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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Gesicht. »Der Tai-Pan hat das letzte Wort. In allem.«
    »Gut, daß ich das weiß, Mr. Gavallan. Ich habe nur bis zu zwanzig Millionen das letzte Wort.« Sie strahlte sie an. »Na gut, legen Sie es Ihrem Tai-Pan vor! Wollen wir eine Frist festlegen, innerhalb derer Sie noch entsprechende Überlegungen anstellen können?«
    »Was schlagen Sie vor?« fragte Gavallan, der das Gefühl hatte, in eine Falle geraten zu sein.
    »Das Minimum, das Ihnen erforderlich scheint. Ich weiß nicht, wie schnell Sie derlei gern hinter sich bringen«, antwortete Casey.
    Philip Tschen meldete sich zu Wort. »Warum lassen wir uns mit der Antwort nicht bis nach dem Lunch Zeit, Andrew?«
    »Ja – gute Idee.«
    »Das ist mir sehr recht«, sagte Casey. Ich habe meine Aufgabe erfüllt, dachte sie. Ich werde zwanzig Millionen zugestehen, wo ich doch bis dreißig hätte gehen können.
    Das sind nun Männer und Experten und volljährig und halten mich für einen Einfaltspinsel. Aber jetzt habe ich mein Startgeld. Lieber Gott im Himmel, mach, daß alles glattgeht!
    Sie hörte sich nach Schablone weitersprechen: »Wollen wir jetzt im einzelnen festlegen, wie Sie die achtzehn Millionen gern …«
    »Achtzehn Millionen werden kaum reichen«, fiel Philip Tschen ihr ins Wort. Die Lüge glitt ihm leicht über die Lippen. »Es sind noch eine Reihe zusätzlicher Kosten zu bedenken …«
    Casey argumentierte in bestem Verhandlungsstil, ließ sich auf zwanzig Millionen hinauftreiben und sagte dann mit offensichtlichem Widerstreben: »Die Herren sind erstaunlich gute Geschäftsleute. Also gut, zwanzig Millionen.« Sie sah ihr verstecktes Lächeln und lachte in sich hinein.
    »Gut.« Gavallan war sehr zufrieden mit sich.
    »Nun«, sagte sie, bestrebt, ihre Gesprächspartner auch weiterhin unter Druck zu halten, »welche Vorstellungen haben Sie in bezug auf den Verwaltungsaufbau unseres gemeinsamen Unternehmens? Natürlich vorbehaltlich der Zustimmung Ihres Tai-Pan?«
    Gavallan beobachtete sie ärgerlich. Wenn du nur ein Mann wärst, dachte er, fick dich bloß nicht ins Knie, könnte ich dann zu dir sagen, und wir würden beide lachen, denn ich weiß es und du weißt es, daß man immer irgendeines Tai-Pan Zu-Stimmung einholen muß – ob es jetzt Dunross ist oder Bartlett oder ein Vorstand oder ein Ehegespons. Ja, und wenn du ein Mann wärst, dann hätten wir hier im Konferenzzimmer nicht die verdammte Sexualität am Tisch, die bei Gott nicht hierher gehört.
    Was ist mit den Amerikanerinnen nur los? Warum, zum Teufel, bleiben sie nicht, wo sie sind, und begnügen sich mit dem, wozu sie geschaffen sind? So was Dummes.
    Mehr als dumm, uns die Finanzierung so rasch zuzugestehen, und noch viel dümmer, noch zwei Millionen draufzulegen, wo zehn wahrscheinlich auch schon akzeptabel gewesen wären. Du lieber Himmel, du hättest mit mehr Geduld einen um vieles günstigeren Abschluß erzielt.
    Er warf einen Blick auf Linbar Struan, der Casey verstohlen beobachtete und darauf wartete, daß er, Andrew, Philip oder Jacques das Gespräch fortsetzte. Wenn ich Tai-Pan bin, Linbar, Junge, dachte Gavallan grimmig, ich werde dir das Rückgrat brechen oder einen Mann aus dir machen! Du mußt auf eigene Füße gestellt werden und lernen, für dich selbst zu denken und dich auf dich selbst zu verlassen, nicht auf deinen Namen und auf dein Erbe.
    Seine Augen glitten zu Jacques deVille hinüber, der sein Lächeln erwiderte. Ach Jacques, dachte er ohne Groll, du bist mein größter Gegenspieler. Du tust, was du bei solchen Gelegenheiten immer tust: Du sprichst wenig, beobachtest alles, denkst gründlich nach und bist je nach Bedarf rauh, zäh oder gemein. Aber wie denkst du über diesen Handel? Was veranschlagt dein schlaues Pariser Köpfchen im voraus? Ja, ich würde auch gern mit ihr ins Bett gehen, fuhr es ihm durch den Sinn, und er wußte, daß Linbars und Jacques’ Gedanken in die gleiche Richtung gingen. Na klar, wer hätte da etwas dagegen?
    Er wendete den Blick auf Casey zurück und spürte ihre Ungeduld. Wie eine Lesbe siehst du mir nicht aus, dachte er. Ist das die andere deiner Schwächen? O nein, das wäre eine schreckliche Verschwendung!
    »Das gemeinsame Unternehmen sollte nach den Gesetzen von Hongkong errichtet werden«, sagte er.
    »Ja, natürlich. Da …«
    »Sims, Dawson und Dick können uns beraten. Ich werde für morgen oder übermorgen einen Termin vereinbaren.«
    »Das ist nicht nötig, Mr. Gavallan. Ich habe schon ihre Vertragsentwürfe –

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