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Homo ambrosius (Die Organhändler) (German Edition)

Homo ambrosius (Die Organhändler) (German Edition)

Titel: Homo ambrosius (Die Organhändler) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Karer
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so?“
    „Ein Nachbar hat vor zwei Monaten sein Haus für 280.000 Euro verkauft. Aber die Häuser sind über fünfzig Jahre alt und du musst ganz schön was reinstecken. Ich hab für die Renovierung eine Hypothek über 50.000 Euro aufgenommen.“
    „Hm, das ist happig. Lebt eigentlich deine ganze Familie in Köln?“
    Sie schaute seitlich aus dem Fenster. Jakob hatte den Eindruck, dass sie nicht darüber reden wollte.
    „Ein Onkel und eine Cousine leben in Hamburg, ich hab sie schon lange nicht mehr gesehen. Unsere Familie hat ziemlich unter dem Krieg gelitten. Mein Vater und mein Onkel waren die Einzigen in ihrer Familie, die überlebt haben. Meine Mutter war ein Flüchtlingskind, sie hat ihre Eltern auf der Flucht verloren. Die beiden hatten ein schweres Leben.“ Sie schwiegen einen Moment. „Also, wie ist der Plan für heute?“, fragte Lisa dann.
    „Am Vormittag zur Universitätsklinik, wo die Aufnahmen gemacht wurden. Dann klappern wir Albigs Hotelliste ab. Ich habe heute Nacht die Reihenfolge so festgelegt, dass wir die kürzeste Route fahren“, sagte er.
    „Heute Nacht? Du hast also tatsächlich schlecht geschlafen.“
    „Ich hab die Route auch schon ins Navi einprogrammiert“, ergänzte er.
    „Wie lange werden wir brauchen?“
    „Die Hotels schaffen wir heute nicht alle, wir müssen morgen wahrscheinlich noch mal fahren. Wenn wir Glück haben, finden wir eine gute Spur.“ Ein Auto nahm ihm die Vorfahrt, er bremste und hupte, fuhr wieder an. Lisa ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, sie fragte weiter.
    „Du denkst vor allem an den Arzt?“
    „Genau, das ist der beste Ansatz. Vermutlich ist er Südafrikaner, und Arzt. Wenn wir Glück haben, finden wir ihn über seine Nationalität. Außerdem haben wir sein Bild und wir wissen in etwa die Tage, an denen er da war.“
    „Das Foto hat nicht die beste Qualität, aber besser als gar nichts. Südafrika …“ Lisa dachte einen Moment nach. „Das könnte genauso bedeuten, dass er aus Namibia, Botswana oder Simbabwe kommt.“
    „Du hast recht, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Also verlassen wir uns auf unser Glück und darauf, dass er unvorsichtig genug war, eine deutliche Spur zu hinterlassen.“
    „Und Jakob, die Hotels müssen doch Meldescheine ausfüllen, werden die nicht zentral gesammelt?“
    „Sie werden in den teuren Hotels elektronisch erfasst, es gibt aber leider keine zentrale Sammelstelle. Damit fangen wir auf alle Fälle an.“
    „Müssen sie bei Ausländern nicht den Pass kopieren? Ich hab doch mal was in diese Richtung gehört?“
    „Nein, müssen sie nicht. Die Hotels sammeln diese Informationen ja nicht für die Polizei, sondern um ihre eigenen Ansprüche abzusichern. Na, das können wir ja jetzt wirklich gebrauchen“, stöhnte er nach einem Blick aufs Navi, das einen Stau anzeigte. „Ich schau mal nach den Stauinformationen“, bot Lisa an, und damit hatten sie ein neues Thema.

Nach sechs Stunden Schlaf wachte Tobias auf. Er döste noch ein wenig, dabei schob sich ein Algorithmus vor sein inneres Auge. Auslöser war das clevere Schutzprogramm, das er am vorigen Abend ausgeschaltet hatte.
    Er holte sein neustes Notebook ins Bett. Seine Finger flogen über die Tastatur und nach einigen Minuten war er mit dem Ergebnis zufrieden. Er speicherte die Datei in seinem Ideenverzeichnis unter dem Stichwort „Time-Stargate“. Er war sich nicht ganz sicher, aber er glaubte, gerade die ersten Ansätze einer genialen Idee dokumentiert zu haben.
    Sein Blick fiel auf seinen Schreibtisch, was er sah, gefiel ihm nicht. Unordnung! Beim Anblick seines Telefons fiel ihm siedeheiß ein, dass er Lisa anrufen und sich krankmelden sollte.
    Er rief zuerst im Büro an. Als niemand abnahm, erinnerte er sich, dass Jakob und Lisa heute im Raum Frankfurt unterwegs waren. Handy also.
    Er rechnete schon damit, dass die Mailbox anspringen würde, als der Anruf doch noch abgenommen wurde. Er hörte das Signalhorn eines Polizei- oder Krankenwagens, sonst nichts.
    „Lisa?“, rief er lauter als beabsichtigt in den Hörer.
    „Moment, Tobias“, konnte er gerade so verstehen.
    Es wurde schlagartig ruhiger. „So, jetzt. Hallo Tobias, ich stand gerade auf der Notfallrampe der Universitätsklinik, was gibt’s?“
    „Alles in Ordnung bei euch?“, fragte er.
    „Ja, keine Sorge, wir ermitteln hier.“
    „Entschuldige, dass ich nicht früher angerufen habe, ich bin gerade erst aufgewacht. Ich fühl mich heute nicht besonders“, sagte er.
    „Oh,

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