Homogen
schien überrascht zu sein und überlegte einen Augenblick.
„Ich würde die Blausäure entweder meinem Opfer inhalieren oder einnehmen lassen!“, antwortete der Professor unemotional.
„Ja, aber wie genau würden Sie das anstellen?“, bohrte Richardson weiter und stellte sich dumm.
„Ich soll Ihnen wohl Ihre Arbeit abnehmen was?“, entgegnete der Professor und lächelte kurz auf. Der FBI-Ermittler nickte und lächelte ebenfalls. Er zuckte gespielt kindlich mit seinen Schultern und sah verlegen auf den Boden, wie ein ertappter Schuljunge.
„Lassen Sie mich mal überlegen!“, sprach Moltow daraufhin und kratzte sich kurz über seine Hinterkopfglatze.
„Naja. Am einfachsten wäre wohl, wenn man das Gift in Lebensmittel geben würde und das Opfer dann davon konsumiert!“
Richardson nickte geistreich. „Wie recht Sie haben. Das wäre sicherlich am Einfachsten!“
Der FBI-Agent kam näher und flüsterte Moltow zu: „Darf ich mir Ihre Assistenten kurz ausleihen?“ Der Professor schien etwas erschrocken von dieser Geste und trat einen Schritt zurück. Offensichtlich war er solche Nähe nicht gewohnt. Richardson bemerkte den markanten Duft seines Aftershaves, als er ihm so nahe kam. Es war eine Mischung aus Tabak und Kaugummi, dachte er sich und rümpfte seine Nase.
„Bitte. Tun Sie sich keinen Zwang an!“, sagte Moltow schließlich und ging dem Inspektor aus dem Weg, so dass er beide Assistenten im Blick hatte.
„Entschuldigen Sie - hätten Sie beide einen kurzen Moment Zeit für mich?“, fragte er in die Runde. Die jungen Wissenschaftler blickten erstaunt von ihrem Mikroskop auf und sahen ihn mit fragenden Augen an.
„Kommen Sie. Zuerst möchte ich Sie befragen!“, und wies auf den euphorischen Entdecker. Dieser kam zögerlich auf den FBI-Agenten zu und schaute ungläubig zu Professor Moltow. Dieser nickte ihn bestärkend zu und ging dann an einen Tisch am linken Rand des Raumes. Er setzte sich hin und tippte hastig etwas auf die Computertastatur.
„Setzen Sie sich“, sagte Richardson und wies auf den Stuhl neben sich. Er selbst blieb stehen und beobachtete den jungen Mann. Er schien gerade Mitte zwanzig zu sein und wirkte nervös.
„Sie haben uns doch bereits vernommen Inspektor!“, sprach dieser aus und schaute ängstlich hoch zu seinem Befrager.
„Ich wollte Ihnen auch nur eine Frage stellen. Sie, als junger pfiffiger Wissenschaftler könnten mir enorm weiterhelfen.“
Der Assistent sah ihn skeptisch an, aber ergab sich dann und entspannte sich.
„Wenn Sie jemanden mit Blausäure vergiften wollten, wie würden Sie das anstellen?“, fragte Richardson und blickte seinem Gegenüber direkt in die Augen. Dieser erschrak sofort und sein Gesicht wurde rot. „Wie meinen Sie das? Stehe ich etwa unter Verdacht?“, fragte er sogleich. „Naja. Eigentlich schon. Bis wir den Mörder nicht gefunden haben, stehen alle unter Verdacht!“, antwortete Richardson.
Der junge Assistent schluckte kräftig und wurde zunehmend unruhig. „Ich habe keine Erfahrung mit Blausäure. Ich müsste mich erst belesen zu diesem Thema“, sagte er mit zittriger Stimme und machte eine kurze Pause, als würde er sich eine Antwort vom FBI-Agenten erhoffen. Dieser schwieg allerdings und starrte ihn neugierig an.
„Wichtig wäre die Frage, ob das Gift wasserlöslich oder fettlöslich ist, damit man es mit irgendeiner anderen Substanz vermischen kann.“
„Eine andere Substanz?“, fragte Richardson hellhörig.
„Naja. Ich vermute, man muss das Gift einnehmen um daran zu sterben. So kenne ich es jedenfalls aus alten Kriminalfilmen!“, antwortete der Assistent.
Richardson begutachtete eine Weile den jungen Mann. Dieser rieb sich aufgeregt seine schweißigen Hände und klopfte nervös mit seinen Schuhen auf den Boden. Richardson fand die offensichtliche Aufregung des jungen Wissenschaftlers höchst verdächtig. „Sie schauen Kriminalfilme?“, fragte er schließlich.
„Früher, als Kind!“, sagte dieser naiv.
„Danke. Das war`s erst einmal“, sagte der FBI-Ermittler und entließ das nervliche Frack in seine Freiheit. Ihn werde ich mir noch genauer unter die Lupe nehmen, dachte sich Richardson und nickte dem anderen Assistenten zu. Dieser kam auch prompt angelaufen und nahm brav auf dem gleichen Stuhl wie sein Vorgänger Platz.
„Wenn Sie jemanden mit Blausäure vergiften wollten, wie würden Sie das anstellen?“, fragte Richardson und blickte
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