Honeymoon in Las Vegas
in einer hellgrauen Hose. Hinter ihr wurde die Tür geschlossen, und sie merkte, wie Bryce neben sie trat, sobald sein Vater aufstand.
So wird Bryce in dreißig Jahren aussehen, war ihr erster Gedanke. Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war verblüffend, obwohl Will Templar bereits weißes Haar hatte und wesentlich hagerer war, was vermutlich an seiner Krankheit lag. Er war jedoch genauso groß wie Bryce, hatte ebenfalls markante Züge und strahlte Autorität aus. Unwillkürlich stellte sie sich vor, dass die Begegnungen zwischen den beiden manchmal wie ein Kampf der Titanen anmuten mussten.
"Sunny, das ist mein Vater", sagte Bryce lässig. "Dad, das ist meine Frau."
In Gegenwart einer so imposanten Persönlichkeit besann Sunny sich auf ihre Erfahrung als Verkaufstalent und ergriff die Initiative. "Hallo", begrüßte sie Will Templar herzlich, während sie mit ausgestreckter Hand auf ihn zuging und ihm dabei in die Augen blickte, die zu ihrer Überraschung nicht grün, sondern silbergrau waren. "Ich habe mich schon darauf gefreut, Sie kennen zu lernen, Mr. Templar."
Will Templar nahm ihre Hand und hielt sie fest, offenbar amüsiert über ihre offene Art. "Beeindruckend. Ein sonniges Gemüt ..." Er zog eine Braue hoch und ließ den Blick zu Bryce schweifen. „ … und die Beine eines Revuegirls."
"Achte gar nicht darauf, Sunny", riet Bryce ihr trocken. "Mein Vater ist ganz besessen von Revuegirls."
Will Templar lachte und drückte ihre Hand. "Mein Sohn hat behauptet, Sie wären schön und klug. Und da Sie offensichtlich über beide Eigenschaften verfügen, wollte ich nur ergänzen, was mir auffällt. Freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sunny."
Das Gefühl, dass die beiden Männer sie herablassend behandelten, machte sie wütend. "Wollt ihr beide euch einen Spaß mit mir machen?" fragte sie herausfordernd . „Soll ich mich einfach hinsetzen und essen, während ihr eure Scherze macht?"
"Und frech ist sie auch." Will Templar lächelte jungenhaft und tätschelte ihr anerkennend die Hand. "Ich glaube, ich lasse mich lieber von Ihnen unterhalten."
„Wenn du nicht aufpasst, verspeist Sunny dich zum Mittag, Dad."
„Ihre Zähne sind mir schon aufgefallen, Junge", erwiderte der alte Mann gut gelaunt. "Erst betört sie einen mit ihrem Lächeln, und dann beißt sie zu."
"Also sieh dich vor", konterte Bryce. "Auch bei mir."
„Ich habe nichts gegen eine handfeste Auseinandersetzung", gestand Will Templar ihr und führte sie zum Tisch. "Vor allem wenn ich gewinne."
"Ich bin hier der Gewinner", verkündete Bryce und warf ihr einen verlangenden Blick zu.
"Das sehe ich", räumte sein Vater ein. "Aber wer hat dich dazu gebracht, dir eine Frau zu nehmen?"
Wieder erwachte ihr Kampfgeist. "Ich habe Bryce zum Ehemann genommen, Mr. Templar."
"Was?" Ihre Kühnheit schien ihn zu verblüffen.
Sunny lächelte. "Es beruhte auf Gegenseitigkeit. Ich hatte auch ein Wörtchen mitzureden, wissen Sie."
Bryce lachte.
Sein Vater neigte den Kopf. "Sie haben eine scharfe Zunge."
"Und einen scharfen Verstand", ergänzte Bryce. "Was möchtest du trinken, Dad?"
"Ich muss leider bei Saft bleiben."
"Sunny?"
"Ich nehme auch Saft. Danke, Bryce."
"Ich habe Rosita gebeten, uns Champagner zu bringen", bemerkte Will Templar.
"Toll", bemerkte Sunny freundlich, "aber lieber nicht auf leeren Magen."
Er zog einen Stuhl für sie hervor. "Dann setzen Sie sich, und essen Sie etwas."
Anscheinend passte es ihm nicht, dass nicht alles nach seinem Willen ging.
Sie lächelte ihn an. "Danke."
Gespielt beleidigt drohte er ihr mit dem Finger. "Sie sind eine sehr aufmüpfige junge Frau."
"Sie meinen, ich bin keine Jasagerin?" konterte sie, bevor sie einen Tortillachip nahm und in den Avocadodip tauchte. "Ich bin immer besser damit gefahren, dass ich meinen eigenen Kopf habe, Mr. Templar. Und ich sehe keinen Grund, das zu ändern, nur weil ich Ihren Sohn geheiratet habe." Sie steckte den Chip in den Mund und war stolz darauf, dass sie sich so behauptete.
"Dein Saft, Sunny." Bryce stellte ihr ein Glas hin.
"Und was ist mit meinem?" beschwerte sich sein Vater. "Schließlich bin ich hier der Invalide."
„Ich dachte, du wärst in Kampfstimmung, Dad."
"Zwei gegen einen ist kein fairer Kampf."
"Du hast es doch provoziert. Also, hör auf, so zu tun, als hätte ich Sunny um den Finger gewickelt, damit wir es uns gemütlich machen können."
"Ich stelle sie doch nur auf die Probe." Sein Vater setzte sich an den Stuhl am Kopfende und
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