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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Geld rechnen kann, oder?«
    »Ja, und sie schien erleichtert. Aber gleichzeitig hat sie auch angefangen, mir diese ganzen Fragen zu stellen.«
    »Glaubst du, sie ahnt etwas?«
    »Schwer zu sagen bei ihr.«
    »Du musst sie dazu bringen, dass sie sich dir öffnet.«
    Ich musste mir auf die Zunge beißen, um diese Bemerkung nicht zu kommentieren. »Ich hätte da eine Idee: Wie wär's, wenn Craig Reynolds auf die Einladung zum Lunch noch eine zum Abendessen draufsetzt?«
    »Du meinst so was wie ein Date?«
    »So würde ich es nicht direkt formulieren. Sie hat doch gerade erst ihren Verlobten beerdigt. Aber ... ja, schon so was Ähnliches wie ein Date. Du hast schließlich gesagt, sie müsste sich mir mehr öffnen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Susan.
    »Tja, ich auch nicht. Aber was Besseres fällt mir im Moment nicht ein, und die Zeit wird auch immer knapper.«
    »Und wenn sie Nein sagt?«
    Ich lachte. »Du unterschätzt den berühmten O'Hara-Charme.«
    »Wohl kaum. Das ist schließlich der Grund, weshalb du diesen Fall bearbeitest, mein Bester. Aber wie du selbst schon sagtest – Nora ist nicht gerade der Typ, der sich in einen Versicherungsmenschen verguckt.«
    Ich musste mir schon wieder auf die Zunge beißen. »Ich hätte gedacht, dass du eher ein Problem damit hast, dass Nora Ja sagen könnte.«
    »Hab ich auch, das kannst du mir glauben«, erwiderte sie. »Aber ich denke, du hast Recht. Es ist wahrscheinlich die beste Chance, die wir haben.«
    Ich wollte ihr gerade zustimmen, als ich plötzlich Stimmen hörte. Nora und Harriet kamen laut redend die Treppe herauf.
    »Verdammt.«
    »Was ist denn?«
    »Ich muss auflegen«, sagte ich. »Diese Bibliothekarin wirft mir schon ganz böse Blicke zu.«
    »Also gut, dann mach mal weiter. Aber hör zu: Immer schön vorsichtig, O'Hara.«
    »Du hast Recht. Diese Bibliothekarin sieht aus, als ob man sich besser nicht mit ihr anlegt.«
    »Sehr witzig.«
    Ich beendete das Gespräch und starrte wieder die Decke an. Ich log Susan nur äußerst ungern an, aber ich hatte kaum eine Wahl. Sie wollte wissen, ob Nora Verdacht geschöpft hatte. Inzwischen stellte ich mir die gleiche Frage über
sie
. Merkte sie, dass ich ihr Lügen erzählte?
    Ich kannte kaum einen weniger leichtgläubigen Menschen als Susan. Deshalb war sie ja die Chefin.
76
    Nora kam zurück, ein strahlendes Lächeln auf den Lippen, platzend vor unbändiger Energie. Unwiderstehlich. Sie sprang zu mir ins Bett und küsste meine Brust, meine Wangen, meine Lippen. Sie verdrehte die Augen und zog ein komisches Gesicht, mit dem sie unter normalen Umständen wohl mein Herz gewonnen hätte – nur dass von normalen Umständen keine Rede sein konnte.
    »Hast du mich vermisst?«
    »Schrecklich«, antwortete ich. »Wie war's mit Harriet?«
    »Ist optimal gelaufen. Ich hab dir doch gesagt, es wird nicht lange dauern. Ich bin einfach gut. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gut ich bin.«
    »Doch, aber du warst schließlich auch nicht in diesem Zimmer eingesperrt.«
    »Ach, du Armer«, neckte sie mich. »Du brauchst dringend frische Luft. Noch ein Grund, weshalb du heute unmöglich ins Büro gehen kannst.«
    »Du lässt einfach nicht locker, wie?«
    »Wenn du mich so fragst ... nein.«
    Ich deutete mit einem Kopfnicken auf meine Jacke und meine Hose, die an der Stuhllehne hingen. »Okay, aber bist du dir sicher, dass du mich zwei Tage hintereinander in diesen Klamotten erträgst?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich habe sie dir einmal ausgezogen, ich würde es ohne weiteres auch ein zweites Mal tun.«
    Wir duschten, zogen uns an und holten ihren Wagen aus der Garage, um eine Spritztour zu machen. Den Benz.
    »Und, wohin soll es gehen?«, fragte ich.
    Nora setzte ihre Sonnenbrille auf. »Überlass das nur mir.«
    Sie fuhr zunächst zu einem Feinschmeckermarkt in der Stadt namens Villarina's. Natürlich tat ich so, als sei ich nicht das erste Mal dort. Beim Hineingehen fragte sie mich, ob es irgendetwas gebe, was ich nicht äße. »Abgesehen von meinen Omeletts, meine ich.«
    »Ich stehe nicht besonders auf Sardinen«, antwortete ich. »Ansonsten – nur zu!«
    Sie ließ sich ein kleines Festmahl zusammenstellen. Diverse Käsesorten, gegrillte Paprika, italienischer Nudelsalat, Oliven, Dörrfleisch, ein Baguette. Ich erbot mich, zu bezahlen, doch sie wollte nichts davon wissen und zückte ihre Geldbörse.
    Als Nächstes steuerte sie eine Weinhandlung an.
    »Wie wär's, wenn wir heute mal einen Weißen nehmen? Ich trinke am

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