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Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Titel: Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Karer
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Wachtposten schickte er ebenfalls weg und bat James, das Arbeitszimmer aufzuräumen.
    Nach dem Aufwachen ging er am neuen Morgen als Erstes in das Arbeitszimmer. Weder Wachtposten noch Informatiker waren da, Brian war zufrieden. Er schaute sich genauer im ordentlich aufgeräumten Raum um und schmunzelte, als er in einer Ecke einen altmodischen Laserdrucker sah, inklusive Papiervorrat. Direkt daneben stand das neueste Modell eines 3D-Druckers für Kunststoff- und Metallobjekte.
    Er fuhr mit der Hand behutsam über die Bedienfelder auf dem Arbeitstisch und an der Wand. Sie waren zwar aktiv, doch die Projektionsflächen zeigten immer noch die Doppelhelix.
    Er hielt nach dem Identifikationssystem Ausschau und fand lediglich mehrere Kopfhauben. Sie sahen aus wie die Geräte, unter denen seine Mutter vor Jahrzehnten beim Friseur gesessen hatte, solche Frisierhauben gab es längst nicht mehr. Er reimte sich zusammen, dass diese Hauben in Tobias’ Arbeitszimmer die neuesten und modernsten Modelle von Head Mounted Displays sein mussten, einer Ausgabe- und Steuereinheit für Computersysteme, die auf Augenbewegungen und Hirnströme reagierte. Diese Modelle wichen stark von denen ab, die aktuell bekannt waren. Vermutlich überprüften sie auch direkt die Identität des Benutzers. Head Mounted Displays wurden eigentlich mit dem myCom des Benutzers gesteuert. Bei Tobias hatte er allerdings kein myCom gesehen.
    Kurz vor sieben Uhr ging er aus dem Arbeitszimmer im Anbau zurück ins Wohnhaus. Dort war es noch ruhig, doch die Tür im Wohnzimmer, die in den Garten führte, stand offen. Neugierig trat er hinaus. Der gepflegte Garten bestand aus zwei Terrassen, auf der unteren lag eine Gestalt in einem Liegestuhl, in eine dicke Decke gehüllt. Es war Mary. Er schnappte sich einen Klappstuhl, der vor dem Haus stand, und setzte sich zu ihr.
    „Mary, guten Morgen. Bist du schon lange hier?“
    „Ja, es war eine unruhige Nacht, ich habe es irgendwann aufgegeben schlafen zu wollen. Computerkrebs! Mein Gott, mein Kopf kam einfach nicht zur Ruhe. Mir ist heute Nacht so richtig klar geworden, was es heißt, wenn auf der ganzen Welt kein Computer mehr läuft. Keine Nachrichten, keine E-Mails, keine Anrufe, die Welt scheint sich viel, viel langsamer zu drehen.“ Er zuckte mit den Schultern und blickte auf ihren rechten Unterarm, der auf der Decke lag. Mary war eine von zwei Personen, von denen er wusste, dass sie das myCom rechts trugen. Sie trug es nicht.
    „Und, weißt du was? Es stört mich nicht.“ Sie holte tief Luft. „Diese frische Meeresluft ist herrlich. Schade, dass man von hier aus nicht den Sonnenaufgang sieht. Dafür gibt’s sicherlich wunderschöne Sonnenuntergänge. Eine kleine Idylle, die sich unser junger Freund da geleistet hat.“
    „Ja, und draußen brennt die Welt. Ich habe mir sein technisches Equipment angesehen. Alles neu, alles vom Feinsten und alle Systeme laufen. Ich habe die Informatiker und die Wache gestern Nacht weggeschickt.“
    „Das weiß ich, Brian. Hatten wir nicht gesagt, kein eigenmächtiges Handeln? Der Wachtposten hat sich gestern Nacht noch deine Befehle von mir bestätigen lassen. Ich habe auch mit einem der Informatiker gesprochen. Sie hatten nichts dagegen, dass wir sie wegschicken. Sie haben in der ganzen Zeit nichts gefunden. Und du, hast du etwas entdeckt?“
    „Nicht viel. Aber er hat dort hinten“, er wies in Richtung des Anbaus, „technologisch das Modernste, was ich kenne, und riesige Datenspeicher.“
    „Was schließt du daraus?“
    „Ich nehme an, er hat dort Backups angelegt. Sicherlich hat er alles versiegelt, da kommt keiner ran. Ohne Computerunterstützung sowieso nicht.“
    „Der Premierminister erwartet heute Morgen unseren ersten Bericht.“ Mary schloss die Augen. Sie sah plötzlich wirklich alt aus, man sah ihr ihre fast achtzig Jahre an.
    „Wie bekommen wir den Bericht zum Premierminister?“
    „Sie haben hier gleich am ersten Tag eine Funkverbindung eingerichtet.“
    Brian beobachtete einen Soldaten, der vor dem Haus patrouillierte. „Ich hab mich gestern schon gewundert, dass so viel Militär hier ist. Einer hat mir gestern Abend erzählt, dass sie seit einer Woche in der Gegend im Manöver sind. Eine ganze Brigade, also über 3.000 Mann. Dazu noch bestens ausgerüstet und versorgt.“
    Sie schwiegen einen Moment. Eine Amsel suchte wenige Meter vor ihnen den Rasen nach Würmern ab. „Mary, was ist dein Eindruck von Tobias? Er hat gestern Abend mehr geredet als

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