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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gleiten, die in beiden Richtungen stehengeblieben waren; ihre chinesischen Fahrer und Fahrgäste glotzten aus den Fenstern. »Verdammtes Pack«, murmelte der Fremde verdrießlich. »Man könnte auf der Straße sterben und müßte noch von Glück sagen, wenn sie über einen weg steigen.« Er öffnete die Tür und half Gornt heraus.
    »Danke.« Ihm zitterten die Knie. Einen Augenblick lang konnte er seine Schwäche nicht überwinden und lehnte sich gegen den Wagen.
    »Sind Sie sicher, daß Ihnen nichts passiert ist?«
    »O ja. Es hat … es hat mich nur zu Tode erschreckt.« Er besah sich den Schaden. Eine tiefe Kerbe die rechte Seite herunter, der Kühler in Erde und Strauchwerk vergraben, steckte der Wagen in der Innenkurve. »Verdammter Mist!«
    »Ja, aber er hat sich keinen Zoll ineinandergeschoben. Sie hatten ein Schweineglück, daß Sie in einem guten Wagen saßen, mein Freund.« Der Fremde lachte und führte ihn zu seinem eigenen Wagen, der mit eingeschalteten Blinkleuchten in nur wenigen Metern Entfernung geparkt war. »Steigen Sie ein, das haben wir gleich.«
    In diesem Augenblick entsann sich Gornt des spöttischen Lächelns auf Dunross’ Gesicht, als er gegangen war. Er hatte es für vorgetäuschte Tapferkeit gehalten. Seine Gedanken wurden klarer. Hätte Dunross ausreichend Zeit gehabt, um da herumzubasteln …? Von Motoren verstand er etwas …
    »Hurensohn«, murmelte er entgeistert.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, alter Freund«, sagte der Fremde, während er um das Wrack herumfuhr, um zu wenden. »Die Polizei wird sich um alles kümmern.«

11
    22.25 Uhr:
    »Ausgezeichnetes Dinner, Ian, besser als voriges Jahr«, erklärte Sir Dunstan Barre, der ihm gegenübersaß.
    »Danke.« Dunross erhob höflich sein Glas und nahm einen Schluck von dem feinen Kognak aus dem Schwenker.
    Barre stürzte seinen Portwein hinunter und füllte sein Glas nach. »Zu viel gegessen, wie immer, bei Gott! Stimmt’s, Philip? Philip!«
    »Ja … o ja … viel besser …« murmelte Philip Tschen.
    Dunross, der ihnen kaum zuhörte, runzelte die Stirn und ließ seine Augen über die anderen Tische schweifen.
    Sie waren jetzt nur noch zu dritt an diesem runden Tisch, an dem zwölf bequem Platz gefunden hatten. An den anderen über Terrassen und Rasenflächen verstreuten Tischen hatten sich’s die Herren bei Portwein, Kognak und Zigarren bequem gemacht, oder sie standen in Gruppen beisammen, während sich die Damen ins Haus zurückgezogen hatten. Er sah Bartlett. Er stand in der Nähe der Buffettische, die sich noch vor einer Stunde unter der Last von Lammkeulen, Salaten, Rinderbraten, riesigen heißen Steak-and-kidney-Pies, Bratkartoffeln, verschiedenen Gemüse, Kuchen, Törtchen und Eiscremes gebogen hatten. Bartlett war in ein Gespräch mit Chief Superintendent Roger Crosse und dem Amerikaner Ed Langan vertieft. Den nehme ich mir heute noch vor, dachte Dunross grimmig – aber zuerst kommt Brian Kwok. Dunross lehnte sich geduldig zurück, nippte an seinem Kognak und hing seinen Gedanken nach.
    Geheimakten, MI-6, Special Intelligence, Bartlett, Casey, Gornt, keine Spur von Tsuyan und jetzt Alan Medford Grant tot. Das Telefongespräch mit Kiernan, Alan Medford Grants Sekretär in London, hatte ihn tief erschüttert. »Es geschah heute vormittag, Mr. Dunross«, hatte Kiernan berichtet. »Es regnete, die Fahrbahn war rutschig, und daß er ein begeisterter Motorradsportler war, wissen Sie ja. Soviel mir bekannt ist, gab es keine Zeugen. Der Mann, der ihn auf der Landstraße bei Esher fand, hat ausgesagt, er sei im Regen mit seinem Wagen unterwegs gewesen, als er plötzlich am Straßenrand die umgestürzte Maschine und den ausgestreckten Körper eines Mannes liegen sah. Soweit er das beurteilen könne, sagte er, sei Alan Medford Grant schon tot gewesen, als er ihn fand. Es ist für uns alle ein großer Verlust.«
    »Hatte er Familie?«
    »Nicht daß ich wüßte, Sir. Natürlich habe ich sofort MI- 6 informiert.«
    »Warum eigentlich?«
    In der Leitung waren starke atmosphärische Störungen. »Er hatte mir Weisungen erteilt, Sir. Für den Fall, daß ihm etwas zustieße, sollte ich sofort zwei Telefonnummern anrufen und Ihnen kabeln – was ich tat. Die Nummern kannte ich nicht. Die erste war die Privatnummer eines hohen Tieres in der MI-6, und der war auch schon eine halbe Stunde später mit seinen Leuten da und durchsuchte Mr. Grants Schreibtisch und Privatpapiere. Das meiste nahmen sie mit. Als er den Durchschlag des letzten

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