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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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sechzigprozentige Majorität, und ich allein übe das Stimmrecht aus. Was ich zu verlieren habe, ist praktisch unser gesamter materieller Besitz. Wir würden aufhören, Noble House zu sein, und bei Gott, das wird nicht geschehen!«
    Es entstand ein langes Schweigen. Dann sagte Mata, und seine Stimme klang freundlich wie immer: »Wir halten unser Angebot für zwei Wochen aufrecht. Wenn der Joss gegen Sie ist und Sie scheitern – das Angebot, das neue Syndikat zu managen, bleibt bestehen. Ich werde meine Aktien bei 21 verkaufen oder verleihen.«
    »Unter 20 – nicht bei 21.«
    »Na schön. Dann wollen wir sehen, was der morgige Tag bringt. Ich wünsche euch einen guten Joss. Gute Nacht, Tai-Pan!«
    Dunross legte den Hörer auf und trank seinen Champagner aus. Er saß ganz schön in der Klemme. Dieser alte Schweinehund Knauser Tung, dachte er wieder und bewunderte seine Gerissenheit. Erklärt sich widerstrebend einverstanden, keine Struan’s-Aktien zu verkaufen oder zu verleihen, und weiß genau, daß er nur mehr 1.000 Stück hat! Der alte Bastard ist ein gewaltiger Verhandlungspartner vor dem Herrn! Geschickt von Lando und Knauser Tung, mir jetzt das neue Angebot zu machen! 100 Millionen! Du lieber Himmel, damit könnte ich Gornt das Furzen in der Kirche abgewöhnen! Damit könnte ich Kleinholz aus ihm machen und in kurzer Frist Asian Properties übernehmen und Dunstan in Frühpension schicken. Dann könnte ich Noble House in bester Verfassung an Jacques oder Andrew weitergeben und …
    »Bitte? Entschuldige, Penn, was sagtest du?«
    »Das waren wohl schlechte Nachrichten.«
    »Ja, das stimmt.« Dann lachte er und seine Sorgen fielen von ihm ab. »Joss! Ich bin der Tai-Pan. Mit so etwas muß man rechnen.« Die Flasche war leer. »Ich denke, wir haben uns eine zweite verdient … Laß nur, Schatz, ich hole sie schon!« Er ging zu dem verdeckten Kühlschrank, der in eine große alte, chinesische, rotlackierte Kredenz eingebaut war.
    »Wie schaffst du es, Ian?« fragte sie. »Seitdem du die Zügel übernommen hast, immer gibt es schlechte Nachrichten … Nie machst du Urlaub, du arbeitest immerfort, seit wir nach Hongkong zurückkamen. Zuerst dein Vater und dann Alastair und dann … wird das nie aufhören?«
    »Natürlich nicht – das ist mein Job.«
    »Ist er dir das wert?«
    Er beschäftigte sich mit dem Korken und wußte, daß diese Frage zu nichts rühren würde. »Natürlich.«
    »Dann kann ich also beruhigt fliegen?«
    »Aber selbstverständlich. Ich werde auf Adryon aufpassen, und du brauchst dir auch wegen Duncan keine Sorgen zu machen. Ich wünsche dir einen schönen Urlaub, und komm bald wieder!«
    »Machst du Sonntag bei der Bergtour mit?«
    »Ja. Dann fliege ich nach Taipeh, bin aber Dienstag wieder zurück. Ich nehme Bartlett mit.«
    Sie dachte an Taipeh und fragte sich, ob es dort ein Mädchen gab, ein besonderes Mädchen, ein Chinesenmädchen, halb so alt wie sie, mit warmer weicher Haut, nicht wärmer, weicher und gepflegter als die ihre, aber eben nur halb so alt und ungebeugt von den schrecklichen Kriegsjahren, den Jahren des Kindergebärens und Kinderaufziehens und der erschöpfenden Wirklichkeit einer Ehe – selbst mit einem guten Mann.
    »Bitte?« fragte er.
    »Ach, nichts«, sagte sie und stieß mit ihm an. »Sei vorsichtig bei der Bergfahrt!«
    »Versteht sich.«
    »Wie bringst du es nur fertig, Tai-Pan zu sein?«
    »Wie bringst du es nur fertig, das Haus zu führen, die Kinder großzuziehen, zu nachtschlafender Zeit aufzustehen, Frieden zu halten und weiß Gott was noch alles zu tun, jahraus, jahrein? Ich könnte das nicht. Jeder tut eben, wozu er geboren ist.«
    »Und eine Frau gehört ins Haus?«
    »Von anderen Frauen weiß ich nichts, Penn; aber solange du in meinem Haus bist, ist meine Welt heil.«
    »Danke, Liebster«, sagte sie lächelnd. Dann runzelte sie die Stirn. »Ich fürchte, ich hatte nie eine andere Wahl. Heute ist es natürlich anders, und die nächste Generation wird es gut haben. Die Frauen werden den Männern endlich einen wohlverdienten Denkzettel verpassen.«
    »So, so?« entgegnete er und war mit seinen Gedanken längst wieder bei Lando Mata und morgen. Und bei der Frage, wie er die 100 Millionen zusammenbringen sollte, ohne die Kontrolle abzutreten!
    »Jawohl. Die Frauen der nächsten Generation werden sich nicht mehr mit den drei Ks abspeisen lassen – Kinder, Kirche, Küche. Mein Gott, wie ich die Hausarbeit hasse, wie alle Frauen sie hassen! Unsere Töchter

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