Home - Wieder zu Hause
das Lächeln, das manchmal auf seinen Lippen lag. Na gut, wenn er wach war, sah er ziemlich genauso aus. Aber was soll ich sagen? Er war einfach atemberaubend.
Er musste sehr müde sein, denn selbst als es das zweite Mal klopfte, gab er keinen Mucks von sich. Ich rutschte aus dem Bett, zog eine Hose an und verließ das Schlafzimmer. Leise schloss ich hinter mir die Tür und ging eilig durch den Flur und das Wohnzimmer zur Haustür. Ich wollte nicht, dass das Klopfen lauter wurde und Clark weckte. Dass er selbst das zweite Klopfen nicht gehört hatte, zeigte mir, wie sehr ihn unser Liebesspiel befriedigt und erschöpft hatte. Ich war recht stolz auf mich und wenn ich nicht damit beschäftig gewesen wäre, mir ein Hemd über den Kopf zu ziehen, hätte ich mir auf die Schulter geklopft.
Als ich die Tür öffnete und unseren Besucher gerade um Ruhe bitten wollte, sah ich in das besorgte Gesicht meines Bruders. Mist! Ich hatte vergessen, ihn anzurufen, als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
„Hallo. Komm rein.“
„Gott sein Dank, dass du hier bist. Ich hatte Angst um dich.“
Ich ging in die Küche und winkte ihm, mir zu folgen. Die Küche war am weitesten vom Schlafzimmer entfernt und wir konnten uns unterhalten, ohne Clark zu stören. Außerdem war es immer von Vorteil, wenn man bei Gesprächen mit meiner Familie einen Schluck Alkohol griffbereit hatte.
„Tut mir leid, Mann. Ich bin so schnell wie möglich an die Tür gekommen, aber ich bin noch nicht wieder ganz fit.“
Ich deutete auf meine Beine. Es ging mir wirklich schon wieder recht gut, auch wenn ich in nächster Zukunft wahrscheinlich noch keinen Marathon laufen konnte. Aber ich war auf dem besten Weg.
Als Ben hinter mir die Küche betrat, griff er nach mir und umarmte mich, bis mir fast die Luft wegblieb.
„Das habe ich nicht gemeint, Noah. Seit du mich rausgeschmissen hast, habe ich fast jeden Tag im Krankenhaus angerufen. Aber sie wollten mir nichts sagen. Ich habe darauf gewartet, dass du dein Gedächtnis wiederfindest und mich anrufst. Heute bin ich dann hingefahren, um mich in dein Zimmer zu schleichen. Aber ich konnte dich nicht finden und sie haben mir nur gesagt, dass du nicht mehr bei ihnen bist.“
Er schob mich von sich, griff mich an den Schultern und sah mich wütend an.
„Ich habe gedacht, du wärst gestorben, du Idiot. Das kannst du mit mir nicht machen. Ich bin dein Bruder und ich liebe dich. Du kannst mich nicht einfach aus deinem Leben ausschließen und ignorieren.“
Ich stieß ihn von mir, ging zum Kühlschrank und holte uns zwei Flaschen Bier.
„Beruhige dich, Suzie Q. Es geht mir gut. Kein Grund, dramatisch zu werden. Ich dachte, ich wäre die Tunte in unserer Familie.“
Ich gab ihm sein Bier und setzte mich an den Tisch. Ben verdrehte die Augen.
„Du bist keine Tunte, Noah.“
„Jetzt werde nicht politisch korrekt, großer Bruder. Ich kann mich genau erinnern, was du in den letzten Jahren alles über mich gesagt hast. Wahrscheinlich tust du es immer noch und nimmst dich nur zusammen, wenn du dem rosa Schaf der Familie gegenüberstehst.“
Ben musste lachen.
„Oh, Noah. Lass das sein, du bist nicht schwul.“
Er saß entspannt auf seinem Stuhl und hielt die Bierflasche in der Hand. Ich hielt seine Bemerkung für einen Scherz. Lachend drehte ich einen Stuhl um und setzte mich rittlings darauf.
„Na ja, wenn du meinst. Aber ich wüsste nicht, wie ich die Mund-Schwanz-Arsch-Aktivitäten sonst nennen sollte, die in diesem Haus vor sich gehen.“
Zugegeben, das war ziemlich krass formuliert. Aber ich war noch nicht ganz wach und hatte gerade mein erstes Bier seit langer Zeit getrunken. Und ehrlich gesagt hatte ich auch noch nie ein Blatt vor den Mund genommen.
Ben sah mich nervös an, dann verzog er das Gesicht.
„Fast hätte ich dir geglaubt, Noah.“
„Nun, jeder muss an etwas glauben. Und ich glaube jetzt an ein neues Bier.“
Ich ging zum Kühlschrank.
„Willst du auch noch eins?“
„Nein, schon gut. Ich habe noch. Aber ehrlich, es wird Zeit, dass du dir eine Freundin suchst, Noah. Blaire hat eine Bekannte, die auf einer Skala bis zehn mindestens auf neun Punkte kommt. Soll ich euch bekannt machen?“
Als ich meinen Bruder ansah, wurde mir klar, dass er es ernst meinte.
„Mein Gott, Ben! Auf einer Skala bis zehn bist du ein absolutes Arschloch.“
Ben sah mich verwirrt an.
„Wieso? Was habe ich denn gesagt?“
Es gibt Leute, denen sollte man zur Kontrolle dauerhaft ein
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