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Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Titel: Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Karer
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Steuerungssystemen für ferngesteuerte Drohnen und Panzer. Tobias’ HMD war eine neue Dimension, indem es Informationen aus dem Gehirn mit Daten aus externen Datenbanken zusammenfügte. Faszinierend, aber er hatte einen Auftrag und keine Zeit für technische Spielchen.
    „Tobias, ich habe eine Reihe von Fragen …“, begann er.
    „Lass mich erst noch ein paar Dinge sagen“, unterbrach ihn Tobias. „Der Zugang zu meinem und zu allen anderen funktionierenden Computersystemen erfolgt über das HMD. Die Zugriffsberechtigung ist über das individuelle und einmalige Profil der Gehirnströme des Benutzers gesteuert. Ich habe dein Profil gespeichert und dir die höchste Berechtigungsstufe zugeordnet, allerdings noch nicht aktiviert.
    Sobald es aktiviert ist, bist du der Herr des Systems, du kannst dann auch anderen den Zugriff erlauben. Allerdings habe ich noch eine kleine Sicherheitsfunktion eingebaut.“ Tobias verstummte und blickte aus dem Fenster, er wirkte abwesend. Einige Sekunden später wandte er sich mit einem Lächeln wieder Brian zu.
    „Du hast das System gerade kennengelernt und hast eine erste Ahnung davon, was es leistet. Es kann noch viel, viel mehr. Für die meisten Fragen wirst du die Antwort mithilfe des HMDs finden. Alle wichtigen Ereignisse sind dokumentiert. Du kannst meine Spuren in der Vergangenheit verfolgen. Solange ich Kontakt habe, wird das System auch meine direkten persönlichen Erinnerungen liefern.“
    Brian schluckte. „Du meinst, ich kann mich mit dem Ding auf eine Art Zeitreise machen?“
    „Ah, ein interessanter Gedanke. In der Tat, so könnte man es nennen.“
    „Du weißt, wir sind zu zweit und Mary ist der Boss.“
    „In den kleinen Raum gegenüber hat James zwei Sessel gestellt. Dort stehen euch zwei HMDs für eure Reise in die Vergangenheit zur Verfügung.“ Tobias keuchte, sein Atem kam einige Minuten lang nur stoßweise. Brian fröstelte es.
    „Geht es dir gut, Tobias?“, fragte er.
    „Brian, mir ging es nie besser, und bald wird es mir noch viel, viel besser gehen.“

Reise in die Vergangenheit
    Als Brian am späten Nachmittag zurück ins Wohnzimmer kam, war Mary in der Videokonferenz, sie gab ihm mit einem Handzeichen zu verstehen, außerhalb des Aufnahmebereiches zu warten. Er näherte sich so weit, dass er einen Blick auf den Bildschirm werfen konnte, er sah Victoria Filler, eine Mitarbeiterin des Premierministers. Mary verabschiedete sich und wandte sich ihm zu.
    „Der chinesische Staatspräsident ist auf dem Weg nach Großbritannien. Tobias hat es also tatsächlich geschafft: Der mächtigste Mann der Welt tanzt nach seiner Pfeife.“
    „Ehrlich gesagt, ich habe nichts anderes erwartet, Mary. Tobias hat das alles geplant, es ist keine wirkliche Überraschung. Weißt du, wann er ankommt?“
    „Nein. Die Chinesische Botschaft hat vor knapp zwei Stunden gemeldet, dass der Präsident unterwegs ist. Allerdings ist die Maschine noch nicht gestartet.“
    Brian schaute auf die Uhr: „London – Peking, die Flugzeit liegt bei elf bis zwölf Stunden. Es ist jetzt kurz vor 15 Uhr, wenn er gerade losfliegt, ist er frühestens morgen um 3 Uhr in London. Mit dem Auto hierher sind es nochmals zwei Stunden. Das heißt, wir können morgen ab 6 Uhr mit dem hohen Besuch rechnen.“
    „Premierminister Fanderth wird sicherlich auch kommen.“
    „Ja, ganz großes Theater.“
    „Wir müssen es Tobias sagen.“
    Brian nickte. „Natürlich müssen wir das. Aus reiner Höflichkeit. Natürlich weiß Tobias schon Bescheid, oder meinst du, er hört die Videokonferenzen nicht mit?“
    Mary fuhr sich mit der Hand durch ihr graues Haar. „Und wir sind noch kein Stück weiter“, sagte sie, doch Brian lächelte. „Du hast etwas Neues?“

James erwartete Mary und Brian am Eingang des Anbaus und führte sie direkt in den kleinen fensterlosen Raum, in dem die zwei Sessel standen. Auf beiden Sesseln lag ein HMD.
    „Herr Feist arbeitet und möchte jetzt nicht gestört werden. Er steht Ihnen aber über das HMD zur Verfügung.“ Mit diesen Worten verließ James den Raum und schloss die Tür.
    „Also, mach dich auf etwas gefasst, Mary“, sagte Brian, „es ist wirklich umwerfend.“ Mary lächelte etwas unsicher.
    Kaum hatten sie das HMD aktiviert, waren Mary und Brian in Tobias’ Garten.
    Mary brauchte eine Weile, um sich zurechtzufinden und die Situation zu verdauen. Sie war überwältigt. Aber nicht allzu lange.
    „Faszinierend! Tobias, hörst du mich.“
    „Ja, ich bin

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