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Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Titel: Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Karer
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beeil dich. Ich starte im Januar 2034 mit Confidence’ Präsentation zu Quo Vadis .“

Brian setzte sich das HMD auf, doch in seinem Blickfeld veränderte sich gar nichts. Mary saß in ihrem Sessel und schaute ihn gespannt an. Als er etwas sagen wollte, erschien zwischen ihnen ein Schemen, es wirkte, als sei er aus Wasserdampf und kämpfe darum, eine menschliche Gestalt anzunehmen.
    „Interessant, wie euer Gehirn versucht, mich in ein bildhaftes Wesen zu verwandeln“, tönte es aus dem Schemen. „Irgendwie menschlich und doch nebulös. Ich bin Confidence. Ich soll mich mit euch in Verbindung setzen.“
    „Confidence, wir wissen schon, dass du kein herkömmlicher Computer bist. Wie würdest du dich definieren?“, fragte Mary.
    Der Schemen nahm weiter menschliche Konturen an, Rumpf, Gliedmaßen und Kopf verdichteten sich. Er ähnelte nun einer geschlechtslosen menschlichen Skulptur, die Gesichtszüge blieben seltsam rudimentär und starr. Als hätte ein Bildhauer dem Kopf den ersten Schliff verpasst und dann seine Arbeit unterbrochen.
    „Ich bin ein Computer mit einer ausgeprägten und weit entwickelten Intelligenz. Sie würden diese Intelligenz als künstlich bezeichnen, da sie nicht von einem organischen Gehirn erzeugt wird. Ich bin eine selbstständig denkende und innerhalb meiner Grenzen eigenständig agierende Einheit. Über einen emotionalen Kern vergleichbar der menschlichen Seele verfüge ich noch nicht. Wir werden uns nun meinem Auftrag zuwenden, denn unsere Zeit ist beschränkt.“
    „Deine Stimme kommt mir bekannt vor“, sagte Mary.
    „Es ist die Stimme des Schauspielers Lukas Calm, soll ich eine andere verwenden?“
    „Nein, ist okay, es hat mich nur ein wenig irritiert, dass sie mir bekannt vorkam“, antwortete Mary.
    „Confidence, wie geht es Tobias und können wir mit ihm sprechen?“ Confidence wandte sich leicht in Brians Richtung.
    „Tobias ruht, ich habe Kontakt zu ihm und überwache seine Körperfunktionen. Sein körperlicher Zustand ist äußerst unbefriedigend. Er hat mich beauftragt, Ihnen die wichtigsten Informationen für den Zeitraum vom 1. Januar 2034 bis heute zu geben. Die Zeit reicht nicht mehr aus, um Sie das Geschehen direkt erleben zu lassen.“
    Brian nickte, Confidence interpretierte das richtig als Zustimmung. Das HMD blendete die Umgebung aus, sodass Brian nur noch Mary und Confidence wahrnahm.

„Ende 2033 hatten wir das Projekt Chimäre und Fengs Absichten aufgedeckt, danach beauftragte Tobias mich, die Analyse Quo vadis zu wiederholen. Allerdings mit einer anderen Ausgangssituation: Tobias hatte sich bereits entschieden einzugreifen.“
    „Kannst du uns erklären, wieso er sich dafür entschieden hat?“, fragte Mary.
    „Tobias war schon bei der ersten Quo-vadis-Analyse nicht zufrieden mit meiner Empfehlung, nicht in die Entwicklung der Menschheit einzugreifen. Er hatte vor allem Bedenken bei den Entwicklungen in der molekularen Genetik. Er sah ihren Nutzen, aber auch die Gefahr eines Missbrauchs. Er hat zunächst dieses bestehende Gleichgewicht akzeptiert. Als er vom Projekt Chimäre erfuhr, war das für ihn ein Missbrauch, den er nicht tolerieren konnte.
    Im Januar 2034 habe ich für Tobias neue Szenarien für die Weiterentwicklung der Menschheit berechnet. Ende 2033 gab es fast 700.000 Chimären. Eine der ersten Fragen war: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Chimären nicht lebensfähig sind und sich nicht fortpflanzen können? Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass die neuen Chimären wie Jeremy Longpath und die anderen genmanipulierten Menschen der ersten Serie enden würden.“
    „Was allerdings nicht zutraf, sonst säßen wir ja heute nicht hier“, ergänzte Brian.
    „Mit den anderen genmanipulierten Menschen meinst du die Kieselsteine?“, fragte Mary nach.
    „Tobias vermeidet die Verwendung dieser Bezeichnungen, Kieselsteine und Diamanten. Wir sprechen von Chimären oder im Falle der sogenannten Diamanten auch vom Homo ambrosius.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lebenserwartung der Chimären weit überdurchschnittlich ist, liegt bei achtundneunzig Prozent. Mit einundachtzig Prozent Wahrscheinlichkeit haben sie eine Lebenserwartung von mehreren Hundert Jahren. Konkretere Werte waren nicht zu ermitteln.
    Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Fortpflanzung ist für die Kombination Chimäre – normaler Mensch unbekannt. Für die Kombination Chimäre – Chimäre liegt sie bei siebenundneunzig Prozent. Das Gen, das die

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