dir erzählt. Ich war in letzter Zeit nicht mehr auf den Partys, weil … du weißt schon …“
Ich wusste es nicht, aber sie zu unterbrechen war wahrscheinlich keine gute Idee.
„Wie auch immer, ich habe ihn nicht gesehen. Aber ich habe gehört, dass er auf einer großen Sauftour ist. Mehr als sonst, meine ich. Ich ... na ja, ich mache mir auch Sorgen. Ich sage dir, wo sie heute sind. Aber du musst mir versprechen, den Mund zu halten. Verstanden?“
Ich nickte aufgeregt. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich würde Noah finden und dafür sorgen, dass es ihm gut ging, würde ihn in die Arme nehmen und seinen Atem spüren ... Wow. Wie kam ich auf solche Gedanken?
„Ja sicher, Sally. Ich will ihn nur finden. Ich werde niemandem verraten, von wem ich den Tipp habe.“
Sie gab mir eine Adresse außerhalb der Stadt, wo Freunde von ihnen wohnten. Ich hetzte zurück zum Wagen. Ben war in der Zwischenzeit tatsächlich eingeschlafen. Die Aufregung um seinen Bruder musste ihn sehr erschöpft haben. Als ich die Tür zuschlug, fuhr sein Kopf in die Höhe und er sah mich erwartungsvoll an.
„Ich habe eine Adresse. Bei einem Typen namens Pat scheint eine Party im Gange zu sein. Er geht nicht auf unsere Schule.“
Ben richtete sich auf.
„Hervorragend. Musstest du etwas Besonderes bieten oder hat ein einfacher Fick genügt?“
Ich boxte ihm scherzhaft in den Magen und er stöhnte theatralisch. Zufrieden machten wir uns auf den Weg zu Noah.
„ K EINE Chance, du Weichei.“
Ben versuchte schon seit fünf Minuten den Typen, zu dem Sally uns geschickt hatte, davon zu überzeugen, uns in die Wohnung zu lassen. Der Schlafmangel, kombiniert mit Bens üblicher aggressiver Art sowie der Stress seit Noahs Verschwinden, hatten ihn in eine potenziell schwierige Situation gebracht. Zuerst hatte er noch leise geklopft und höflich um Einlass gebeten. Mittlerweile war er dazu übergegangen, an die Tür zu trommeln. Was er dazu sagte, war definitiv nicht mehr für empfindsame Ohren geeignet.
„Verdammtes Arschloch, ich schlage die beschissene Tür ein, wenn du Wichser nicht gleich aufmachst!“
Ich hatte mich zurückgehalten und Ben die Initiative überlassen.
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