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Homogen

Homogen

Titel: Homogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Nelka
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des Verbrechens und träufelte ein paar Blutsspritzer des Opfers darauf. Die Blutflüssigkeit verteilte sich langsam in den winzig kleinen Rillen und hinterließ schließlich einen sichtbaren Abdruck. Hätte der Täter sich nicht schließlich selbst gestellt, wäre die Sache wohl niemals aufgeflogen.

     
     

    Christian hatte wieder zu arbeiten begonnen und war so kreativ wie nie zuvor. Er fertigte Rohentwürfe für eine gesamte neue Kollektion innerhalb eines Tages an. Für ihn waren seine Hobbyermittlungen nun abgeschlossen. Der Anwalt würde den Prozess gewinnen und Stanley der Mörder war schließlich in Haft.

     
     

    Es war Dienstagabend und der junge Modedesigner wollte sich noch mit Gordon zum Dinner treffen. Seit seiner Entlassung trafen sich beide jeden Tag und vertieften ihre Beziehung. Als Christian aus dem Büro schlenderte und den großen modernen Bürokomplex verließ, lenkte der junge Zeitungsverkäufer seine Aufmerksamkeit auf sich.

     

    „Verdächtiger wieder frei gelassen. Mörder von Genetikprofessor immer noch auf freiem Fuß!“, rief er laut den Passanten entgegen. Christian dachte zuerst, er könne seinen Ohren nicht trauen und hielt für einen Moment inne. Doch der Junge wiederholte die Schlagzeile mehrere Male. Schnellen Schrittes ging der smarte Modedesigner auf den Zeitungsjungen zu und kaufte sich eine Abendausgabe. Seine Augen flogen nur so über die Worte. Christian blickte entsetzt auf. „Stanley wurde frei gelassen!“

     
     

    Hektisch suchte Christian seine Taschen nach dem Handy ab. Schließlich wurde er in seiner Jackentasche fündig und wählte aufgeregt die Nummer von Richardson.

    „Hallo? Inspektor? Ich bin es: Christian Tanner. Ist es wahr, was ich gerade in der Zeitung lese?“

     
     

    „Wenn Sie Ihren Freund Stanley meinen, dann ja. Wir mussten ihn wieder gehen lassen!“, sagte der FBI-Agent in einem weitaus gelasseneren Tonfall.

     
     

    „Aber wieso denn?“, fragte Christian aufgebracht und lief dabei auf und ab.

     
     

    „Er wurde von einem angeblichen Bekannten entlastet, mit dem er zum Tatzeitraum zusammen war. Meyer war die Sache wohl sehr peinlich. Deshalb rückte er so spät damit raus“, antwortete Richardson mit einem Lächeln in der Stimme.

     
     

    „Aber dieser Bekannte kann doch gelogen haben!“, entgegnete Christian aufgebracht.

     
     

    „Das Foto, welches er an diesem Abend geschossen hat, kann es allerdings nicht. Es zeigt Meyer mit seinem schwulen Kumpanen in einer, na sagen wir mal, ziemlich kompromittierenden Stellung!“ Richardson konnte sich bei seinen letzten Worten den hämischen Unterton nicht verkneifen.

     
     

    „Ach, solche Fotos kann man doch fälschen und das Datum des PCs ändern!“, sagte der junge Modedesigner hartnäckig.

     
     

    „Glauben Sie mir, solch ein Foto würde man nicht einfach mit Photoshop zusammenbasteln. Es ist viel zu peinlich, um herumgezeigt zu werden. Dieser Stanley mag vielleicht verrückt sein, aber er hat den Professor nicht getötet!“, antwortete Richardson mit Nachdruck.

     
     

    „Und nun?“, fragte Christian nach einer Weile und griff sich dabei besorgt an sein Kinn. Innerlich brodelten die verschiedensten Fragen und Ängste in ihm. Würde man Gordon jetzt wieder verhaften? Würde er jetzt wieder als Tatverdächtiger gelten?

     
     

    „Wie und nun? Na, wir suchen weiter. Ihr Freund Gordon ist auch noch unter Verdacht, vergessen Sie das nicht!“, sagte Richardson.

     
     

    „Gordon? Nein, der war es nicht. Sie sollten sich noch mal die Frau vorknöpfen. Ich meine Veronika Loos. Die schien mir sehr verdächtig!“, entgegnete Christian gleich energisch. Er hatte gleich ein schlechtes Gefühl gehabt, als er sie damals befragte. Ihr zorniger Blick, ihre Motivation, alles blieb noch sehr unklar.

     
     

    „Auf jeden Fall sind Sie aus der Sache erst mal raus. Haben wir uns verstanden Sherlock Holmes?“, fragte der FBI Inspektor mit Nachdruck. Christian entgegnete nur ein kleinlautes: „Hm!“, und legte dann auf. Er konnte einfach nicht glauben, dass sich dieser Laborassistent wieder auf freiem Fuß befand. Dennoch wollte er gehorchen und die weiteren Ermittlungen Richardson überlassen. Schließlich hatte er nun seine eigentliche Arbeit wieder aufgenommen und Gordon brauchte jetzt seine ganze Aufmerksamkeit. Der Prozess, die Ungewissheit alles machte ihm schon sehr zu schaffen.

     
     

    Am nächsten Morgen las Christian in der Zeitung, dass Professor Erdington

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