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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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morgen, dann werden wir weitersehen. Aber rechnet nicht mit unseren 15 Millionen! Tut mir leid.«
    Es folgte eine lange Pause, und dann sagte Mata etwas leiser: »Im Vertrauen, Ian, der alte Knauser Tung verkauft in Massen. Er ist drauf und dran, seinen ganzen Aktienbesitz abzustoßen.«
    »Den ganzen?« fragte Dunross scharf. »Wann haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Wir halten seit heute morgen ständig Kontakt miteinander.«
    »Ich habe heute nach dem Mittagessen mit ihm gesprochen, und er hat mir zugesagt, Struan’s-Aktien weder zu verkaufen noch zu verleihen. Hat er sich’s anders überlegt?«
    »Gewiß nicht. Er kann es sich gar nicht anders überlegt haben. Er hat keine Struan’s-Aktien.«
    »Er hat 400.000 Stück!«
    »Er hatte sie, Tai-Pan – in Wirklichkeit waren es eher 600.000. Sir Luis hatte ein paar eigene, aber er ist einer von Knauser Tungs Treuhändern. Er ist alle 600.000 Stück losgeworden. Heute.«
    Dunross verschluckte einen Fluch. »So?«
    »Hören Sie mal, mein junger Freund, das ist alles streng vertraulich, aber ihr sollt vorbereitet sein. Kaum kamen heute früh die ersten Gerüchte auf, beauftragte Knauser Tung Sir Luis, alle seine Noble-House-Aktien zu verkaufen oder zu verleihen. 100.000 wurden von einzelnen Maklern rasch aufgenommen; der Rest … die 500.000 Aktien, die Sie heute gekauft haben, das waren die von Knauser Tung. In dem Augenblick, da ihm klar wurde, daß ein Angriff von großen Ausmaßen auf Noble House im Gange war und Gornt leer verkaufte, wies Knauser Tung Sir Luis an, alles herzuleihen – bis auf 1.000 Aktien, die er für sich behielt, um das Gesicht zu wahren. Euer Gesicht. Bei Börsenschluß hatte Knauser Tung allen Grund, zufrieden zu sein. An dem einen Tag hat er fast 2 Millionen verdient.«
    Dunross stand da wie versteinert. »Der alte Schweinehund!« sagte er und konnte ihm doch nicht böse sein. Es war seine eigene Schuld, er hatte Knauser Tung nicht rechtzeitig erreicht. »Was ist mit Ihren 300.000 Aktien, Lando?«
    Der Portugiese zögerte, und wieder krampfte sich Dunross’ Magen zusammen. »Ich habe sie noch. Ich habe sie zu 16 gekauft, als Struan’s eine Aktiengesellschaft wurde. Ich mache mir also noch keine Sorgen. Vielleicht hatte Alastair Struan recht, als er sich gegen diese Umwandlung aussprach. Nur darum ist Noble House jetzt verwundbar.«
    »Unsere Zuwachsrate ist fünfmal so hoch wie die von Gornt, und ohne die Umwandlung hätte ich niemals die Katastrophen abschmettern können, die ich geerbt habe. Hinter uns steht die Victoria. Wir haben immer noch unsere Bankanteile und die Mehrheit im Vorstand, und darum müssen sie uns unterstützen. Die Wahrheit ist, daß wir sehr stark sind, und sobald diese vorübergehenden Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt sind, werden wir der größte Konzern Asiens sein.«
    »Vielleicht. Aber vielleicht wäre es klüger gewesen, unseren Vorschlag anzunehmen.«
    »Ich konnte ihn damals nicht annehmen, und ich kann es auch heute nicht. Es hat sich nichts geändert.« Dunross lächelte grimmig. Gemeinsam hatten Lando Mata, Knauser Tung und Spieler Tschin ihm zwanzig Prozent der Einkünfte aus ihrem Gold- und Glücksspielsyndikat gegen eine fünfzigprozentige Beteiligung an Struan’s angeboten, wenn er das Unternehmen auch weiterhin als einen im Privatbesitz stehenden Konzern weiterführte.
    »Seien Sie doch vernünftig, Tai-Pan! Knauser Tung und ich bieten 100 Millionen in bar für eine fünfzigprozentige Beteiligung. Amerikanische Dollars! Ihre Position als Tai-Pan bleibt davon unberührt. Sie stehen an der Spitze des neuen Syndikats, managen unsere Gold- und Glücksspielmonopole – in aller Öffentlichkeit oder auch nicht – und bekommen zehn Prozent vom Gewinn als persönliche Vergütung.«
    »Wer ernennt den nächsten Tai-Pan?«
    »Sie – nach Rücksprache mit uns.«
    »Na bitte! Es ist unmöglich. Eine fünfzigprozentige Beteiligung gibt euch Macht über Struan’s, und euch diese Macht zu überlassen, ist mir nicht erlaubt. Das würde Dirks Vermächtnis widersprechen und meinen Eid verletzen. Tut mir leid, aber es geht nicht.«
    »Wegen eines Eides, abgelegt vor einem unbekannten, unerkennbaren Gott, an den Sie selbst nicht glauben – für einen mordlustigen Piraten, der seit mehr als hundert Jahren tot ist?«
    »Aus welchen Gründen immer, lautet meine Antwort: Danke, nein.«
    »Sie könnten leicht den ganzen Konzern verlieren.«
    »Kaum. Zusammen verfügen die Struans und die Dunross’ über eine

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