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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Besuch.«
    »Und wenn sie uns hier zusammen sieht?«
    »Dazu wird es nicht kommen. Ich habe sie gebeten, sich die Möbel für ihr Kommissionsgeschäft anzusehen. Bleib einfach hier und verhalte dich ruhig; ich sorge dafür, dass wir einen Bogen um dieses Zimmer machen. Es wird nicht lange dauern.«
    John O'Hara hatte damit eigentlich kein Problem; auf Craig Reynolds dagegen wartete die Arbeit. »Nora, ich bin so schon spät dran«, sagte ich. »Es muss doch möglich sein, dass ich mich irgendwie durch den Hinterausgang rausschleiche«
    »Sie hat deinen Wagen schon gesehen. Wenn er nachher weg ist, wird sie mich danach fragen. Das wollen wir doch beide nicht.«
    Ich sog meine Lungen voll Luft und blies sie wieder heraus. »Wie lange wird es dauern?«
    »Nicht lange, das habe ich dir doch schon gesagt.« Sie entriegelte das Fenster und öffnete es. »'tschuldigung, Harriet, ich komme gleich runter«, rief sie hinaus. »Der Hut ist ja scharf!«
    Nora wirbelte herum, nahm Anlauf und sprang zu mir ins Bett zurück. »Im Übrigen halte ich es für gar keine gute Idee«, sagte sie, während ihre Hand unter der Decke verschwand, »dass du heute unbedingt arbeiten gehen willst.«
    »Nicht?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ich finde, du solltest blaumachen, damit wir uns einen schönen Tag machen können.«
    Es war ziemlich egal, was ich darauf erwiderte. Mit ihrer Hand unter der Decke konnte Nora fühlen, was ich von ihrem Vorschlag hielt.
    »Na ja, ich könnte mir wohl auch mal einen Tag freinehmen«
    »Na also, warum nicht gleich so?«
    »Wozu hättest du denn Lust?«
    Nora betrachtete die Decke, unter der ich lag. »Also, wenn du mich fragst, sieht es so aus, als wollte da jemand zelten gehen.«
    Sie hüpfte wieder aus dem Bett. Ausgesprochen gelenkig. Verbringt wohl viel Zeit im Fitnessstudio.
    »Ausgerechnet jetzt willst du mich allein lassen?«, fragte ich.
    »Ich muss. Harriet wartet, und ich muss mir noch was überziehen.« Sie warf noch einen Blick auf die Bettdecke und setzte wieder dieses schelmische Lächeln auf. »Vergiss nicht, wo wir stehen geblieben sind!«, sagte sie.
75
    Ich lag auf dem Rücken im Bett, starrte an die Decke und versuchte nicht zu vergessen, wo wir stehen geblieben waren. Das hier war vermutlich nur das Schlafzimmer der Haushaltshilfe oder des Kindermädchens, aber nichtsdestotrotz war es wesentlich netter als meine Bude. Schließlich begann ich Pläne für den Rest des Tages zu schmieden. Ich überlegte mir, wo ich mit Nora hinfahren könnte – und, was mir weit wichtiger schien, wie ich mit unserer aufkeimenden Beziehung umgehen sollte, und was da überhaupt zwischen uns ablief.
    Kein Zweifel – sie wusste, was sie wollte und wie sie es bekam. Blieb nur die Frage: War ich es, den sie wollte? Was erhoffte ich mir davon? Einen Beweis für Noras Unschuld zu finden?
    Komm endlich zu dir, sagte ich mir. Die einzige Frage, auf die es wirklich ankam, war diese: Hatte sie etwas mit Connor Browns Tod und dem Verschwinden seines Geldes zu tun? Mein Job war es, die Antwort herauszufinden, sonst nichts.
    Ich schloss die Augen. Sekunden später riss ich sie wieder auf. Ich sprang aus dem Bett, stürzte mich auf den Stuhl, über den ich meinen Anzug gehängt hatte, griff in die Hosentasche, zog das klingelnde Handy heraus und las die Nummer ab, um zu sehen, was ich ohnehin schon wusste. Es war Susan!
    Ich konnte sie doch nicht zweimal versetzen, oder? Sie wusste, dass ich das Telefon immer bei mir hatte und nie außer Reichweite war.
    Gib dich ganz natürlich, O'Hara.
    »Hallo?«
    »Warum flüsterst du denn?«, fragte sie.
    »Ich bin bei einem Golfturnier.«
    »Ha, ha. Wo bist du wirklich?«
    »In der Leihbibliothek von Briarcliff Manor.«
    »Das glaube ich dir noch weniger.«
    »Ist aber zufällig die Wahrheit«, sagte ich. »Ich will meinen Lebensversicherungsjargon auffrischen.«
    »Wieso?«
    »Nora hat mir einen Haufen Fragen gestellt. Sie ist nicht auf den Kopf gefallen. Ich weiß nicht, ob sie mich auf die Probe stellen will oder ob sie einfach nur neugierig ist. So oder so muss ich einfach wissen, wovon ich rede.«
    »Wann hattest du zum letzten Mal Kontakt mit ihr?«
    Irgendetwas sagte mir, dass »die ganze Nacht« nicht unbedingt die ideale Antwort wäre.
    »Gestern«, sagte ich. »Craig Reynolds hat sie zum Lunch eingeladen, als Wiedergutmachung für den ganzen Stress, den John O'Hara ihr gemacht hat.«
    »Guter Schachzug, Sherlock. Du hast ihr natürlich erzählt, dass sie demnächst mit dem

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