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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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zitternder Stimme.
    Lächelnd, besänftigend ging er auf sie zu. »Nichts. Nichts Wichtiges, mein Schätzchen. Auf seine alten Tage ist Quillan besonnener geworden.« Er legte seinen Arm um sie und drückte sie an sich. »Kein Grund, dich zu sorgen.«
    Bartlett wollte eine Bemerkung machen, unterließ es aber, als er einen Blick von Dunross auffing.
    »Alles ist in bester Ordnung«, beruhigte Dunross seine Tochter, und Bartlett sah, wie Adryon in der Wärme seiner Umarmung ihre Fassung zurückgewann. »Mach dir keine Sorgen!«
    »Mr. Bartlett hat mir gezeigt, wie gut er Billard spielen kann, und dann … Es war so plötzlich. Er starrte mich an wie eine Erscheinung.«
    »Sogar ich war sprachlos, als er mit einemmal wie ein böser Geist in der Tür stand.«
    Dunross lachte und fügte zu Bartletts und Caseys Verständnis hinzu: »Gornt hat eine Schwäche für dramatische Auftritte.« Und dann, nur für Bartlett bestimmt: »Sie und ich, wir reden nach dem Dinner darüber.«
    »Gern«, sagte Bartlett, dem es nicht entging, daß Dunross’ Augen nicht lächelten.
    Der Gong ertönte zum Dinner. »Gott sei Dank!« rief Dunross. »Kommen Sie, meine Herrschaften, es gibt endlich was zu essen. Casey, Sie sitzen an meinem Tisch.« Den Arm immer noch um Adryon geschlungen, führte er sie ins Licht hinaus. Casey und Bartlett folgten ihnen.
    Gornt setzte sich ans Steuer des schwarzen Silver Cloud Rolls, den er unmittelbar vor dem Großen Haus geparkt hatte. Er war sehr mit sich zufrieden. Und jetzt auf zum Dinner und zu Jason Plumm, dachte er. Hat sich der Kerl einmal festgelegt, ist Ian Dunross so gut wie erledigt, und dieses Haus und Struan’s gehören mir! Alles ist perfekt. Abgesehen von Adryon. Tut mir leid um sie, bedauerlich, daß Kinder die Streitigkeiten ihrer Vater erben müssen. Aber so ist das Leben. Joss. Schade, daß sie nicht wie Annagrey in die Welt hinausgehen und Hongkong verlassen will – wenigstens so lange, bis Ian Dunross und ich ein für allemal unsere Differenzen beigelegt haben. Ihn würde ich gern dabei sehen, wenn ich seine Loge auf dem Rennplatz für mich beanspruche, seinen ständigen Sitz in den Aufsichtsräten und Vorständen, alle seine Sinekuren – o ja. Bald werden sie alle mir gehören. Und ganz Asien wird mich beneiden.
    Er schaltete die Zündung ein, startete den Motor und genoß den Luxus von echtem Leder und feinem Holz. Dann legte er den Gang ein und rollte die Auffahrt hinunter, vorbei am Parkplatz, wo die anderen Wagen standen, hinunter zu dem riesigen schmiedeeisernen Tor mit dem Wappen der Struans. Während er den vorüberfließenden Verkehr abwartete, fiel sein Blick auf das Große Haus im Rückspiegel. Hoch, groß, die Fenster hell erleuchtet, willkommen heißend stand es da.
    Bald wirst du wirklich mir gehören, dachte er. Ich werde Gesellschaften geben, wie man sie in Asien noch nie gesehen hat und nie wieder sehen wird. Dazu müßte ich eigentlich eine Empfangsdame haben.
    Wie wäre es mit der Amerikanerin?
    Er lachte in sich hinein. »Ach, Ciranoush, was für ein reizender Name«, sagte er laut mit der gleichen, genau bemessenen, rauhen Liebenswürdigkeit, derer er sich zuvor bedient hatte. Die braucht man doch nur mit dem kleinen Finger anstoßen, und schon fällt sie um, sagte er sich siegessicher. Wenn ich es richtig erkannt habe, hat sie es dringend nötig, mit einem Experten zu schlafen. Also entweder Bartlett taugt nichts oder sie sind wirklich kein Liebespaar, so wie dem vertraulichen Bericht zu entnehmen war.
    Aber willst du sie wirklich haben? Als Spielzeug, vielleicht. Als Werkzeug – selbstverständlich. Als Empfangsdame – nein, dafür ist sie viel zu großschnäuzig.
    Jetzt war die Straße frei, und er fuhr talwärts in Richtung Magazine Gap, wo Plumm sein Penthouse hatte. Nach dem Essen wollte er noch zu einer Besprechung und dann nach Wanchai, in eine seiner Privatwohnungen und in die einladenden Arme von Mona Leung. Sein Puls jagte bei dem Gedanken an ihre wilden Liebesspiele, den kaum verhüllten Haß, den sie für ihn und alle quai loh empfand und der in dauerndem Konflikt mit ihrer Liebe zum Luxus stand, zu der Wohnung, die er ihr zur Verfügung gestellt hatte, und dem bescheidenen Betrag, den er ihr monatlich gab.
    »Gib ihnen nie Geld«, hatte sein Vater William ihm schon früh geraten. »Kleider, Schmuck, Reisen – ausgezeichnet. Aber nicht so viel Geld. Und bilde dir nie ein, sie liebten dich um deiner selbst willen. Das tun sie nicht. Wenn du es

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