Homogen
es ihm gleich, um nicht aufzufallen. Dann nahm er seine Beine in die Hand und fuhr unter Strom zurück nach Hause. In dieser Nacht tat er kein Auge zu.
Als er am nächsten Morgen auf die Uhr sah, war es bereits 11 Uhr. Offenbar war er am frühen Morgen doch noch eingeschlafen und hatte nun Probleme wieder richtig wach zu werden. Taumelnd ging Christian in sein Bad und schüttete sich eine Menge kalten Wassers in das noch schlaftrunkene Gesicht. Anschließend folgte der Rest der täglichen Körperhygiene. Frisch gewaschen und fertig angezogen nahm er schließlich sein Handy auf. Niemand hatte ihn angerufen. Auch keine Kurznachricht war zu sehen. Typisch Richardson, dachte sich Christian und schüttelte verärgert mit seinem Kopf. Wahrscheinlich hatte er noch gar nichts unternommen!
Der junge Modedesigner wählte die Nummer des FBI-Agenten. Nach dreimal Klingeln nahm er schließlich ab: „Ja?“.
„Ich bin es. Christian Tanner. Haben Sie schon etwas unternommen?“, fragte Christian ungehalten.
„Wenn Sie Ihren Freund Stanley meinen, der sitzt seit acht Uhr in Untersuchungshaft! Wir haben die Beweismittel aus seiner Wohnung mitgenommen. Sie hatten Recht mit dem Zeitungsartikel“, antwortete die Stimme am anderen Ende leger.
„Das ist doch ein Beweis, oder?“, fragte der Hobbydetektiv.
„Das ist einer. Angeblich hat er den Artikel nur aufgehoben, weil er damals in Studienzeiten selbst einen Versuch der Blausäurenherstellung unternommen hatte. Er missglückte und nun solle der Artikel ihn für immer daran erinnern!“
„Das ist gut. Ja, wirklich! Eine tolle Ausrede“, schmunzelte Christian. „Und was ist nun mit Gordon? Werden Sie ihn frei lassen?“
Eine kurze Pause folgte. „Nun, er steht immer noch wegen des Anschlages unter Verdacht. Wir haben einen Fingerabdruck von ihm, schon vergessen?“, antwortete Richardson schließlich.
„Ja, aber sonst nichts. Können Sie ihn denn deshalb noch festhalten?“, fragte Christian naiv.
„Wenn keiner die Kaution zahlt – ja!“
„Kaution? – Wie hoch ist sie denn?“, fragte der junge Modedesigner.
„5000 Dollar!“, die Antwort.
Christian ging kurz nervös auf und ab. „Hm. Ich bezahle sie. Ich komme vorbei!“, und legte euphorisch auf. Er hatte versprochen Gordon zu helfen und jetzt würde er ihn aus dem Gefängnis holen. Er rief seinen Anwalt an und verabredete sich mit ihm auf dem Revier.
Dort erledigten sie alle Formalitäten und Gordon wurde schließlich aus seiner Untersuchungshaft geholt.
Als Christian endlich seinen aufsässigen Freund auf sich zu kommen sah, pochte sein Herz vor Freude bis zum Hals. Es kam ihm vor wie ein Schattenspiel der Gefühle. Gleichzeitig wusste er noch nicht, was er eigentlich von diesem geheimnisvollen Menschen halten sollte. Er wusste nur eines: Er fühlte sich magisch angezogen von diesem Kerl!
„Du hast es geschafft!“, waren Gordons erste Worte beim Wiedersehen und er nahm den nervösen Modedesigner in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Christian, wahrlich überwältigt von seinen Gefühlen, wurde leicht rot und erwiderte die Umarmung.
„Ja. Es war der Assistent! Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Qualen ich durchlitten habe, nur um dir zu helfen!“, sagte Christian und lächelte dann fröhlich vor sich hin.
„Komm. Ich werde dir alles bei einem schönen Milchkaffee erzählen!“, und beide verließen das Revier.
11. Kapitel
15. Juni 2009; 18:13 Uhr
Mittlerweile waren 4 Tage seit der Verhaftung des Laborassistenten vergangen und die Medien stürzten sich auf die Story wie hungrige Enten bei der Brotfütterung. Täglich wurde neues Material an die gierigen Reporter weiter gegeben, um damit die Zeitungen zu füllen und die Kassen der Mediengurus kräftig klingeln zu lassen.
Für Christian schien die Welt wieder in Ordnung zu sein. Der Prozess gegen Gordon sollte in drei Tagen beginnen und der Anwalt war frohen Mutes ihn zu gewinnen. Ein Fingerabdruck kann heutzutage schließlich gefälscht werden, sagte er ihm. Erst vor kurzem hatte ein verschmähter Liebhaber den Neuen seiner Freundin in einen Mord reinreiten wollen, indem er einen Fingerabdruck am Tatort hinterließ, den er vorher dem neuen Liebhaber abgenommen hatte. Er konservierte den Abdruck in Fett und goss ihn mit einer Wachs-Gummimischung aus. Anschließend drückte er diesen an den Ort
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