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Titel: Home - Wieder zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cardeno C.
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etwas über meinen Streit mit Ben sagen würde und über meine Dummheit, auf die Herausforderung meines Bruders einzugehen. Aber das tat er nicht. Stattdessen fing er an zu zittern und als er mir antwortete, klang seine Stimme gebrochen.
    „Und meine Reaktion hat ihm Recht gegeben. Ich habe genau das getan, was er vorausgesagt hat – ich habe dich verlassen. Es tut mir so leid, Noah.“
    Verdammter Mist. Nein, ich würde nicht zulassen, dass er sich deswegen schuldig fühlte.
     „Lass das, Clark. Du bist wieder hier, nicht wahr? Also hatte er unrecht. Und – um das klarzumachen – ich wusste immer , dass du wieder zurückkommst. Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob ich von meinen Eltern Verständnis dafür erwarte, mit wem ich schlafe oder ob ich es von dir erwarte. Meine Eltern geht es nicht das Geringste an. Aber du bist mein Geliebter. Du musst es nicht akzeptieren, wenn ich dich betrüge. Schon gar nicht, wenn ich dich ohne jede Vorwarnung in unserem eigenen Heim damit konfrontiere.
    Das war zu viel. Viel zu viel. Aber das ist mir erst klargeworden, als ich deinen schmerzerfüllten Blick gesehen habe. Nur war es da schon zu spät und der Schaden angerichtet. Ich war vor Schreck wie erstarrt und konnte kein Wort sagen. Und dann warst du weg.“
    Er wischte sich mit dem Handrücken die Tränen vom Gesicht.
    „Ich bin nicht gegangen, weil du mich betrogen hast. Das hätte ich ertragen können. Es wäre nicht leicht gewesen, weil es mich fürchterlich verletzt hat. Aber ich hätte es überwinden können. Tatsächlich habe ich es sogar getan, lange bevor ich die Stadt verließ.“
    Er schluckte und musste sich sichtlich zusammenreißen, bevor er weiterreden konnte.
    „Was ich nicht überwinden konnte war, dass du einfach nur ohne ein Wort zu sagen im Sessel gesessen und mich angesehen hast. Dieses Bild hatte ich jedes Mal vor Augen, wenn ich dich anrufen oder dir einen Brief schicken wollte; jedes Mal, wenn ich im Auto saß und nach Hause fahren wollte, habe ich mich daran erinnert. Ich dachte auch daran, dass du erwischt werden wolltest. Da wurde mir klar, dass du mich wahrscheinlich loswerden wolltest, dich aber nicht getraut hast, es mir direkt zu sagen und deshalb die ganze Sache so passiert ist.“
    „Oh. Clark. Nein ...“
    „Das war die ganzen Jahre meine Rechtfertigung. Ich habe mir eingeredet, dass du es so wolltest, dass ich stark war und dir einen Gefallen tat, wenn ich wegblieb. Ich dachte, ich würde dir dadurch meine Liebe beweisen. Es war das Dümmste, das ich je getan habe. Ich hätte mit dir reden, dich nach deinen Gründen fragen und es wieder in Ordnung bringen sollen. Ich habe drei Jahre gebraucht, bis mir das klar wurde. Aber dann bin ich sofort zurückgekommen.“
    Darauf konnte ich nichts mehr erwidern. Ja, ich wünschte, er hätte mich nie verlassen. Aber ich konnte ihn verstehen. Ich hatte ihn schon vor Jahren verstanden, als ich noch dachte, meine Untreue wäre die Ursache für sein Verschwinden gewesen. Aber er hatte es getan, weil er dachte, dass ich es so wollte. Jetzt war er endlich zurückgekommen, wie ich es immer erhofft und erwartet hatte.
    „Wir können nur froh sein, dass dieser Albtraum endlich vorüber ist und wir weiterleben können. Du bist wieder hier und alles ist gut.“
    Er hatte die Zähne zusammengebissen und wirkte angespannt.
    „Einfach so? Ich komme zurück und die letzten drei Jahre sind nie passiert? Wir sind wieder zusammen, als wäre nichts geschehen und alles war nur ein Albtraum? Wie soll das gehen, Noah? Ist es wirklich so einfach?“
    „Einfach? Willst du sagen, dass es für dich einfach war? Ich hatte jeden Tag das Gefühl, als müsste ich aus der Haut fahren. Ich musste mich regelrecht zwingen, etwas zu essen und zu trinken oder abends einzuschlafen. Es hat viel Kraft gekostet, gesund zu bleiben bis du wieder zurückgekommen bist.“
    „Nein, mein Herz. Die Trennung war das reine Elend. Aber wir beide, dass wir wieder zusammen sind, das war einfach und wie selbstverständlich. seit ich das erste Mal das Krankenhaus betreten habe.“
    „Natürlich war es das. Wir sind wieder zusammen, Clark. Es kann nur einfach und selbstverständlich sein. Wenn etwas so natürlich und richtig ist, kann es nicht schwerfallen. Und es ist uns nie schwergefallen, oder? Du und ich, das war immer die selbstverständlichste Sache der Welt. Getrennt zu sein, das war falsch und unnatürlich. Lass es uns nie wieder tun, ja?“
    Clark entspannte sich schließlich

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